Grundlegende Artikel

 

 

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Der notwendige Paradigmenwechsel innerhalb der europäischen Selbstorganisation

Die durch die Erfindung der Sklaverei entstandene sado-masochistische  Beziehungs-Konstellation und ihre Folgen für die heutige amerikanische, europäische und deutsche Kultursituation

Die Entstehung der pseudo-symbiotischen Verstrickung und der Co-Abhängigkeit innerhalb der Mutter-Kind-Beziehung und ihre enormen gesellschaftlichen Auswirkungen

Die Stolperfalle des übernatürlichen menschlichen Jähzorns

Die Entstehung der heute immer gefährlicher werdenden monotheistischen Religion

Die notwendige Feinkorrektur des geistigen Erbes der Griechen

Die Geburt einer modernen biologischen Kulturgemeinschaft

 

 

Ergänzende Artikel

 

 

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Die wichtigsten philosophischen Erkenntnisse der letzten 2700 Jahre für die Verwirklichung einer zukunftsfähigen biologischen Selbstorganisation

Die natürliche Geschlechterbeziehung und ihre heutige Degeneration

Donald Trump und die neoliberale Krise in Deutschland und in der EU

Die gegenwärtige destruktive Bürokratie innerhalb des westlichen Kulturkreises und ihre Korrektur

Die Verwirklichung einer unabhängign Geldorganisation

Die destruktiven Auswirkungen der 10 Gebote

Die biologische Betrachtung der Sünde und der Lebensbotschaft von Jesus

 

 

 

Grundlegende Artikel

 

 

Der notwendige Paradigmenwechsel innerhalb der europäischen Selbstorganisation

 

Obwohl den meisten Menschen die Probleme, mit denen der Homo sapiens heute zunehmend zu kämpfen hat sehr wohl bewusst sind, verdrängen sie diese Probleme durch sensationelle übernatürliche Unterhaltungen und betreiben eine Politik des ausgewählten „nichts sehen, nichts hören und nichts sagen“. Hilft dies nichts, dann kommt in der Regel die Selbstbeschwichtigungs-Formel „Alles gut“ zur Anwendung. Diese Methoden der Verdrängung verhindern nicht nur eine konkrete Auseinandersetzung mit der heutigen Realität in der westlichen Welt, sondern auch jeden sorgfältig überdachten Lösungsansatz. Dadurch ist eine nervöse politische Kultur der tausend Zungen entstanden, in der die meisten reden, aber nicht zuhören wollen.

Vor allem durch diese Phänomene können die Herrenmenschen des westlichen Kulturkreises seit der Jahrtausendwende durch die schamlose Anwendung einer willkürlichen Mathematik und durch den Einsatz eines Zahlenkontos das jeweilige Maximum am gesamten Kulturgewinn in die eigenen Taschen lenken und die kulturellen Leistungen für den Bürger beständig auf das jeweils „Notwendige“ reduzieren. Darüber ist der Kapitalismus für die meisten Menschen ein Leistungs-Gefängnis geworden, dessen inwendiger Leistungsdruck durch die zunehmend brisant werdenden „Sachzwänge“ in der Kultur fortschrittlich ansteigt.

Bislang klammert sich der westliche Mensch noch eisern an das auch für die Unterschicht normal gewordene und für den Systemerhalt grundsätzlich notwendige materielle Luxusniveau und will nicht wahrhaben, dass der Preis für dieses materielle Luxusleben vor allem in sozialer und biologischer Hinsicht bereits viel zu hoch geworden ist.

Bestand bis zur Jahrtausendwende das Machtstreben der Herrenmenschen in den jeweiligen Kulturen darin, den Menschen in allem jeweils nur unzureichend zu informieren, so wird der Mensch seit der Jahrtausendwende regelrecht mit Informationen überschwemmt. Der Gehalt dieser Informationen ist immer willkürlicher und toxischer geworden und wird heute mit so vielen Halbwahrheiten und Lügen (Fake News) versetzt, dass der Mensch langsam aber sicher die Möglichkeit verliert, sich auf eine ausreichend gesicherte Weise zu informieren und zu orientieren. Dadurch zersetzt sich zwangsläufig die natürliche Fähigkeit des Menschen zur Spontanität und zur Offenheit, da die immer unverschämter werdende asoziale und destruktive „Meinungsfreiheit“ die Menschen entsprechend verunsichert. Verschwimmt der Unterschied zwischen einer natürlichen konstruktiven Freiheit und einer destruktiven kulturellen Willkür im menschlichen Weltbild, dann kann heute ein Mensch sehr leicht in eine Orientierungslosigkeit geraten, die ihn zu einer leichten Beute für „Führer“ aller Art macht. Häufen und intensivieren sich derartige Beziehungen innerhalb einer Gemeinschaft, dann kann der sich dadurch erhöhende innere Vergiftungsgrad die Gemeinschaft in eine Unfähigkeit treiben, sich selbst in einer konstruktiven Weise zu organisieren. Wir haben es daher bei der heutigen willkürlichen asozialen und widernatürlichen „Meinungsfreiheit“ mit einem karzinogenen Phänomen zu tun, das für alle Menschen zunehmend gefährlich wird.

Die meisten Menschen kennen bis heute nur die primitive und grobschlächtige Auslegung der Evolutionstheorie mit der Vorstellung, dass der jeweils Stärkere überlebt und „folglich“ auch die Kulturgeschichte schreibt. Dies liegt an der relativ willkürlichen Übersetzung des Wortes „fittest“, das man auch mit dem Begriff der Fähigkeit übersetzen kann. Eine solche Interpretation eröffnet ganz andere, weite Spielräume und beengt die Vorstellung des Menschen nicht auf die nackte Muskelkraft bzw. auf die körperliche oder materielle Überlegenheit. Der Grund weshalb die primitive Interpretation der Evolutionstheorie auch heute noch so populär ist besteht darin, dass der passiv-rezeptiv sich organisierende „angepasste“ Kulturmensch dadurch ein scheinbar wissenschaftliches Alibi für seine unnatürliche passive Selbstorganisation erhält, indem er schlicht an eine generelle, normale Übermacht der Herrenmenschen in der Kultur glaubt. Das Gleiche gilt heute in einer potenzierten Weise für den Glauben an die Maschine. Wer auf diese fahrlässige Weise eine passiv-rezeptive und damit relativ unverantwortliche Lebensideologie kultiviert und wie es oft der Fall ist, eine solche willkürliche Ideologie durch das Ideal der Bequemlichkeit optimiert, verursacht notwendig mit der Zeit bei sich selbst eine seelische Degeneration, die in einer regelrechten Weise in die nihilistische Gleichgültigkeit bzw. in die Depression führt.

Wie es dazu gekommen ist, dass der Kulturmensch überhaupt in eine derartig destruktive Seelenlage geraten konnte, wird vor allem durch die Geschichte des europäischen Kolonialismus und Imperialismus deutlich, dem Beginn einer bodenlosen Entartung einer europäischen Gewinn- und Machtsucht, die sich bis heute auf eine äußerst asoziale und destruktive Weise auf die Kulturgestaltung auswirkt. Der offizielle Startschuss für diese Entwicklung war die 1452 von Papst Nikolaus herausgegebene Bulle „Dum Diversas“,. Mit dieser Bulle gestattete Papst Nikolaus V. dem portugiesischen König Alfons V. alle Sarazenen, Heiden und „Feinde Christi“ zu bekriegen und zu unterwerfen, ihre Besitzungen zu berauben und sie zu Sklaven zu machen. 1454 erweiterte die päpstliche Bulle "Romanus Pontifex" die Rechte König Alfons V. um das Recht der Versklavung von Schwarzafrikanern. Wie ein erhalten gebliebener Bericht eines Augenzeugen schildert, wurde dadurch Lissabon ein erster Hort der europäischen Sklaverei, da nahezu jede Familie in Lissabon einen oder mehrere Sklaven besaß.

Die Bullen der Römisch-Katholischen Kirche waren daher der eigentliche koloniale und imperiale Startschuss (Sündenfall) der „westlichen Wertegemeinschaft“ als einer „von Gott“ erlaubten Ausbeutung fremdartiger Menschen und Völker. Wie es „der Fortschritt“ wollte, wurde diese willkürliche Ausbeutung von Menschen mit dem Aufblühen des „liberalen“ Kapitalismus zu Beginn des 19. Jahrhunderts auch bei dem jeweiligen „Proletariat“ der europäischen Völker praktiziert, so dass der Kolonialismus und Imperialismus auch innerhalb des westlichen Kulturkreises allgegenwärtig wurde.

Seit diesem Zeitpunkt hat die westliche Kultur in einer „professionellen“ Weise Ursache und Wirkung der Sklaverei verkehrt, in dem sie der bösen oder minderwertigen Natur des Sklaven die Schuld an seinem „gottgewollten Schicksal“ gab. Wie gefährlich eine solche Willkür werden kann, hat sich durch das Aufkommen der Schwarzen Pädagogik in Europa gezeigt, die bis 1965 in ihren Lehrbüchern empfahl, den „tyrannischen“ Willen aller Babys dadurch zu brechen, das man es einfach durchschreien lässt. Mit einer solchen am eigenen Leib erfahrenen Pädagogik haben heute noch immer viele Menschen der entsprechenden Jahrgänge zu kämpfen. Eine am eigenen Leib erlebte Schwarze Pädagogik mit der Zielsetzung den natürlichen Willen der Kinder zu brechen, um dadurch „brave“ Bürger und Arbeiter zu erzeugen, führen bei den Betroffenen in der Regel zu versteckt feindseligen und hinterhältigen Überlebensstrategien und Verhaltensneigungen.

Derartige Ambitionen, die oft mit der Neigung zu einem bodenlosen Jähzorn einhergehen, waren bereits bei den Proletariern des 19. Jahrhunderts gang und gäbe, da die Proletarier in der Regel von den Arbeitgebern dazu gezwungen wurden eine ständige gute Miene zum bösen kapitalistischen Spiel der „liberalen“ Ausbeutung zu machen. Die dadurch entstandenen zwanghaften pseudo-symbiotischen Beziehungs-Verstrickungen haben in der Regel die Kinder in den betroffenen Proletarier-Familien durch die „normale“ Schwarze Pädagogik zum Sündenbock, Blitzableiter und Abfalleimer der elterlichen Aggressionen und Enttäuschungen werden lassen. Wir können daher in Bezug auf die erste Blütezeit des Kapitalismus von einer Zeit der schwerwiegenden Standeskriege, Geschlechterkriege und Familienkriege sprechen.

Dadurch kam es in der westlichen Kultur in vieler Hinsicht zu einer willkürlichen Doppelmoral, indem bestimmte Völker, Rassen, Kulturschichten, menschliche Funktionsträger (Arbeiter, etc.) Familienmitglieder (Frau und Kinder) in Form von ungeschriebenen Gesetzen mit jeweils unterschiedlichen Rechten versehen und einer entsprechenden willkürlichen Behandlung ausgesetzt wurden. Die Intensität dieser doppelten Moral hat sich zunehmend intensiviert, so dass es auch zu grausamen Exzessen innerhalb der Kolonialgebiete in Asien und Indien kam. Da der Mensch ein kreatives Wesen ist, dass sich an viele Lebensverhältnisse anpassen kann, war es eine Frage der Zeit, bis die von den kolonialen und imperialen Völkern der Engländer, Spanier, Franzosen, Holländer, etc. entwickelten Verhaltensweisen für die gesamte europäische Kultur eine Normalität wurden. Eine dadurch zunehmende und schließlich bodenlos werdende europäische Gewinnsucht und Machtsucht hat die europäischen Völker in die beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts und damit in einen eklatanten Kulturbruch getrieben, der bis heute anhält.

Die Wucht der Zerstörung dieser Kriege war vor allem das Ergebnis der durch die Industrialisierung überaus potent gewordenen Kulturmaschinen der Standeskultur: der Militärmaschine, der Wirtschaftsmaschine und der bürokratischen Maschine. Alle diese Kulturmaschinen waren durch ein absolutistisches, hierarchisches und in sozialer Hinsicht gewissenloses Betriebssystem gekennzeichnet, das in den letzten 5000 Jahren auch vor einer Selbstzerstörung der sich dadurch organisierenden Standeskulturen nicht Halt gemacht hat. Solche kulturellen Menschen-Maschinen beinhalten daher ein großes Risiko, da sie wie auch der heutige neoliberale Turbo-Kapitalismus nicht einfach abgeschaltet werden können, ohne dass dadurch schwerwiegende Folgen für alle Betroffenen entstehen. Nach einem Abschalten kann eine solche Menschen-Maschine auch nicht einfach wieder angeschaltet werden, weil sie durch spezifische menschliche Beziehungen und Absprachen funktioniert, die sich erst in der Form einer Gewohnheitsbildung verfestigen müssen, damit die Maschine ins Laufen kommen und sich durch einen ausbildenden regelrechten Kulturkreislauf stabilisieren kann. Die einzige Möglichkeit besteht daher darin, das jeweilige Getriebe einer solchen Maschine aufrecht zu erhalten und die Spielregeln nach und nach so zu verändern, dass aus den asozialen und widernatürlichen Menschen-Maschinen soziale und relative, natürliche Organisationskreisläufe werden.

