Der politische Diskussionskreis

Der politische Diskussionskreis bildet zusammen mit einer gesellschaftlichen Internet-Plattform die organisatorische Basis einer zukunftsfähigen biologischen Demokratie. Es gibt kein geeigneteres Instrumentarium für eine langfristige resiliente Aufrechterhaltung einer konstruktiven Gesellschaftsgestaltung. Daher ist es bereits heute wichtig, dass sich viele Menschen an einem regelmäßigen politischen Diskussionskreis beteiligen, der auch im Rahmen eines sonntäglichen bürgerlichen Feiertages abgehalten und mit weiteren gemeinschaftlichen Aktivitäten verwoben werden kann. Ein gutes Beispiel für eine solche politische Diskussionskultur wäre die Diskussion darüber, ob innerhalb einer biologischen Demokratie eine 20 Stunden Arbeitswoche möglich ist, so dass dem Menschen genügend Zeit für die Erfüllung seiner sozialen Bedürfnisse bleibt.

Da ein politischer Diskussionskreis immer wieder ans„Eingemachte” der Gesellschaft geht, ist eine Beschränkung auf maximal 18 Personen sinnvoll. Zudem ist ein Regulierungsmittel für die politische Diskussion in Form eines Redestabs wichtig, den die Diskussionsgruppe gemeinsam im Wald sucht und anschließend so aufbereitet, dass jeder ein Stück des Redestabes herausarbeitet (entrinden, weiche Stellen wegschnitzen, schleifen und polieren). Dies hilft allen Gruppenmitgliedern einen ausreichenden Respekt vor dem Redestab zu entwickeln, der eine wichtige Aufgabe hat. Bei einer politischen Diskussion ist es sehr hilfreich, den Redestab jeweils in der Runde im Uhrzeigersinn im Diskussionskreis herumzureichen, wobei nur jeweils derjenige sprechen darf, der den Redestab gerade in der Hand hält. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Gruppe zuhört und etwas aus der Diskussion mitnehmen kann, das oftmals erst nach einer längeren Zeit eine inspirierende Nachwirkung auf die Teilnehmer einer Diskussion hat.

Es hat sich zudem als äußerst hilfreich und stabilisierend erwiesen, wenn der Diskussionskreis eine regelrechte Einleitung für die Diskussionen kultiviert, indem die Mitglieder noch einmal rekapitulieren, was sie aus der letzten Diskussion gelernt haben.

Zudem hat sich eine Phase des lockeren Ausklangs einer politischen Diskussion durch freie Zwiegespräche als sinnvoll erwiesen, da auf diese Weise eventuell entstandene emotionale Spannungen innerhalb der Diskussionsrunde auf eine konstruktive Weise abgebaut werden können.