Eine solche schrittweise vor sich gehende kulturelle Veränderung kann heute in Europa stattfinden, wenn die europäischen Völker ihre eigene Kulturgeschichte aufarbeiten, um die sozialen und biologischen Irrtümer darin zu erkennen und zu bereinigen. Eine solche Klärung hat für die deutschen Völker ganz andere Konsequenzen als für die Franzosen, Engländer und Holländer. Deutschland wie auch Österreich und die Schweiz waren bis 1885 in Bezug auf den Kolonialismus und Imperialismus relativ grün hinter den Ohren, da das Heilige Römische Reich Deutscher Nation ständig mit inneren religiösen Spannungen zu kämpfen hatte und das deutsche Machtgebiet nach dem Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 in bis zu 350 Machtgebiete zersplittert geblieben ist. Nach der neuen deutschen Reichsgründung von 1871 sprach sich Bismarck gegen den Kolonialismus und Imperialismus aus. Dadurch kam es erst 1884 im Zuge eines Angebotes von Bismarck, zwischen den strittigen europäischen Kolonialmächten in Bezug auf die Aufteilung Afrikas zu vermitteln dazu, dass auch Bismarck die deutsche Kolonialisierung von einigen zugesprochenen Machtgebieten akzeptierte. Diese Kolonialgebiete waren für Bismarck vor allem eine Verhandlungsmasse für die Klärung etwaiger europäischen Streitfragen und waren somit auch ein politisches Instrument.

Die Deutschen waren 1885 durch ihre erfolgreiche Industrialisierung nicht auf Rohstoffe, Arbeitskräfte und Waren aus besetzten Kolonialgebieten angewiesen. Dieser Erfolg konnte dadurch erreicht werden, dass die religiösen Lehren des puritanischen Protestantismus dem deutschen Proletariat geholfen haben, die oft unmenschlichen Härten der Industrialisierung zu meistern und auf die Verbesserung der sozialen Verhältnisse in der Kultur hinzuwirken. Die ab 1806 in Preußen befreiten Leibeigenen, die zum Proletariat der deutschen Industrialisierung geworden waren, waren in einer grundsätzlichen Weise bestrebt, zu einem neuen in sich einigen Volk zu werden. Mit dem Scheitern der Revolution von 1848/49 als einem von vielen Beispielen dafür, dass die Deutschen stets große Probleme damit hatten sich ideologisch oder religiös zu einigen, war es zu einer Depression in den deutschen Ländern gekommen, so dass viele unzufriedene demokratisch gesinnte Deutsche nach Amerika ausgewandert sind. Auch dieser Aderlass hat ein Stück weit zu der einhelligen Begeisterung der Deutschen in Bezug auf die Reichsgründung von 1871 durch Bismarck beigetragen. Ab diesem Zeitpunkt waren die über die vergangenen Jahrhunderte hinweg versprengten und nun wieder vereinten deutschen Länder in ihrer Begeisterung nicht zu halten und haben ihre Industrialisierung in einer genauso idealistisch übertriebenen Weise verherrlicht, wie die neu aufkommenden megalomanischen ideologischen Auswüchse eines neuen Militarismus und eines völkischen Rassismus. Der neue Militarismus fand seinen Ausdruck in besonderen militärischen Vereinsbildungen, die mitunter eine riesige Anzahl von Mitgliedern auf sich vereinigen konnten. Bismarck konnte diese extremistischen ideologischen und politischen Entwicklungstendenzen in seiner Regierungszeit durch eine konsequente Realpolitik einigermaßen im Zaum halten.

Nach der Entlassung von Bismarck durch Kaiser Wilhelm hat der Kaiser nicht nur die Bündnisverträge von Bismarck vernachlässigt, sondern auch eine großtuerische militärische Sprache kultiviert, die in einer fahrlässigen Weise zum Beginn des 1. Weltkrieges beigetragen hat. Es ist wichtig, diese Entwicklung einigermaßen nachzuvollziehen, da dem Betrachter ansonsten nicht deutlich wird, dass von 1871 bis 1933 ein ganz besonderer ideologischer, emotionaler und materieller Nährboden im Deutschen Reich entstanden ist, der für die Nazis die wesentliche Grundlage war, um innerhalb nur kurzer Zeit eindrucksvolle Erfolge zeitigen zu können. Der Aufstieg der Nazis hat daher auch nur sehr bedingt mit irgendwelchen esoterischen und mythologischen Vorstellungen zu tun, so dass eine Wiederholung dieses Geschehens in Deutschland so gut wie ausgeschlossen ist.

In Bezug auf die Entstehung der Weltkriege im 20. Jahrhundert ist es jedoch nach wie vor wichtig, dass der heutige Mensch den qualitativen Unterschied in der Organisation zwischen den traditionellen Kolonialmächten und den deutschen Ländern begreift. Da die preußische Industrialisierung nicht auf billige Arbeitskräfte und Kolonialwaren aus aller Welt zugreifen konnte, musste die deutsche Industrialisierung auf eigene günstige Arbeiter zurückgreifen, die durch die 1806 in Preußen aufgegebene Leibeigenschaft reichlich zur Verfügung standen und diese in ein preußisches Proletariat verwandeln. Dies wurde vor allem dadurch möglich, dass die von der Leibeigenschaft „befreiten“ Menschen keinerlei soziale Versicherung mehr hatten und dadurch gezwungen waren die von großen Härten gekennzeichneten Arbeits- und Lebensbedingungen des neuen Proletariats sowohl im preußischen Reich als auch im späteren Deutschen Reich zu akzeptieren. Für viele der Betroffenen war daher die Befreiung von der Leibeigenschaft kein Segen.

Was die traditionellen Kolonialmächte den jeweils fremden Völkern für das Ziel einer maximalen Ausbeutung angetan haben, hat das preußische Reich und das Deutsche Reich nach preußischer Manier (Disziplin, Fleiß, Sparsamkeit) der eigenen Bevölkerung angetan, weshalb wir von einem Europa der 2 Kolonialsysteme sprechen können, einem sadistischen Kolonialismus nach Außen hin und einem masochistischen Kolonialismus im Inneren. Der innere Kolonialismus hat vor allem im Deutschen Reich nach und nach mustergültige, effektive und perfektionistisch sich organisierende Arbeiter hervorgebracht, die bis heute nicht nur für ihre Wirtschaftsleistung, sondern auch für ihre Autoritätshörigkeit und ihren Untertanengeist („Bloody German Gehorsam“) bekannt sind.

Wer heute durch die traditionellen Kolonialländer Frankreich und Spanien fährt, der kann dort viele leer stehende Gebäude und ganze Dörfer sehen, die einen relativ trostlosen Eindruck machen. Wer anschließend die drei deutschen Länder Österreich, Schweiz und Deutschland besucht, für den besteht kein Zweifel, dass die durch den Protestantismus gestützte masochistische Selbstkolonisierung der deutschen Völker einen gravierenden Unterschied zur traditionellen Kolonialisierung von fremden Völkern ausmachen. Für die traditionellen kolonialistischen europäischen Länder war daher das Deutsche Reich eine stetige innereuropäische Gefahr. Der im deutschen Reich militarisierte Arbeits- und Leistungsmasochismus hatte stets das Potenzial eines „Wirtschaftswunders“ in sich, das sich auch durch die überaus effektive Militarisierung der Deutschen in der Naziära vollzogen hat. Vor allem dies hat verdeutlicht, wie überlegen eine masochistische Volksorganisation im Vergleich zu einer sadistischen Volksorganisation in materieller Hinsicht werden kann.

Der wesentliche Nachteil einer masochistischen Selbstkolonialisierung war und ist eine relativ leichte Beeinflussbarkeit des betreffenden Volkes, da der Masochismus stets mit einer absoluten Selbstlosigkeit in Bezug auf das eingeborene natürliche Ich einhergeht. Eine masochistische Selbstorganisation erfolgt daher in der Regel durch ein künstlich erzeugtes übernatürliches Ich und durch eine absolutistische Selbstdisziplin und Selbstdiktatur durch das übernatürliche, in der Regel idealistisch organisierte Ich. Dadurch ist das deutsche Volk nicht nur in Bezug auf Bismarck und Hitler, sondern nach der bedingungslosen Kapitulation nach dem 2. Weltkrieg auch in Bezug auf die Amerikaner und auf Konrad Adenauer zu einem regelrecht hörigen Volk geworden.

Ein einmal sich masochistisch organisierendes Volk bleibt durch die dadurch selbstverständlich bleibende unnatürliche Selbstlosigkeit ein großes Problem für sich selbst, da ein solches Volk immer nach neuen Helden, Führern, Experten und für alles verantwortliche Institutionen verlangt, um seine psychische Selbstorganisation aufrecht erhalten zu können. Dadurch können Deutsche in der Tat zu regelrechten Arbeitsmaschinen werden, die keine Rücksicht mehr auf sich selbst nehmen und ganz in der Zielvision eines anderen Menschen oder einer Menschenmasse aufgehen. Die masochistische Organisationsausprägung ist daher als ein komplexes Problem einer unnatürlichen psychischen Selbstorganisation zu erachten, die nicht ohne Weiteres aufgelöst werden kann. Die davon betroffen Menschen und Völker neigen dazu in einer übertriebenen bis fanatischen Weise an bestimmten Vorstellungen, Ideologien und Lebensweisen festzuhalten. Dieses Problem betrifft heute durch den allgemeinen Wandel der Kultur nach dem 2. Weltkrieg nicht nur die Deutschen, sondern auch alle anderen Völker des westlichen Kulturkreises in einer weniger gravierenden Art.

Die Standeskultur hat bereits vor 6000 Jahren damit begonnen, den größten Teil der Kulturmenschen in masochistisch sich organisierende Menschen zu verwandeln, was vor allem durch die jeweiligen religiösen Vorstellungen in der Kultur erreicht wurde. Durch die Vision eines regelrechten Götterhimmels, der die Gefahr für den Menschen bedeutet aus heiterem Himmel willkürlich belohnt oder aber bestraft zu werden, entstand mit der Zeit ein ganzes mythologisches Weltbild mit einer guten Himmelswelt und einer bösen Unterwelt. Derartige religiöse Vorstellungen flößen dem Gläubigen eine übernatürliche Angst in Bezug auf seine eigene Verantwortlichkeit gegenüber den Göttern (bzw. einem monotheistischen Gott) ein, so dass die meisten Gläubigen in die psychische Falle eines selbstlosen Masochismus geraten. Diese Falle wird vor allem dadurch wirksam, dass die Betroffenen den psychischen Zustand eines „Wo kein Ich, da kein Schmerz und keine Angst erleben und ihre natürliche Selbstorganisation zunehmend in eine selbstlose passiv-rezeptive Selbstorganisation verwandeln. Dadurch werden diese Betroffenen für alle Menschen zu einem gefundenen Fressen, die nach einer unnatürlichen sadistischen Macht über andere Menschen streben.

Wie krank ein Mensch durch eine masochistische Selbstorganisation werden kann ist vor allem mit der Intensivierung der religiösen Macht durch den Monotheismus deutlich geworden. Viele Menschen sind dadurch dahin gekommen sich selbst zu quälen, zu verletzen und in einer blutigen Weise zu geißeln, um die Angst vor einem göttlichen Gericht mittels der Hoffnung auf einen Sündennachlass durch eine Selbstbestrafung zu mildern. Vor allem die deutschen Kulturen waren und sind noch immer von einer tiefen religiösen Verängstigung durch die dramatischen inneren Entwicklungen in Bezug auf den Protestantismus und den dreißigjährigen Religionskrieg von 1618 bis 1648 betroffen. Das heute dadurch nach wie vor in allen politischen Angelegenheiten weit verbreitete deutsche masochistische Verdrängungskonzept eines „nichts hören, nichts sehen und nichts sagen“ ist nach wie vor ein destruktives Organisationsrezept, da die Deutschen dadurch ihre geschichtlich bedingten, generativ vererbten Schwächen nicht auflösen können. Die Schwäche eines grundsätzlich bodenlosen, weil unnatürlichen Masochismus kann sich, wie die Nazi-Ära gezeigt hat mit der „Erlaubnis“ der herrschenden „Autorität“ auch in einen bodenlosen Sadismus verwandeln und überaus unmenschliche Verhaltensweisen in der Form eines „Nach Oben kuschen und nach Unten treten“ verursachen.

Auch die Schwächen der europäischen Kolonialvölker bilden noch heute ein Hindernis für eine wirkliche Versöhnung der europäischen Völker. Ein Volk das sich daran gewöhnt, dass gute Kolonialwaren billig zu haben sind, neigt dazu die Ausbeutung anderer Völker in einem besseren Licht zu betrachten als diese es verdient. Für die Rechtfertigung des Kolonialismus und Imperialismus wurden immer wieder an den Haaren herbeigezogene Theorien formuliert, so dass viele Menschen die Tendenz entwickelt haben, entsprechende Rassentheorien hinzunehmen und sie nach einiger Zeit als selbstverständlich zu erachten. Hat einmal ein derartiger Präzedenzfall einen Durchbruch erlebt, dann kommt es in den betroffenen Kulturen zu einer immer fahrlässiger werdenden geistigen Einteilung der Menschen in Rassen, Klassen, Kasten, Wertekategorien und durch andere Unterschiede, die sehr leicht zu einem billigen Werkzeug der künstlichen Selbsterhöhung für sich minderwertig fühlende Menschen werden können. Eine solche Selbsterhöhung kann in Krisenzeiten entarten und zu einem Größenwahn der Betroffenen in Bezug auf andere Menschen und Völker führen.

Wir können daher durchaus im Zuge eines in den westlichen Völkern „normal“ gewordenen Kolonialismus und Imperialismus feststellen, dass ganze Völker dahin kommen können, es mit der Moral nicht mehr so genau zu nehmen, wenn man dadurch weiterhin auf billige Produkte aus anderen Völkern zugreifen kann. Dies schließt heute bereits die Arbeiter ein, die wie Leibeigene oder Sklaven ohne wirkliche Rechte leben. Heute werden jährlich weltweit ca. 2,5 Millionen Menschen als Sklaven gehandelt und in jeweils andere Länder verschleppt und verkauft. Diese Tendenz steigt immer weiter an, da diese Entwicklung nur noch die wenigsten Menschen wirklich interessiert. Dies zeigt die eigentliche Tragik auf, was die Globalisierung des Kolonialismus und Imperialismus durch den heutigen „liberalen“ Kapitalismus aus dem Menschen zu machen droht, ein indifferentes asoziales Wesen mit der Bezeichnung „Konsument“.

Die Gründe dafür, wie es dazu kommen konnte, sind so alt wie die Kulturgeschichte selbst. Da der Mensch in einer Standeskultur keine ausreichende soziale Lebensversicherung mehr finden kann, wird er zu einem leichten Opfer für eine in Aussicht gestellte materielle Lebensversicherung. Diese übernatürliche Lebensversicherung entsteht durch das Erringen einer Verfügungsgewalt über greifbare Vermögenswerte (Haus, Land, Gold) und über ein indirektes ungreifbares gesellschaftliches Vermögen (Stand, Reputation). Spätestens mit dem „liberalen“ Kapitalismus ist eine allgemeine relative Leibeigenschaft des Proletariats zu einer Norm geworden, die die natürliche soziale Lebensversicherung des Menschen zunehmend aufgelöst und das Streben des Menschen nach einer materiellen Lebensversicherung normalisiert hat. Wir haben es dabei mit einer grundlegenden widernatürlichen Entwicklung in Bezug auf die allgemeine menschliche Selbstorganisation zu tun, da das Streben nach einer materiellen Lebensversicherung die Betroffenen in den Teufelskreis eines suchtartigen immer mehr desselben führt.

Die natürliche Sozialversicherung des Menschen beruht auf Vertrauen, Freundschaft, Empathie und besonderen symbiotischen Beziehungen. Alle diese natürlichen sozialen Werte werden vor allem in Notsituationen wie z.B. einer gesellschaftlichen Krise überlebenswichtig. Der Mensch, der sich ganz und gar für ein letztlich egozentrisches Streben nach einer materiellen Lebensversicherung durch das Eigentum (verabsolutierter natürlicher Besitz) entschieden hat, kann auf eine solche soziale Sicherheit nicht mehr in einer hinreichenden Weise zurückgreifen. Zudem nützt einem solchen Menschen im Ernstfall auch sein ganzes materielles Vermögen, seine Aktien und sein Geld nichts. Wenn es darum geht, sich eine natürliche Nahrung zu beschaffen sind Menschen die als eine soziale Gruppe handeln dem Einzelkämpfer weit überlegen, da eine Gruppe von 15 Menschen tagtäglich ein 10 Mal größeres Gebiet nach Nahrung durchkämmen kann als ein Einzelkämpfer. Auch bei der Jagd ist die Gruppe im Durchschnitt wesentlich effektiver und erfolgreicher als der Einzelkämpfer. Eine materielle Lebensversicherung ist daher biologisch gesehen nie so wertvoll und kann einem Menschen kein derartig tiefgreifendes Sicherheitsgefühl bescheren wie eine soziale Lebensversicherung. Die eingeborene Natur des Menschen lässt sich in dieser Hinsicht nicht einfach betrügen oder umprogrammieren. Vor allem aus diesem Grund gerät ein Mensch mit dem Streben nach einer materiellen Lebensversicherung in ein krankhaftes Verlangen nach immer mehr materiellem Vermögen und Macht, in der vergeblich bleibenden Hoffnung, dass sich seine eingeborene Natur damit irgendwann zufrieden gibt – was niemals der Fall sein kann. Dadurch geraten die Betroffenen in einen Teufelskreis eines immer mehr desselben Strebens nach einer „fortschrittlichen“ materiellen Lebensversicherung ohne jemals wirklich zufrieden zu sein. Wir können daher von einer realen Machtsucht sprechen, die in der Lage ist, die gesamte Selbstorganisation eines Menschen in eine widernatürliche und destruktive Selbstorganisation zu verwandeln. Vor allem dadurch ist der „liberale“ Kapitalismus zu einer Gefahr für die Existenz des Homo sapiens und der Evolution auf der Erde geworden, da er dem machtsüchtigen Streben eines Menschen keine Grenzen setzt. Wohin dies führen kann, machen die heutigen kulturellen Entwicklungen zunehmend deutlich.

Wir können dadurch nachvollziehen, dass jeder sadistische oder masochistische Kolonialismus unweigerlich nach hinten losgeht und überaus destruktive Verhaltensweisen in den Völkern hervorruft. Das, was die europäischen Völker daher in Bezug auf eine zukünftige lebenswerte Kulturgestaltung vor allen Dingen benötigen ist die biologische Aufarbeitung ihrer eigenen Kulturgeschichte und die elementare Erkenntnis, dass der Mensch einen ausreichenden Respekt gegenüber der besonderen symbiotischen Natur jedes Menschen aufrecht erhalten muss. Andernfalls droht der Homo sapiens durch willkürliche widernatürliche Kulturkonzepte eine derartige Selbstvergiftung des eigenen Geistes und der eigenen Seele zu verursachen, dass er daran scheitern wird. Die 2 Weltkriege im 20. Jahrhundert waren in dieser Hinsicht eine Vorwarnung in Form einer Spitzenentwicklung des Kolonialismus, des Imperialismus und des „liberalen“ Kapitalismus als den bodenlosen Auswüchsen einer widernatürlichen menschlichen Machtsucht.

Das Volk der heutigen BRD hat in Bezug auf die Aufarbeitung seiner eigenen Geschichte eine besonders schwierige Aufgabe zu meistern, da sie auch in Bezug auf ihre jüngste Geschichte einen großen blinden Fleck kultiviert. Viele Deutsche kennen daher auch die Hintergründe für die am 28.10.1969 von Willy Brandt proklamierte Forderung an das Volk „mehr Demokratie wagen“ nicht. Vor allem die bekannten Journalisten der Nachkriegszeit wie etwa Rudolf Augstein und Ulrike Meinhof geben über die anfänglichen Entwicklungen der BRD einen wichtigen Aufschluss, die zu der Forderung von Willy Brandt geführt haben.

Viel zu oft wurde in den letzten 70 Jahren die Tatsache kritisiert, dass die Deutschen nach dem Krieg nicht mehr mit ihrer unmittelbaren Vergangenheit konfrontiert werden wollten. Da jedoch mehr als 50 % der Bevölkerung aktiv oder passiv am Machterhalt des Nazis mitgewirkt hatten, war das Unerträgliche des ganzen Kriegsgeschehens und des deutschen Scheiterns nicht mit der Notwendigkeit des deutschen Volkes vereinbar, sich auf eine neue Weise erfinden zu müssen. Dass die Deutschen jedoch ab 1970 die psychische Bewältigung ihrer Geschichte nicht nachgeholt haben, erweist sich seit der Jahrtausendwende als ein großer Fehler. In Bezug auf diese Feststellung schaffen die folgenden Auszüge des Buches „Die Ära Adenauer – Einsichten und Ausblicke“ der Fischer Bücherei KG Frankfurt am Main von 1964 eine wichtige Klarheit.

In Bezug auf Konrad Adenauer und dessen weitestgehend alleinige und autoritäre Entscheidung einer deutschen Westanbindung und einer damit einhergehenden langfristigen Teilung des deutschen Volkes, beschreibt Rudolf Augstein seine eigenen Beobachtungen und Feststellungen wie folgt: S. 44 [...] „Wunderbar bleibt nach wie vor, wieso die politischen Parteien und die Wählermehrheit einem nicht sehr ausdruckbegabten und nicht sehr gedankenstarken Greis von großer Willenskraft die einsame Entscheidung überließen, derzufolge kein Versuch gemacht werden sollte, das Auseinanderbrechen der beiden Volksteile in letzter Stunde zu verhindern, dafür aber jener Integrationsversuch, der den Bruch forcieren mußte“.[...]

S. 48 […] „Adenauer wollte, daß die Bundesrepublik „zuverlässige Bundesgenossen“ habe und ein zuverlässiger Bundesgenosse mit einem „tüchtigen Heer“ sei. Dies einfache Konzept überzeugte die traumatisch erschreckten Deutschen westlich der Zonengrenze. Es entsprach ihren innersten Trieben, sich und ihre Habe unbeschädigt aus der Konkursmasse Gesamtdeutschlands in eine Zukunft zu retten, die nur noch das Etikett „Bundesrepublik“ trug und nicht mehr das Schild „Folgen des Hitlerkriegs“. […]

Diese Aufgabe eines deutschen Volksteiles durch einen anderen deutschen Volksteil spielt eine entscheidende Rolle dafür, dass Ostdeutschland heute politisch blau und Westdeutschland politisch schwarz regiert wird. Wer daher glaubt, dass der Solidaritätszuschlag, den die Westdeutschen bis heute aufbringen, genug des guten Willens ist, der stellt das natürliche Wesen einer sich auf eine besonders soziale Weise organisierende menschliche Gemeinschaft nicht in Rechnung. Weder die Westdeutschen noch die Ostdeutschen haben bis heute die Wunde ihrer gemeinsamen sozialen Zäsur verwunden, weshalb heute die westlichen Politiker, die seit der Wiedervereinigung aus dem Osten gekommen sind nach wie vor eine eigenartige Wirkung auf die gesamte Selbstorganisation der Deutschen ausüben. Es ist daher nicht klug, darüber weiterhin einfach hinwegzugehen, und zu riskieren, dass eine möglicherweise kontraproduktive CSU/CDU dominierte Regierung in 4 Jahren von einer AfD Regierung abgelöst wird. Dies könnte bedeuten, dass das deutsche Volk in 8 Jahren psychisch und auch finanziell am Boden liegt.

Eine 40 Jahre lang andauernde Indoktrinierung durch einen amerikanischen Kapitalismus einerseits und einen russischen Kommunismus andererseits hinterlässt tiefe Spuren in der Struktur des menschlichen Bewusstseins, die nicht ohne weiteres wieder aufzulösen sind. Vor allem die Tatsache, dass viele Westdeutsche in einer liberal-kapitalistischen Raubtiermanier über die Wirtschaft des Ostens hergefallen sind, um auszubeuten, was auszubeuten war und einen großen Teil der Überreste mehr oder weniger hat verkommen lassen, ist zu einem ständigen Grummeln im Bauch der Ostdeutschen geworden. Es ist daher notwendig geworden, dass die Westdeutschen ihre bislang relativ aufgeblasene ökonomische Selbstverherrlichung nach amerikanischer Manier ganz bewusst reduzieren, um eine aktive menschliche Versöhnung zwischen Ost und West zu fördern. Bislang waren die Deutschen zu sehr mit dem Aufbau einer materiellen Lebensversicherung beschäftigt, um eine Trauer, ein Bedauern und ein gegenseitiges Mitgefühl für die Nachkriegsentwicklung in Deutschland zu finden, die für die deutsche Seele ein wichtiger Balsam wäre. Zu Beginn der BRD und der DDR war vor allem Unsicherheit, war nicht klar, was aus den Deutschen werden würde. Das war für die perfektionistisch geeichten und auf eine absolute Sicherheit bedachten Deutschen eine schwere psychologische Durststrecke. Es war daher auch kein unlauteres Motiv, das zu einer Teilung der Deutschen geführt hat, sondern ein traumatisierter Zustand, der die gesamte Besatzungszeit über bestehen blieb. Dies betraf sowohl die Westdeutschen als auch die Ostdeutschen.

Was beide heutigen deutschen Völker in Ost und West aufarbeiten und überwinden müssen, ist die unterschiedliche Form und Ausprägung ihrer bis 1989 entstandenen Autoritätshörigkeit. Denn es ist diese Autoritätshörigkeit die noch immer verhindert, dass die Deutschen den heute immer notwendiger werdenden kulturellen Paradigmenwechsel für eine echte natürliche Demokratie wagen. Findet die notwendige Korrektur als einer wesentlichen Basis für eine Versöhnung der Deutschen nicht statt, dann werden sich auch die anderen europäischen Völker schwer damit tun sich gegen die gegenwärtigen autokratischen politischen Entwicklungen in der Welt in einer ausreichenden Weise zu wappnen.

S. 64 ff. […] „Die Bundestagswahlen von 1953 und 1957 gaben ihm [Adenauer] eine so unerschütterliche Stellung, daß er seine eigene Parteiorganisation kritisieren konnte, als sei er nicht ihr erster, verantwortlicher Vorsitzender, sondern der Revisor aus Himmelshöhen von einer übergeordneten Instanz. Die Ministerpräsidenten der von der CDU geführten Bundesländer kanzelte er ab, in corpore, ohne Ziel und ohne einen anderen Anlaß als eben den, daß Parteitag war. Im Bundespräsidenten sah er wenig mehr als eine von seinen Gnaden einzuberufenden Schachfigur. Erhard war dazu gerade recht. Würde er, Adenauer, sich freilich selbst zum Bundespräsidenten machen, so war selbstverständlich, daß er seine Machtfülle mit ins neue Amt hinübernehmen müsse. Bundesrat und Bundesverfassungsgericht wurden so kritisiert, als könnten sie unverständlicherweise nicht begreifen, aus welch überlegener Einsicht seine Maßnahmen entstanden . Den CSU-Justizminister brachte er dazu, als privater Treuhänder einer Fernsehgesellschaft mit sich selbst als dem Vertreter der Bundesregierung einen Kontrakt zu schließen. Recht mußte gesprochen werden, aber, bitte sehr, das richtige, das nichtpingelige Recht.

Die Bundesminister führten ihre Geschäftsbereiche nicht im Rahmen seiner Richtlinien, sondern hatten seinen Willen zu vollstrecken. Für die Außenpolitik galt das ohnehin, für die komplizierten fachlichen Probleme des Verteidigungsministeriums galt es nicht. Nur der Finanzminister Schäffer und der Verteidigungsminister Strauß, beide von der CSU, behaupteten gegenüber dem Kanzler eine gewisse Eigenständigkeit. […]

[…] „Man wird Adenauer nicht gerecht, wenn man hinter der Person, die sich aus Zweckbedingtheit zum demokratischen Handeln gezwungen sieht, nicht die eigentliche Struktur sucht, die älter ist als Rousseau und alles demokratische Denken. Es ist die des „Fürsten“ bei Machiavelli, jener aus dem erwachten Selbstbewußtsein des italienischen Stadtbürgertums konzipierten Figur des Staatsführers, der sich über moralische Werte hinwegsetzen darf, ja muß, wenn er seinen Machtwillen nur mit der nötigen virtù, mit der nötigen kämpferischen Tüchtigkeit durchsetzt, dem andererseits aber auch schon von Machiavelli geraten wird, das Volk zufriedenzustellen und es davon zu überzeugen, daß die Herrschaft des Machthabers für das allgemeine Wohl von Vorteil ist.

Wenn Machiavelli seinem Helden Cesare Borgia nachrühmt, er habe es so gut verstanden „die Menschen zu gewinnen oder zu verlieren“ wenn er sagt, ein kluger Machthaber müsse unliebsame Dinge auf andere abwälzen, dürfe sein Wort nicht halten, wenn ihm dies zum Schaden gereichen würde und wenn die Gründe weggefallen sind, die ihn zu seinem Versprechen veranlaßt haben; wenn er dem Fuchs rät seine Fuchsnatur gut zu verbergen und Meister in der Heuchelei und Verstellung zu sein; wenn er den Cesare Borgia zur Nachahmung empfiehlt, weil der es verstanden habe, Untergebene, die seine unpopulären Befehle ausgeführt hätten, dafür zu strafen, dann muß nicht eigenes betont werden, wer dies Naturtalent in sich trug, bevor er eine Zeile von Machiavelli gelesen hatte - übrigens hat Adenauer zu Anfang des Krieges im Familienzirkel über die Bedeutung Machiavellis referiert. […]

[…] Auch die Charakterzüge, die Machiavelli den Beherrschten als einer Masse zumißt , kommen uns bekannt vor: Diese sind ja so einfältig und gehorchen so leicht den Bedürfnissen des Augenblicks, daß der, der betrügen will, immer einen findet, der sich betrügen läßt; sie sind ferner undankbar, wankelmütig, verlogen, heuchlerisch, ängstlich und raffgierig. Daraus folgt, daß der Machthaber, ein Fürst, nur zu siegen und seine Herrschaft zu behaupten braucht, so werden die Mittel dazu stets für ehrenvoll angesehen und von jedem gelobt. Denn der Pöbel hält sich immer nur an den Schein und den Erfolg; und in der Welt gibt es nur Pöbel.

Man sieht, wer solche Wahrheiten, die man unter des Kanzlers gepriesener „Menschenverachtung“ zu rubrizieren hätte, schon begriffen hatte, ohne daß er es zu lernen brauchte, ist dem Demokraten auf weiten Strecken beträchtlich überlegen. Der Demokrat hinwiederum wird dem Machiavelli über weite Strecken recht geben. Nur lebt eben die Demokratie (und wohl auch das heutige Christentum) davon, daß sie die Menschennatur nicht und ganz und gar für Pöbel hält, nicht ganz und gar für heuchlerisch, ängstlich und raffgierig. Sie lebt von dem nicht sehr beweiskräftigen, aber auch nie widerlegten Glauben, man könne die Menschen etwas vernünftiger, etwas weniger ängstlich und etwas weniger heuchlerisch machen, während der Staatsmann Machiavelli die Menschen so finden wird, wie er sie sieht. […]

Wer diese Beschreibungen des herrschaftlichen Wesens von Adenauer durch einen Zeitgenossen (Herausgeber der Zeitschrift Der Spiegel) zum ersten Mal liest, dem kommen die Schilderungen sowohl befremdlich als auch vertraut vor, weil die Art der heutigen deutschen Politik bereits im Allgemeinen die generelle Abwertung und Geringschätzung des Bürgers realisiert, wie sie durch Machiavelli beschrieben worden ist. Dies hat zu einer geradezu selbstverständlichen politischen Praxis der Politiker geführt, die jeweils anderen Politiker und Parteien zu Sündenböcken für die Ergebnisse der jeweils vergangenen Jahre zu stempeln und die eigene Partei als den Retter der nächsten Jahre vorzustellen. Dabei werden in einer grundsätzlichen Weise die bürgerlichen Interessen überspielt, so dass der Bürger nicht ohne Grund den Eindruck gewinnt, als würde er ständig übergangen.

Wir haben es daher es von Beginn an mit einer Art politischer Infektion der BRD im Sinne einer machiavellistischen Politik zu tun, die schließlich mit der Spiegelaffäre einen Höhepunkt durch einen kulturellen Eklat erreicht hat. Erst dadurch wurde es Willy Brand möglich einem erfolgreichen „Mehr Demokratie wagen“ in Deutschland zum Durchbruch zu verhelfen. Seit der Jahrtausendwende löst sich dieser demokratische Fortschritt in Deutschland zusehends wieder auf, so dass die Unerträglichkeit der deutschen Politik immer neue Spitzenerlebnisse einer fragwürdigen politischen Willkür realisiert.

S. 68 ff. […] „Daß jedes nützliche Mittel recht sei, wenn es gelte Wahlen zu gewinnen und an der Macht zu bleiben, diese Überzeugung hat Adenauer mit bezwingender Naivität ausgestrahlt, die Bevölkerung in ihrem Vorurteil befestigend, daß Politik ein schmutziges Geschäft sei. Der krasse Eigennutz der an der Macht befindlichen Partei wurde so sichtbar über Gemein- und Staatswohl erhoben, daß die moralische Legitimation den Eigennutz der Einzelnen und der Gruppen zu dämpfen, nicht nur dem Kanzler selbst, sondern allen Staatsdienern bis hin zum Bundespräsidenten abhanden kam. […] Dies System hatte, wie schon Alfred Grosser bemerkt hat einen etwas infantilen Charakter. Die Deutschen kamen zu Adenauer wie der verlorene Sohn nach wüsten Abenteuern zurück zum Vater: abgebrannt und erschöpft. Ihnen schlachtete er das Kalb des Vergessens, des Nicht-mehr-verantwortlich-Seins für Gewesenes und Künftiges, des friedlichen Geldverdienens bei allseitig gutem Gewissen. Das Deutschland, dessen Regierung er 1949 übernahm, war kaum zur Buße und Einsicht bereit. Kein Kanzler hätte reüssieren können, wenn er das Ungeheuerliche der jüngsten Vergangenheit in das Zentrum seines Tuns und Denkens gestellt hätte.

Es ist wahr, daß die auf das deutsche Wehrpotential erpichten westlichen Alliierten die Deutschen in ihrem platten Nützlichkeitsdenken bestärkt haben. So konnte Methode darin liegen, den Ostlandfahrer Oberländer ins Kabinett zu nehmen, weil er den BHE [Die Partei „Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten“] mitbrachte. Aber offenbar haben die Alliierten den Kanzler nicht gezwungen, zum zweitmächtigsten Mann im Staat einen Beamten zu machen, dessen Unterschrift unter etlichen der beschämendsten Dokumente deutscher Geschichte steht, der, so die Stuttgarter Zeitung, mitverantwortlich war für einen Teil, und zwar den furchtbarsten Teil der nationalsozialistischen Gesetzgebung. Bei der letzten Romreise des Kanzlers durfte dieser Hans Globke nicht fehlen. Es ist wohl nicht vermessen, die Frage zu stellen, ob die Bundesrepublik dauerndes Ansehen und solide Stärke errang, als man sich leichthin dazu verstand, die nützlichen Belasteten um der Remilitarisierung willen zu pardonieren und in den Staatsdienst einrücken zu lassen – die SD- und Gestapo-Leute zweckmäßigerweise gleich in den demokratischen Verfassungsschutz, wo sie mit dem Abhören der Telephone ohne Unterbrechung fortfahren konnten. Man wird der Ära Adenauer den Makel nicht wegglorifizieren, daß sie mehr als das Bismarck-Reich, Lösungen außerhalb der Legalität bevorzugt hat. […]

S. 71 f. […] Übel, die nicht zu sichtbarer Unzufriedenheit führten, interessierte ihn [Adenauer] nicht, so etwa die Zusammenballung wirtschaftlicher Macht in den Händen einiger weniger Großbanken und Konzerne, die seinem eher mittelständigen Gesichtswinkel hätte suspekt erscheinen müssen. Dem nicht sehr erfolgreichen Kampf seines Wirtschaftsministeriums gegen die Kartelle folgte er mit schadenfrohem Desinteresse. Kein für das Gemeinwohl noch so wichtiges Zentralthema der Innenpolitik, dem der Interessendruck fehlte, ist in diesen 14 Jahren angepackt worden. […] Dem noch ungefestigten Staat wurden Kraftproben erspart. Innerhalb der CDU vermied er Richtungskämpfe, die nicht auf Parteitagsreden beschränkt geblieben wären, wenn ein Kanzler mit weltanschaulichem, wirtschaftsideologischem oder auch nur sozialem Engagement die Ökonomie des Landes bestimmt hätte. […]

Im Grunde genommen könnte man dieses Regierungsrezept auf die letzten 20 Jahre übertragen und nur wenige Unterschiede in der Art finden, wie die Politik in der BRD in dieser Zeit betrieben wurde.

S. 106 ff. Ulrike Meinhof: […] „Eigentlich ist alles schon einmal gesagt worden: Daß die Stadt Bonn finsterste rheinische Tourismusprovinz ist; daß Adenauer, schon als er sein Amt antrat, verdammt alt war; daß seine Politik der ausschließlichen Westorientierung nur um den Preis der deutschen Wiedervereinigung durchgeführt werden konnte; daß viel zu viele alte Nazis in der Armee, in den Ministerien, in der Justiz und in der Polizei, in der Lehrerschaft, kurz: in Ämter und Würden sitzen; und daß das Beste an der Bundesrepublik ihr Grundgesetz ist, welches bezeichnenderweise zwar nicht ohne Adenauer, aber vor seiner Ära entstand. […]  Vierzehn Jahre Adenauer haben aus 55 Millionen Deutschen, Schreibern und Lesern, Politikern und Kommentatoren, Zuschauern und Produzenten an Fernsehschirm und Leinwand ein Volk von Halbinformanten und Halbinformierten gemacht, von denen die einen nur die Hälfte dessen sagen, was sie wissen und von denen die anderen nur die Hälfte dessen erfahren, was sie brauchen; belastet mit Vorurteilen, umgeben von Tabus, eingeschnürt in Illusionen, so daß sie ihre eigenen Vorteile nicht mehr zu erkennen vermögen, ihre eigenen Interessen nicht mehr wahrzunehmen. […] Sie lebt an sich selbst und ihrer Geschichte, vorbei, die Bevölkerung der Bundesrepublik, uninformiert, unaufgeklärt desorientiert, unentschieden zwischen Pril und Sunil, im Bilde über Alete-Kinderkost und Küchenmaschinen, nicht über Nichtangriffspakt und kernwaffenfreie Zonen. Die da zu wenig von sich selbst wissen, um für sich selbst sorgen zu können, zu wenig von der Welt, um – wenn alle vier Jahre gefragt - zu wissen, was eigentlich zur Auswahl steht, sind aber bestens unterrichtet über die Unterschiede zwischen den Partys des römischen Hochadels und denen der ordinären römischen Geldleute, kennen Mädchen und Männer der britischen High Society, nackt und bekleidet, wissen alles über die Gefühle einer persischen Ex-Kaiserin. Vielleicht wissen sie noch etwas über Ausbeutung in Brasilien, Betrug in Hongkong, Armut und Korruption in Sizilien, Mord in Griechenland, Rassenkrawall in den USA, Apartheid in Kapland, dessen sich die illustrierte Presse alleweil mit Sorgfalt annimmt, was aber das Dilemma der Kenntnislosigkeit von dem, was im eigenen, geteilten, gerüsteten Land geschieht nicht aufwiegt.[…]

Auch in dieser Hinsicht hat sich die deutsche Gesellschaft in den letzten 60 Jahren nur wenig verändert. Die vorangegangenen Textauszüge wurden vor über 60 Jahren geschrieben. Da in dieser Zeit die ab 1985 einsetzende neoliberale Politik und Wirtschaft den kulturellen Leistungsdruck für jeden Menschen sukzessive immer weiter erhöht hat, werden die kulturbedingten psychischen und sozialen Krankheitssymptome und eine reale ideologische und emotionale Degeneration der Menschen im westlichen Kulturkreis heute langsam aber sicher brisant. Daher haben vor allem die Deutschen ein zunehmendes Problem damit, sich auf eine biologische und soziale Weise zu organisieren.

Dadurch, dass die Standeskultur des westlichen Kulturkreises seit der Erfindung des Radios und des Fernsehers einen ständigen inneren ideologischen und emotionalen Krieg in allen Bürgern verursacht, ist Ulrike Meinhof, eine 1964 geachtete Journalistin, dahin gekommen, am 14. Mai 1970 zu einem Mitglied der RAF zu werden. So weit muss heute kein Mensch mehr gehen, da der Mensch heute einen ausreichenden Zugang zu einem globalen Wissen abseits der Sensationspresse und der geeichten kulturellen Bildung hat. Dadurch ist die Gefahr geringer geworden, sich in einer absolutistischen ideologischen Echokammer eines Kommunismus oder anderer idealistischer „ismen“ zu verlieren. Der heutige Mensch kann zudem die Möglichkeiten des Internets für die Begründung neuer Initiativen nutzen. Vor allem die Europäer haben dadurch heute die Möglichkeit einen neuen Weg der Selbstfindung und der Selbstorganisation zu beschreiten und den Kulturfluch zu beenden, den die Standeskultur seit über 6000 Jahren über jede neue Generation bringt.

Ein solcher neuer Weg wird durch die jüngsten weltpolitischen Entwicklungen für alle europäischen Völker immer dringlicher, da sich Donald Trump ganz offen an Präsident William McKinley (Präsidentschaft von 1897 -1901) orientiert, der den offiziellen amerikanischen Kolonialismus und Imperialismus eingeläutet und Amerika so groß gemacht hat, wie es heute ist. Die Ausrichtung von Donald Trump für ein „Make America Great Again“ beinhaltet daher auch einen Paradigmenwechsel für eine neue imperiale und koloniale Politik. Dazu gehört bislang die Ansage für die Aufkündigung der Teilnahme an der WHO, die Aussetzung der Zahlungen an die WTO, der geplante Austritt aus der NATO und die symbolische Botschaft, die Donald Trump in Bezug auf die Ukraine gesetzt hat. Es gelten daher fortan vor allem koloniale und imperiale amerikanische Interessen, so dass die Ukraine auch als ein Präzedenzfall dafür betrachtet werden kann, wertvolle Rohstoffe für Amerika zu sichern. Dabei bleibt eine weitergehende koloniale Verwertung der Ukraine offen, da es keine amerikanischen Sicherheitsgarantien mehr gibt, weder für die Ukraine noch für Europa. Der von Donald Trump öffentlich bekundete Wille Grönland, Kanada, Palästina und weitere Gebiete zu übernehmen haben allen Völkern wieder in Erinnerung gerufen, dass die kolonialen und imperialen Interessen der Amerikaner nicht nur durch die massive Schlagkraft des US-Militärs, sondern auch mit Hilfe der Internetkonzerne, durch die NSA, durch die CIA und neuerdings auch durch Starlink durchgesetzt werden können.

Starlink selbst kann bereits als ein amerikanischer Akt der kolonialen und imperialen Willkür betrachtet werden, auch wenn die Verwirklichung durch eine öffentlich geförderte private Firmenkonstellation erfolgt ist. Dadurch wurde eine gewisse Bandbreite der Erdumlaufbahn zum Privateigentum eines einzigen Menschen, ohne irgendeine Absprache mit der UNO. Bislang geht dagegen nur ein Konsortium von amerikanischen Astronomen vor, um sicherzustellen, dass der Mensch auch in Zukunft noch astronomische Forschungen betreiben kann. Es findet heute bereits ein regelrechter Wettlauf für die Besetzung der Erdumlaufbahn mit Satelliten nach dem Prinzip „wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ statt, der langfristig das Aussehen der Erde vom Weltraum aus gesehen in ein unschönes Bild verwandeln kann. Dies macht in einer unmissverständlichen Weise deutlich, dass die Politik von Donald Trump Amerika nicht nur wieder „great“, sondern auf eine willkürliche Weise noch „greater“ machen soll.

Da sich die deutsche Politikgestaltung seit Adenauer nicht wesentlich verändert hat und es sich die Politiker seit der Übernahme des amerikanischen Neoliberalismus nach der Jahrtausendwende äußerst bequem in Deutschland gemacht haben, besteht die Gefahr, dass das genehmigte 500 Milliarden BRD Investitionspaket aus einem Mangel an handfesten Ansätzen dafür eingesetzt wird, die goldenen 20er Jahre in der BRD zu wiederholen. Es ist bislang nicht zu erkennen, auf welche Weise das Geld helfen wird die Herausforderungen zu meistern, vor die sich nicht nur die Deutschen, sondern auch die anderen europäischen Völker heute insgesamt gestellt sehen.

Die bereits augenscheinlich gewordene relative Unfähigkeit der BRD und der EU eine adäquate Antwort auf diese Problemstellungen zu finden, wird auch durch die seit über 100 Jahren bestehende zwanghafte pseudo-symbiotische Beziehungs-Verstrickung zu den Amerikanern mitverursacht. Bereits nach dem Ersten Weltkrieg hat eine intensive Einmischung der Amerikaner in die finanzielle Organisation der Weimarer Republik eingesetzt, was den Deutschen unter anderem die goldenen 20er Jahre beschert hat. Die Aufkündigung der entsprechenden amerikanischen Kredite mit der Börsenkrise von 1929 hat Deutschland in die Verarmung getrieben und die Arbeitslosenquote derart massiv erhöht, dass ein fruchtbarer Boden für die Nazis in Deutschland entstanden ist. Es ist daher grundsätzlich nicht ungefährlich große Kreditsummen in ein Wellness-Füllhorn zu verwandeln. Eine solche Erkenntnis macht es empfehlenswert einige Hintergrundinformationen über die Person zu einzuholen, die über die Verwendung der riesigen genehmigten Kreditsummen der BRD aller Voraussicht nach bestimmen wird.

Süddeutsche Zeitung 31.10.2018

Karriere von Friedrich Merz: Blackrock, die unbekannte Finanzmacht

Seit dem Frühjahr 2016 sitzt der 62-Jährige dem Aufsichtsrat der deutschen Abteilung von Blackrock vor, wobei seine Rolle weit hinausgeht über das sonst übliche Aufgabenspektrum. Einen wie Merz holt man sich, weil er ein exzellenter Wirtschaftsanwalt ist, weil er weiß, wie ein Aufsichtsrat zu funktionieren hat. Viel wertvoller aber sind für Blackrock sein Adressbuch, seine Kontakte in die Politik und in die Chefetagen deutscher Konzerne. Merz sollte als Türöffner fungieren für einen der mächtigsten Finanzkonzerne, die es jemals gab. Dort ist man heute zufrieden.

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/blackrock-friedrich-merz-1.4191123

 

Monitor Jochen Taßler, Lutz Polanz 03.12.2020

Beitrag: Friedrich Merz und BlackRock: Plötzlich alles grün?

Georg Restle: „Hohe Ansprüche, das gilt auch für diesen Mann. Friedrich Merz will schließlich Kanzler werden. Allerdings hat der Mann da ein nicht zu unterschätzendes Problem am Hals. Und das hat viel mit seiner Vergangenheit bei einem Unternehmen zu tun, das man wohl – ohne zu übertreiben – als einen der Giganten der kapitalistischen Weltordnung bezeichnen kann. Der Finanzriese BlackRock jongliert mit einem Vermögen, das mehr als doppelt so hoch ist wie das deutsche Bruttoinlandsprodukt. Jede Menge Macht und jede Menge Investitionen in schmutzige, klimaschädliche Geschäfte. Das macht sich nicht gut für einen möglichen Kanzlerkandidaten, der zur Not auch mit den Grünen regieren will. Und deshalb poliert Friedrich Merz jetzt kräftig am Image seines ehemaligen Arbeitgebers – und an seinem eigenen gleich mit dazu.

https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/pdf-1282.pdf

 

Finanzmarktwelt 13.03.2025 Markus Fugmann

„Heute wird im Bundestag die Debatte über den Schulden-Tsunami debattiert, den der ehemalige Aufsichtsrat-Vorsitzende von BlackRock Deutschland, Friedrich Merz, mit der SPD verhandelt hat. Das ging ja ziemlich schnell bei Friedrich Merz: im Wahlkampf war die Schuldenbremse noch die heilige Kuh – nun soll mit Deutschland plötzlich das „letzte Sparschwein der Welt“, also das letzte große Land mit solider Finanzpolitik, geschlachtet werden. Laut Berichten (Stern) war der vermeintliche plötzliche Sinneswandel von Friedrich Merz schon länger geplant – und nach dem Trump-Selenskyj-Eklat im Weißen Haus wurde die Gelegenheit genutzt. Ist es Zufall, dass es kurz zuvor massive Kapitalströme von (wohl vorwiegend amerikanischen) Großinvestoren in den Dax gab? Ist es Zufall, dass mit DOGE nun die Schulden-Orgie in den USA endet – und daher eine neue Schulden-Orgie im wichtigsten Land Europas für BlackRock und Co daher gerade recht kommt?”

https://finanzmarktwelt.de/merz-blackrock-sparschwein-deutschland-wird-geschlachtet-videoausblick-342099/

 

Friedrich Merz und die deutsche Parteienlandschaft praktizieren gegenwärtig ein Überfahren des deutschen Volkes in der Tradition von Konrad Adenauer, wobei das geplante Ausschütten eines Füllhorns voller Geld ganz im Sinne von Block Rock Amerika und Black Rock Deutschland ist. Im Falle eines Misserfolgs ist jedoch nicht nur die Kreditwürdigkeit von Deutschland, sondern auch die Existenz der nächsten deutschen Generationen gefährdet. Als Begründung für diese hohe Kreditsumme wurde auf die Notwendigkeit einer Strukturreform in Deutschland hingewiesen, als der Voraussetzung dafür, dass Deutschland wieder zu einem attraktiven Wirtschafts-Standort werden kann. Es handelt sich bei dieser Reform auch um die Veränderung der Strukturen in der Exekutive, die unter Konrad Adenauer in der BRD entstanden sind. In den letzten 40 Jahren hat sich vor allem in Bezug auf die deutsche Bürokratie gezeigt, dass sie einen nicht länger vertretbaren immer größeren Teil der Zeit und der Energie aller Wirtschaftsunternehmen in Deutschland in Anspruch nimmt. Trotz dieser allgemeinen Feststellung sind die allgemeinen Belastungen durch eine in vieler Hinsicht unsinnige und überflüssige Bürokratie stetig weiter gewachsen. Die diesbezüglichen Forderungen der Legislative an die Exekutive wurden daher schlicht und ergreifend nicht gehört. Wer daher die Zähigkeit in Rechnung stellt, mit welcher die Exekutive auf allen bürokratischen Ebenen an dem jeweils „Bewährten“ festhält, dem wird klar, dass die Gefahr nicht unerheblich ist, dass das große Füllhorn der 500 CDU/CSU Milliarden relativ ergebnislos im Sand der Zeit versickert. Das deutsche Volk könnte daher abermals einen heftigen politischen Kater aus einem zweiten Geldrausch in der Art der goldenen Zwanziger Jahre erwachen und den heute bereit stehenden blauen politischen „Rettern in der Not“ den Auftrag erteilen Deutschland und Europa in ein neues Fiasko zu führen.

Es stellt sich daher auch heute zurecht die Frage, für wen und was die deutschen Politiker arbeiten? Die Notwendigkeit für diese Frage ist in der Tatsache begründet, dass die Schonzeit für einen allgemeinen politischen Blindflug der Deutschen vorbei ist. Die seit der Jahrtausendwende stattfindende fortschrittliche Normalisierung einer politischen Respektlosigkeit gegenüber dem Bürger nach dem Vorbild Konrad Adenauers hat dazu geführt, dass die Deutschen die durch ihre Geschichte deutlich gewordenen Mängel und Schwächen bis heute nicht ausreichend aufgearbeitet haben. Dadurch droht sich diese Geschichte zu wiederholen.

Die globalen politischen Vorzeichen machen deutlich, dass ein neues Zeitalter eines modernen Kolonialismus und Imperialismus vor der Haustüre eines jeden steht, was sich auch durch eine allgemein zunehmende amoralische, asoziale und willkürliche globale Kulturpolitik verdeutlicht. Die drei Haupttriebfedern dieses neuen Kolonialismus und Imperialismus sowohl nach Außen als auch nach Innen sind gegenwärtig Donald Trump, Xi Jinping und Wladimir Putin. Es besteht eine große Wahrscheinlichkeit, dass diese Autokraten den kolonialen und /oder imperialen Einfluss auf Deutschland und die anderen europäischen Länder bei jeder sich bietenden Gelegenheit erhöhen werden. Dies kann nur durch eine klare gemeinsame Strategie der europäischen Völker verhindert werden, die bislang jedoch nicht in Sicht ist. Die Deutschen und die anderen europäischen Völker haben daher im Grunde heute gar keine andere Wahl, als sich einen inneren Ruck zu geben und „mehr Demokratie zu wagen“. Nur auf diese Weise können die sich demokratisch einigenden Völker eine starke Phalanx gegen das heute sich vor aller Augen neu formierende globale koloniale Krebsgeschwür bilden.

Es gibt bereits seit der Jahrtausendwende eine außerparlamentarische Opposition zum amerikanischen Neoliberalismus und zu der von den amerikanischen Oligarchen verfolgten neuen Weltordnung. Diese Opposition hat vor allem über die Plattform YouTube vieles angekündigt, was politisch und wirtschaftlich in den letzten 10 Jahren umgesetzt wurde. Die wichtigste Schlussfolgerung, die der Mensch daraus heute ziehen kann, ist die Feststellung, dass die Erkenntnis von Tatsachen und Wahrheiten alleine nicht, wie es das Sprichwort „Wissen ist Macht“ verspricht, frei macht. Man muss aus den erkannten Fakten und Wahrheiten auch entsprechende Konsequenzen durch konkrete Handlungen ziehen, damit man einen wirklichen Einfluss auf die natürliche und die kulturelle Realität nehmen kann. Das bedeutet auch, dass alleine die Rolle des Studenten und Zuschauers nicht ausreicht, um die natürliche Realität zu verändern, da der Zuschauer zwar visuell Teil eines Geschehens werden kann, so wie dies bei einem Fernsehfilm der Fall ist, tatsächlich verändern aber kann der Zuschauer dabei nichts, weder den Fernsehfilm noch seine Auswirkungen.

Wirkliches Leben bedeutet etwas ganz anderes, da der Mensch dabei jeweils Teil eines kreativen einmaligen Geschehens ist, von dem nie sicher ist, wie es ausgeht und was es für Folgen hat. Ist der Mensch nicht geübt das auszuhalten, weil er in allem nach einer absoluten Sicherheit strebt, dann bleibt er ein abgespaltenes, isoliertes und damit behindertes Wesen, das keinen Einfluss auf seine Lebensumstände nehmen kann und dadurch ohnmächtig bleibt. Der dadurch entstehende psychologische Kokon trennt heute die meisten Menschen von der natürlichen Lebensrealität so effektiv wie eine Mauer aus Stein. Von dieser Selbstisolierung muss sich der Kulturmensch heute befreien, damit er mit seinen Nächsten durch eine aktive natürliche und soziale Gestaltung des Lebens zu einer zukunftsfähigen Kulturgestaltung beitragen kann.

Immer dann, wenn es einem Machtmenschen gelingt, ein derart unerträgliches Weltbild zu zeichnen oder sich derart unerträglich zu verhalten, dass sich die damit konfrontierten Menschen hinter einen künstlichen Schutzwall zurückzuziehen, bauen diese Menschen eine künstliche Isolierung zwischen sich und der Welt auf, die das seelische Sicherheitsempfinden sicherstellen soll. Dies gelingt jedoch nur bei Erfahrungen, die im natürlichen menschlichen Beziehungsrahmen bleiben, nicht aber bei Erfahrungen, die bereits so asozial und widernatürlich sind, dass sie der Mensch nicht fassen bzw. ertragen kann. Sobald durch unerträgliche Erfahrungen panische oder allergische Reaktionen ausgelöst werden kapselt sich der Betroffene in einer übernatürlichen, absolutistischen Weise von der äußeren Realität ab. Dadurch bleibt er in der Regel so lange ein Gefangener dieser übernatürlichen Isolation, bis er das Erlebte verarbeiten kann oder bis so viel Zeit vergangen ist, dass das Erlebte von selbst aus dem Bewusstsein schwindet. In dieser Zeit können die Betroffenen keinen natürlichen Einfluss auf das reale Leben generieren, weil sie Gefangene ihrer übernatürlichen Verunsicherung und Verängstigung bleiben.

Wird ein Mensch daher zu oft oder regelmäßig mit einem übernatürlichen unerträglichen Verhalten anderer Menschen konfrontiert, dann wird die Gefangenschaft innerhalb einer übernatürlichen Isolierung und der entsprechenden Angstzustände chronisch. Wer dies nachvollziehen kann, der kann vielleicht zum ersten Mal verstehen, wie es möglich ist, dass man einen Menschen zu einem Sklaven, zu einem autoritätshörigen Menschen und zu einem psychisch kranken Menschen machen kann. Erst durch diese Klarheit kann sich der Mensch in einer bewussten Weise gegen diese Gefahren wappnen und schützen.

Der Mensch ist heute in eine globale Kultursituation gelangt, in der er sich auch nicht mehr durch dicke ideologische und emotionale Mauern, die er um sich errichtet, vor einer immer „normaler“ werdenden asozialen, widernatürlichen und unerträglichen Willkür in der Kultur hinreichend schützen kann. Wir haben es daher in den Kulturen bereits mit einer potenzierten machiavellistischen Politik zu tun, die auf eine professionelle Weise ideologische, materielle und körperliche Unerträglichkeiten produziert, um die Masse der Menschen dazu zu verleiten sich innerhalb eines künstlichen ideologischen und psychologischen Kokons abzukapseln. Dadurch wird das Volk immer ohnmächtiger und wird zu dem „Pöbel“ den Machiavelli beschreibt und der dem gegenwärtigen „Herrenmenschen“ das scheinbare Recht gibt, das Volk geringzuschätzen und in einer willkürlichen Weise zu regieren.

Der Adel, oder das blaue Blut zeigt sich daher seit jeher vor allem in der geübten „Kunst“ der Erzeugung von Unerträglichkeiten, die das jeweilige Volk erfolgreich in Schach zu halten vermag. Dadurch büßt der Pöbel mit der Zeit durch das unweigerlich wirksam werdendes Gesetz der natürlichen Ökonomie seine natürlichen kreativen Fähigkeiten für eine gesunde Selbstorganisation und Gemeinschaftsorganisation zunehmend ein. Durch diese „normale“ komplexe Herrschaftsagenda einer Standeskultur entsteht im Sinne einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung genau das, was die Herrscher als Argument anführen: weshalb sie Herrscher im Sinne einer natürlichen Ordnung sind. Es ist dieser von den Menschen selbst erzeugte regelrechte ideologische und soziale Teufelskreis, der die Standeskultur aufrecht erhält. Dadurch kommt es seit 5000 Jahren in den Standeskulturen früher oder später zu einer regelrechten Explosion der Gewalt in Form von Kriegen oder aber zu einer bodenlos werdenden Depression, die das Ende der Kultur besiegelt.

Die meisten Europäer haben eine intuitive Scheu davor, sich innerlich und politisch von Amerika zu lösen und sich auf eine natürliche Weise auf sich selbst zu verlassen. Dies rührt auch daher, dass es sich bei den Amerikanern um ehemalige Europäer handelt. Die derzeitigen politischen Gegebenheiten erfordern jedoch die Konsequenz in Rechnung zu stellen, dass Amerika durch die Umsetzung einer langen gewaltätigen Sklavengeschichte ein besonderes hartes Wesen ausgebildet hat, dass seit dem späten 19. Jahrhundert auch durch die amerikanischen „Robber-Barons“ (Rockefeller, etc.) zum Ausdruck kommt.

Anfang des 20. Jahrhunderts kam es in Amerika erstmals zur Anwendung eines 1890 beschlossenen Anti-Trust-Gesetzes durch Theodore Roosevelt, wodurch der Standard Oil Konzern von John D. Rockefeller 15. Mai 1911 zerschlagen wurde. Dadurch haben einige Robber Barons eine gemeinsame Strategie dafür entwickelt, den Einfluss des Staates auf die amerikanische Wirtschaftsgestaltung zu minimieren. Durch eine tragische Inkonsequenz von Präsident Woodrow Wilson kam es am 23.12.1913 zur Verwirklichung einer privat (Robber Barons) kontrollierten Zentralbank und Notenbank mit der heutigen Kurzbezeichnung FED (Federal Reserve Bank) in Amerika, was Woodrow Wilson später tief bereut hat. In den folgenden 15 Jahren erlebte die amerikanische Börse einen drastischen Aufschwung, wobei Aktienkäufe auch durch Bankkredite getätigt werden konnten, weil die Akten selbst dafür als ausreichende Sicherheit galten. Dadurch kam es ab dem 24. Oktober 1929 aufgrund vorangegangener Kursverluste zu einer Panik der Anleger, die sich in den folgenden Tagen und Wochen immer weiter steigerte. Durch fortwährende Aktien-Abverkäufe ist der Kurs immer weiter gesunken, so dass es durch eine einsetzende Kreditkrise zu einer anhaltenden Börsenkrise und schließlich zu einer langen wirtschaftlichen Depression in Amerika kam.

Spätere Untersuchungen dazu haben ergeben, dass die FED die Krise verschärft hat und damit dazu beigetragen hat, dass sich die amerikanische Depression so lange hingezogen hat. In dem Wikipedia Artikel „Schwarzer Donnerstag“ https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_Donnerstag findet sich dazu der folgende Hinweis: Die im Anschluss an den Schwarzen Donnerstag durch die FED veranlasste Geldverknappung um über 30 % führte zu einer weiteren Verschärfung der Krise und wird von Ökonomen, wie z. B. von Milton Friedman als Katalysator für die sich anschließende Depression analysiert.

Da die amerikanischen Robber Barons mit den Nazis viele Geschäfte für den Aufbau des deutschen Militärapparats abgeschlossen haben und die Robber Barons auch große Profiteure der ab 1940 erfolgenden amerikanischen Aufrüstung waren, zeigt sich heute eine entsprechende rote Linie in der Entwicklung Amerikas hin zu jenem militärisch-industriellen Komplex vor deren großer Macht sowohl Präsident Eisenhower als auch Präsident Kennedy die amerikanische Öffentlichkeit gewarnt haben. Diese Bedenken sind mit Präsident Nixon verschwunden, da Nixon alle bis dato geltenden politischen Regeln des guten Geschmacks ausgesetzt und die amerikanische Präsidentschaft enorm beschädigt hat. Dadurch hatte auch Präsident Reagan durch sein gekonntes Auftreten (ein ehemaliger Schauspieler) keine Probleme damit, eine offensichtliche neue neoliberale Politik zugunsten der Robber Barons bzw. zugunsten des militärisch-industriellen Komplexes in Amerika unter dem Motto „Make America Great Again“ durchzusetzen.

Die Europäer haben diesen amerikanischen Neoliberalismus ein gutes Stück weit übernommen und darüber die Politik verwirklicht, welche die europäischen Völker und vor allem das deutsche Volk seit der Jahrtausendwende langsam aber sicher in die politischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten gebracht haben, die heute immer offensichtlicher werden.

Donald Trump steht heute an der Spitze der amerikanischen Staaten und fungiert gleichzeitig als eine Speerspitze der amerikanischen Robber-Barons. Daher besteht seine Politik unter anderem darin, die noch verbliebenen Hindernisse für eine totalitäre neoliberale Gestaltung der amerikanischen Kultur aus dem Weg zu räumen. Die dahinter stehende „Message“ ist eindeutig, weshalb die Europäer sich über die laufenden schockierenden Berichte in Bezug auf die Maßnahmen der amerikanischen Politik eben gerade nicht in die Defensive treiben lassen dürfen und die innere Kraft finden müssen in ihrem eigenen Interesse ein starkes zusammenhaltendes Europa einzufordern und zu verwirklichen. Dies bedeutet die große Chance für alle heutigen europäischen Völker, die richtigen Erkenntnisse und Schlussfolgerungen aus der europäischen Geschichte zu ziehen, alle noch verbliebenen Ressentiments in Bezug auf die beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts zu verabschieden und auf eine neue starke Weise an einem gemeinsamen Strang zu ziehen.

 

ZUR ÜBERSICHT

 

 

Die durch die Erfindung der Sklaverei entstandene sado-masochistische Beziehungs-Konstellation und ihre Folgen für die heutige amerikanische, europäische und deutsche Kultursituation

 

Heute ist den meisten Menschen klar, was mit einem sadistischen menschlichen Verhalten gemeint ist und dass ein sadistisches Verhalten einem realen menschlichen Streben nach einer übernatürlichen Macht über andere Lebewesen entspringt. Ein solches Streben zeigt sich in der Regel in der Form eines Suchtverhaltens, weshalb sich im Weltbild des Menschen dafür der Begriff der Machtsucht verfestigt hat. Ein derartiges Streben finden wir bei keinem anderen Lebewesen der Erde, weshalb es wichtig ist, dass der Mensch dieses Streben anhand seiner asozialen und widernatürlichen Wirkungen als ein unnatürliches menschliches Streben begreift. Für die Durchsetzung dieses widernatürlichen Machtstrebens hat der Kulturmensch in den letzten 1500 Jahren besondere Kulturinstrumente und Kulturgewohnheiten entwickelt, deren „fortschrittliche“ Wirkungen den heutigen Menschen in vielfacher Hinsicht überfordern und langsam aber sicher in ernsthafte Schwierigkeiten bringen.

Dies liegt auch daran, dass den meisten heutigen Menschen zwar das sadistische nicht aber das masochistische menschliche Verhalten ein ausreichender Begriff ist. Die willkürliche Entrechtung eines Menschen, den man zum Dienermenschen oder gar zum Sklavenmenschen erklärt, ist eine willkürliche, die soziale Natur des Menschen verletzende Erfindung, so dass die dadurch entstehende absolutistische Autorität nicht nur eine krankhafte sadistische Verhaltensentwicklung der „Herrenmenschen“ sondern auch eine krankhafte masochistische Verhaltensentwicklung der Dienermenschen und Sklavenmenschen in der Kultur in Gang setzt.

Der Dienermensch und der Sklavenmensch einer Standeskultur kann die eingeborene kreative und freiheitliche Natur des Menschen nicht mehr hinreichend verwirklichen, weil er sich nicht mehr auf eine natürliche Weise gegen den „Herrenmenschen“ verteidigen kann, ohne seine gesellschaftliche Existenz dadurch zu gefährden. Die Standeskultur gesteht den Dienermenschen und Sklavenmenschen durch ihre relative Entrechtung ihre natürlichen Anlagen und Instinkte nur noch teilweise oder überhaupt nicht mehr zu und zwingt die Betroffenen mehr oder weniger zu einem übernatürlichen passiven, defensiven und rezeptiven Verhalten. Psychologisch betrachtet handelt es sich bei diesem Verhalten um das Verhalten eines Kleinkindes gegenüber seinen Eltern. Die „Herrenmenschen“ der Standeskultur blockieren daher durch ihr sadistisches Verhalten die natürliche menschliche Entwicklung hin zur Selbständigkeit und erzeugen einen betriebsblind bleibenden naiven Kulturmenschen. Dieser „angepasste“ Kulturmensch ist bis heute die wesentliche Voraussetzung für die nachhaltige Aufrechterhaltung einer programmatisch asozial und widernatürlich sich organisierenden Standeskultur geblieben.

Die grundsätzliche seit ca. 5000 Jahren stattfindende Verzerrung der natürlichen menschlichen Selbstorganisation und Gemeinschaftsorganisation durch die Standeskultur hat sich durch den Kolonialismus, den Imperialismus und den darüber sich entwickelnden „liberalen“ bzw. willkürlich agierenden Kapitalismus des westlichen Kulturkreises in einer fortschrittlichen Weise intensiviert. Durch die Begründung einer entsprechenden Nationalökonomie hat sich eine immer extremer werdende Verzerrung des natürlichen menschlichen Verhaltens innerhalb der modernen Staatsorganisation verfestigt. Seit dem 19. Jahrhundert richtet sich der parasitäre Kolonialismus und Imperialismus des westlichen Kulturkreises daher nicht mehr nur gegen fremde, sondern auch gegen die eigenen Bevölkerungen. In der Folge haben die autoritären sado-masochistischen Beziehungen innerhalb des westlichen Kulturkreises eine regelrechte schwarze Blüte erlebt (Staat-Bürger, Industrieadel-Proletariat, Mann-Frau). Die dadurch entstehende extrem sado-masochistisch sich organisierende Standeskultur wurde immer weniger durch die Peitsche und durch andere offensichtliche Gewaltinstrumente und zunehmend durch kulturelle Sachzwänge (Hunger, Wohnungsnot) durchgesetzt. Die auf diese Weise immer effektiver werdende Kulturorganisation hat zu einer ständigen absolutistischen Konkurrenz zwischen den westlichen Nationalstaaten in Bezug auf die Ausbeutung aller natürlichen Werte der Erde, einschließlich der „Human Resources“ geführt. So ist es schließlich zu zwei Weltkriegen im 20. Jahrhundert gekommen, die das Ende der europäischen Weltherrschaft und den Beginn einer amerikanischen Weltherrschaft herbeigeführt haben.

Da die Weltkriege einen bis dato unbekannten überaus grausamen Ungeist in den beteiligten Völkern hervorgerufen haben, wurde der willkürliche „liberale“ Kapitalismus nach dem 2. Weltkrieg ausgesetzt und mit dem neuen Motto „Wohlstand für alle“ durch einen neuen fordistischen Fließband-Kapitalismus ersetzt. Dadurch ist es zu einer beispiellosen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Blüte der demokratischen Art im westlichen Kulturkreis gekommen, die viele reformatorische und emanzipatorische Entwicklungen in der Kultur in Gang gesetzt hat.

Nachdem der wirtschaftliche Aufschwung durch die neue industrielle Massenproduktion auch den niederen Kulturständen eine materiell luxuriöse Existenz ermöglicht hatte, kam es 1985 durch Ronald Reagan und Margret Thatcher zu einer Aufgabe des wirtschaftlichen Credos „Wohlstand für alle“ im westlichen Kulturkreis. Dafür wurde eine neue neo-“liberale“ Wirtschaftstheorie aufgegriffen, die durch den „Washington Consensus“ ab 1985 zu einer neuen imperialen Außenpolitik und Innenpolitik der westlichen Staaten geführt und eine neue willkürliche wirtschaftliche und politische Ausbeutung auf der globalen Ebene eingeläutet hat. Der laufende Fortschritt dieser erneuerten und potenzierten „liberalen“ kapitalistischen Agenda des 19. Jahrhunderts unterminiert heute die Zukunftsfähigkeit aller Völker der Erde auf eine immer bedrohlicher werdende Weise.

Ein überaus gefährliches Symptom dieser Entwicklung ist die Zunahme der sogenannten zwanghaften pseudo-symbiotischen zwischenmenschlichen Beziehungs-Verstrickungen, die eine überaus effektive sado-masochistische Beziehungs-Dynamik aufweisen. So konnte der Wirkungsgrad und die Effektivität aller Arbeits- und Produktionsprozesse in allen kapitalistischen Standeskulturen fortschrittlich erhöht werden. Dadurch ist in den letzten 20 Jahren das Selbstverständnis der meisten Menschen als einem Produktionsmittel der kapitalistischen Standeskultur obligatorisch geworden, so dass man heute im allgemeinen Sprachgebrauch den Menschen auf eine normale Weise versachlicht und instrumentalisiert und stets von Arbeitern, Verbrauchern, Steuerzahlern und Konsumenten spricht. Seit 2015 wird diese unnatürliche Versachlichung des Menschen mit einer Auflösung des „Sie“in der Kultur durch ein selbstverständliches „Du“ polarisiert, so dass wir von einer fortschrittlichen ideologischen und emotionalen Vereinnahmung des Kulturmenschen durch die Herrenmenschen in der Qualität einer Leibeigenschaft sprechen können. Dadurch wird der Mensch nicht länger als Mensch, sondern als ein kultureller Aktivposten in das kulturelle Gewinn- und Machtstreben einbezogen. In der Folge hat der natürliche Respekt des Menschen vor dem Menschen eine heute überall in der Kultur spürbar werdende Inflation vollzogen.

Durch diese seltsamen Kulturblüten des 1985 beschlossenen neuen „liberalen“ Turbo-Kapitalismus wird der heutige Mensch langsam aber sicher zu einem Diener oder Leibeigenen einer mittlerweile global agierenden Wirtschafts-Oligarchie und einem entsprechend sich organisierenden Staatswesen. Dies liegt nicht nur daran, dass viele Menschen heute fälschlicherweise an eine übernatürliche Macht der wenigen Staatsautoritäten und Wirtschafts-Oligarchen glauben, sondern auch von ihrer eigenen Ohnmacht überzeugt sind. Dadurch ist in vielen Menschen die hartnäckige Überlebensformel „Passivität-Gleichgültigkeit-Verantwortungslosigkeit“ obligatorisch geworden und hat zu einer stabilen Verhaltensagenda geführt, die heute jede konstruktive Veränderung der Kulturverhältnisse in einer effektiven Weise blockiert.

Vor allem die Erfindung eines allmächtigen monotheistischen alttestamentarischen Gottes, der die Menschen willkürlich belohnt und bestraft, hat zu dieser tragischen Gefangenschaft des Menschen innerhalb einer passiv-defensiven und rezeptiven Sklaven-Verhaltensformel geführt. Durch die religiöse Konstitution einer persönlichen Beziehung zwischen dem allmächtigen Gott und dem ohnmächtigen Menschen einerseits und durch die Übertragung der göttlichen Allmacht auf die Herrenmenschen der Standeskultur (Statthalter Gottes auf Erden) andererseits blockiert der Gläubige seit 2500 Jahren seinen Trieb zur natürlichen Selbstverteidigung und bleibt dadurch ein tief verunsicherter Mensch, der entsprechend leicht zugunsten einer „effektiven“ Standeskultur zu „erziehen“ ist.

Wie die Psychotherapeuten Ernst Federn und Bruno Bettelheim, die im KZ in Dachau und Buchwald inhaftiert waren in ihren Büchern erläutert haben, ist vor allem die chronische soziale Unsicherheit für den von Natur aus sich betont sozial organisierenden Menschen unerträglich. Eine solche extrem werdende Situation ist daher für die betroffenen Menschen eine regelrechte seelische Qual. Je länger eine solche Qual anhält oder je intensiver eine solche Qual wird, desto eher kommt ein Mensch dahin ein moralisch und seelisch gebrochener Mensch zu werden. Bruno Bettelheim hat diese Feststellung durch seine KZ Erlebnisse mit dem folgenden Bild zum Ausdruck gebracht: Es waren Hunderttausende von lebendigen Toten die sich ruhig auf ihre Gräber zubewegten“. Dieses Stimmungsbild eines massenhaft gebrochenen menschlichen Gemüts zeigt sich auch heute in ihren Anfängen im gesamten westlichen Kulturkreis als der Folge einer seit 40 Jahren andauernden neoliberalen Kulturagenda. Die sich dadurch ständig aufrecht erhaltende und sich fortschrittlich steigernde allgemeinen Verunsicherung des Kulturmenschen durch das seit 2008 erfolgende neoliberale „Social Engineering“ (seltsame Migrationspolitik, hysterische Corona-Politik, unsinnige Kriege, pessimistische Medienkultur) hat dazu geführt, dass zu viele Menschen dieses „Kulturschicksal“ auf eine stoisch passiv-rezeptive Weise hinnehmen. Mann kann daher den Geist, die Seele und die Moral eines Menschen nicht nur mit brutalen Gewaltanwendungen, sondern auch durch eine ständig aufrecht erhaltende und forcierte kulturelle Unsicherheit nach dem Motto „steter Tropfen höhlt den Stein“ brechen.

Wer diese Wirkung anhand seiner eigenen Erfahrungen und Verhaltensveränderungen in den letzten 15 Jahren nachvollziehen kann, der kann auch verstehen, weshalb die Organisation einer Standeskultur seit jeher darauf hinausläuft, für den Herrenmenschen eine übernatürliche absolutistische Sicherheit und für alle Dienermenschen und Sklavenmenschen eine chronische unnatürliche Verunsicherung zu erzeugen. Nur durch die dadurch laufend erfolgende Erzeugung eines „braven“ Kulturbürgers kann sich eine Standeskultur „nachhaltig“ aufrecht erhalten. Es ist daher nicht übertrieben von einem heutigen globalen kapitalistischen Arbeitskonzentrationslager der neoliberalen Art zu sprechen, das alle Menschen in einer chronischen Verunsicherung hält.

Es ist daher äußerst wichtig, dass der einfache Mensch seine „traditionelle“ kulturelle Überlebensformel überdenkt und auflöst, da mit dem Schwinden des obligatorisch gewordenen masochistischen Opferverhaltens in der Kultur auch die Macht des Herrenmenschen schwindet. Dies ist keine einfache Aufgabe, da die unnatürliche sklavische Überlebensformel der passiv-rezeptiven Art zu einem unnatürlichen Überlebenserfolg führt, der eine entsprechende unnatürliche masochistische Lustbelohnung zur Folge hat. Wie dem Menschen bereits teilweise bewusst geworden ist, erzielt der Herrenmensch einer Standeskultur durch ein widernatürliches sadistisches Herrschaftsverhalten einen unnatürlichen und asozialen und damit einen destruktiven Überlebenserfolg. Dieser destruktive Überlebenserfolg wird auf eine tragische Weise durch eine unnatürliche sadistische Lustempfindung belohnt. Da diese folgenreiche Verzerrung der inneren menschlichen Selbstorganisation die für den Menschen wesentliche soziale Lebensversicherung auflöst, gerät der Herrenmensch in eine destruktive Suchtentwicklung, so dass er durch ein immer mehr an sadistischen Überlebenserfolgen die zunehmend schwindende soziale Lebensversicherung zu ersetzen versucht. Diese innere Konstellation der menschlichen Machtsucht macht deutlich, dass es sich hier um einen tragischen Teufelskreis eines vergeblich bleibenden Strebens nach einem immer mehr einer künstlichen Lebensversicherung handelt, die den sadistischen Herrenmenschen über kurz oder lang in eine Megalomanie treibt.

Das Gleiche vollzieht sich in einer umgekehrten Form beim Sklavenmenschen, der durch sein selbstloses masochistisches Opferverhalten ebenfalls einen unnatürlichen Überlebenserfolg erzielt, der durch ein tragisches masochistisches Lustgefühl belohnt wird. Dieser Überlebenserfolg wird im Gegensatz zum Herrenmenschen nicht durch ein Machtstreben über andere Menschen, sondern durch eine Machtsteigerung über das eigene Leben mit Hilfe einer absolutistischen Selbstkontrolle und Selbstdiktatur erreicht. Dadurch verdrängt der masochistisch sich organisierende Mensch zwangsläufig sein natürliches relatives Ich und ersetzt es durch ein absolutistisches autoritäres Kultur-Ich. Daraus resultiert eine strenge innere soziale Isolation durch eine ständige egozentrische Selbstkontrolle, die dazu führt, dass auch der masochistisch sich organisierende Menschen seine soziale Lebensversicherung relativiert und mehr oder weniger durch eine künstliche in der Regel exzessiv betriebene materielle Lebensversicherung ersetzt. Auch dadurch kommt es zu einer tragischen Suchtentwicklung durch die Entstehung eines Teufelskreises einer zunehmenden Selbstdiktatur, die in vielen Fällen zu einer tragischen Autoaggression führt und die bis zu einer psychischen oder körperlichen Selbstbestrafung reichen kann. Auf diese Weise gelangen viele masochistisch sich organisierende Menschen in einen tragischen Minderwertigkeitswahn, der erheblich dazu beiträgt, dass sich die Standeskultur durch die destruktive Ergänzung der sadistischen Überlebensformel des Herrenmenschen und der masochistischen Überlebensformel des Sklavenmenschen immer weiter aufrecht erhalten kann.

Die seit 1985 durch eine neoliberale Kultivierung der „freien“ Sexualität für viele Menschen ein Begriff gewordene masochistische Sexualität, spiegelt daher nur im Ansatz wider was die masochistische Selbstdiktatur eines Menschen innerhalb einer Standeskultur für den Homo sapiens bedeutet, eine tragische totale Verfehlung der natürlichen menschlichen Beziehungsorganisation. Diese Beziehungsorganisation überträgt sich seit langem von einer Generation auf die andere durch die von der Psychologie entdeckte zwanghafte pseudo-symbiotische Mutter-Kind-Verstrickung, die bereits ab dem 6. Lebensmonat eines Babys einsetzen und das ganze Leben vorhalten kann.

Eine wesentliche Folge dieser tragischen Verirrung des Menschen in eine absolutistische sado-masochistische Selbstorganisation und Kulturorganisation ist eine schizophrene politische Kulturgestaltung. Dadurch versucht der Mensch bis heute die Lösung seiner kulturellen Organisationsprobleme entweder durch eine absolutistische kulturelle Ordnung (Diktatur) oder durch eine absolutistische kulturelle Freiheit zu erreichen, die zu einer aus den Fugen geratenden politischen Willkür (Tyrannei) führt.

Der „liberale“ Kapitalismus war seit jeher um eine von allen Regulierungen befreite Marktwirtschaft bemüht, weshalb er anhand eines „selbstverständlichen“ parasitären Imperialismus im 19. Jahrhundert eine asoziale und widernatürliche kapitalistische Agenda umgesetzt hat. Daher können wir heute in Bezug auf die Bemühungen von Donald Trump und der amerikanischen Oligarchie, alle Hindernisse für einen absolutistischen willkürlichen Turbo-Kapitalismus in Amerika und innerhalb der Weltgemeinschaft zu beseitigen von einem Linksextremismus sprechen, der bereits die Grenze zu einem Links-Fatalismus überschritten hat. Dieses Ergebnis einer seit 40 Jahren zu immer neuen Höhepunkten gelangende neoliberale Kultur- und Wirtschaftspolitik ist der wesentliche Grund weshalb sich im Gegenzug dazu rechtsextremistische politische Tendenzen für die Herstellung einer absolutistischen kulturellen Ordnung innerhalb des westlichen Kulturkreises ausgebildet haben.

Der Mensch steht daher heute vor dem Problem, dass sowohl die links-fatalistische tyrannische Willkür (Neoliberalismus), als auch das Streben nach einer rechts-fatalistischen diktatorischen Ordnung (Totalitarismus) überaus destruktive übernatürliche Machtkonstellationen in der Kultur erzeugen, die früher oder später auf eine Selbstzerstörung der davon betroffenen Kulturen hinauslaufen. Sowohl eine links-fatalistische als auch eine rechts-fatalistische Kulturorganisation agiert nicht anders als eine Krebszelle, die ihren natürlichen Verhaltensrahmen verloren hat und keine natürlichen Grenzen und Maßhaltigkeiten mehr für die eigene Selbstorganisation kennt. Daher wuchert eine willkürliche Tyrannei oder eine absolutistische Diktatur so lange auf eine bodenlose Weise weiter, bis der Wirt (das betroffene Volk) ausgelaugt ist und sich das diktatorische oder tyrannische politische Krebsgeschwür auf eine tragische Weise selbst die Lebensgrundlage entzieht. Der Mensch steht daher heute vor der scheinbar alternativlosen Wahl zwischen einer politischen Pest und einer politischen Cholera, je nachdem, ob er sich für eine globale neoliberale Tyrannei in der Art einer Trump-Regierung in Amerika oder für eine globale absolutistische Kontroll-Diktatur in der Art einer Xi Jinping-Regierung in China entscheidet.

Begreift ein Mensch, dass er heute vor einer Wahl steht, die keine natürliche Wahl ist, weil sie so oder so ins Verderben führt, dann kann er auch das Wesen der Standeskultur begreifen, das seit 5000 Jahren dafür sorgt, dass die immer gleichen Machtspiele in der Kultur gespielt werden. Durch diese Machtspiele sind auch die heutigen Menschen in zahlreiche soziale, politische und psychologische Fallstricke geraten, die sich die modernen Herrenmenschen ausgedacht haben und die der davon betroffene Mensch nur überwinden kann, wenn er diese Fallstricke innerhalb seiner persönlichen Selbstorganisation erkennt und sie unwirksam macht. Dafür ist es notwendig auch die Psychologie als ein in sich abgeschlossenes ideologisches Theorie-Gebäude kritisch in Augenschein zu nehmen.

Die Psychologie hat im 20. Jahrhundert ein neues Wissensgebiet erschlossen, das einen ganzen Katalog von psychischen Erkrankungen identifiziert und beschrieben hat, so dass der Mensch konkrete Ansätze für eine Heilung dieser psychischen Erkrankungen entwickeln konnte. Der darüber entstandene Wissenskomplex steht jedoch bis heute unter einer absolutistischen ideologischen Schirmherrschaft von Sigmund Freud, weshalb viele alternative psychologische Ansätze der letzten 100 Jahre, die von der ursprünglichen Dogmatik von Sigmund Freud abgewichen sind, an den Rand des psychologischen Wissensgebietes gedrängt oder aber aus der Psychologie verbannt worden sind. Dadurch ist ein folgenreicher blinder Fleck in der Psychologie in Bezug auf das entstanden, was die traditionelle Standeskultur alleine durch ihre Konstitution und durch ihre Gewohnheiten an psychischen Störungen im Kulturmenschen erzeugt. Dies ist für viele Menschen, die nach einer Heilung ihrer psychischen Symptome gesucht haben und noch suchen zu einem unsichtbaren Stolperstein geworden.

Die Psychologie transportiert die Hoffnung und das Versprechen, dass eine erfolgende Bewusstseinserweiterung über die Beschaffenheit und die Entstehung einer psychischen Verhaltensstörung dahin führt, dass sich die Verhaltensstörung entschärfen bzw. auflösen lässt. Dies gelingt bis heute in vielen Fällen nicht, weil für eine solche Heilung ein aktiv und progressiv agierendes natürliches Ich notwendig ist, das die für die Verhaltensstörung ursächliche Problemkonstellation nach und nach verändert und auflöst. Dies gelingt den Betroffenen umso weniger, umso mehr sie in ihrer Kindheit eine autoritäre Erziehung durchlaufen und eine passiv-rezeptive bzw. defensive Überlebensstrategie ausgebildet haben. Dadurch geschieht es allzu oft, dass die Betroffenen ihr psychisches Problem zwar erkennen, aber keine konkrete Lösung dafür erreichen können, weil ihnen ein progressives natürliches Ich fehlt, dass die notwendigen Verhaltens- oder Organisationsänderungen auf eine selbständige aktive Weise vornimmt.

Ein weiteres Hindernis für die Heilung von psychischen Störungen ist dadurch entstanden, dass Sigmund Freud die menschlichen Triebe in Lebenstriebe (Eros, Sexualität) und in Todestriebe (Thanatos Destruktivität, Selbstzerstörung) eingeteilt hat. Diese Triebe wurden für die meisten psychischen Erkrankungen verantwortlich gemacht. Diese Anschauung übersieht bis heute in einer fahrlässigen Weise die Rolle, welche die Standeskultur für die Entstehung von psychischen Verhaltensstörungen spielt, indem sie die Menschen in Herrenmenschen Dienermenschen und Sklavenmenschen verwandelt. Dadurch ruft sie unnatürliche sado-masochistische und andere krankhafte Verhaltensweisen im Menschen hervor, wie z.B. verschiedene sexuelle Verhaltensstörungen, die den regelrechten Geschlechterkrieg in der Standeskultur befeuern. Zudem erzeugt die Standeskultur regelrechte übernatürliche Angststörungen und aggressive Verhaltensstörungen die bis zu einem unnatürlichen bodenlosen Jähzorn reichen.

Wir können heute anhand der sozialen und biologischen Forschungsergebnisse von einem natürlichen Lebenstrieb sprechen, den wir in allen Pflanzen und Tieren finden, nicht aber von einem natürlichen Todestrieb, da der Tod ein unweigerlicher Bestandteil des natürlichen Lebenskreislaufs der Erde und kein persönlicher Trieb ist. Stattdessen können wir anhand der sozialen und biologischen Forschungsergebnisse von einem pervertierten Lebenstrieb im Kulturmenschen sprechen, den die Standeskultur durch ihre widernatürliche soziale Konstitution verursacht und der die meisten Menschen in einem mehr oder minder hohen Grad betrifft. Sobald ein Mensch daher ein ausreichendes Bewusstsein über die widernatürlichen Symptome einer Standeskultur entwickelt und darüber wieder sein natürliches Ich zur Geltung bringt, wird es ihm auch möglich, die eigenen kulturbedingten psychischen Probleme zu bereinigen.

Die in der Standeskultur „normalen“ sado-masochistischen zwischenmenschlichen Beziehungen haben zu dem Phänomen der sogenannten zwanghaften pseudo-symbiotischen Beziehungs-Verstrickung zwischen einem sadistisch oder narzisstisch sich organisierenden Täter und einem masochistisch oder nihilistisch sich organisierenden Opfer führt. Diese unnatürliche Beziehungskonstitution vollzieht sich nicht nur in der davon häufig betroffenen Mutter-Kind Beziehung und in vielen anderen Kulturbeziehungen der persönlichen Art, sondern auch in der Beziehung der Bürger zu ihrem Staat und in der Beziehung eines Volkes zu einem anderen Volk. Wir finden heute sowohl im deutschen als auch im japanischen Volk eine zwanghafte pseudo-symbiotische Beziehungs-Verstrickung mit den Amerikanern vor, die durch die bedingungslose Kapitulation gegenüber den Amerikanern nach dem 2. Weltkrieg entstanden ist. Diese Beziehungs-Verstrickung blockiert vor allen in Deutschland eine immer dringlicher werdende psychische Emanzipation von den Amerikanern, die sich auch ein Stück weit auf die EU übertragen hat, zumal die Organisation der EU seit ihrem Beginn auch durch den amerikanischen Neoliberalismus erheblich beeinflusst und geprägt wurde.

Wie die Psychologie vor allem in Bezug auf die zwanghafte pseudo-symbiotische Mutter-Kind Beziehungs-Verstrickung feststellen konnte, entsteht in einer solchen Beziehungs-Verstrickung eine psychische Abhängigkeit, die vor allem für das Opfer bei einer Trennung von dem Täter regelrechte suchtartige Entzugserscheinungen sowohl der psychischen als auch der körperlichen Art zur Folge hat. Dies rührt daher, dass die pseudo-symbiotische Beziehungs-Verstrickung beim Opfer zu einer mehr oder weniger aufgezwungenen masochistischen Selbstlosigkeit führt, die dadurch entsteht, dass sich das Opfer ständig mit dem Verhalten und dem Verfassungszustand der Täter auseinandersetzt und sich darüber selbst mehr oder weniger vernachlässigt bzw. vergisst. Wir können daher bei einer bedingungslosen Kapitulation eines Volkes gegenüber einem anderen Volk von dem Beginn einer äußerst tragischen zwanghaften pseudo-symbiotischen Beziehung-Verwicklung sprechen. Eine solche Entwicklung ist darauf zurückzuführen, dass wir nirgends im Tierreich bei gewaltsamen Auseinandersetzungen um ein Revier oder um die Fortpflanzung eine anschließende bedingungslose Kapitulation der Konkurrenten finden. Es handelt sich daher bei der bedingungslosen Kapitulation um eine willkürliche übernatürliche Erfindung des Menschen, die entsprechende grenzenlose destruktive Folgeentwicklungen zeitigen kann.

Die meisten von einer zwanghaften pseudo-symbiotischen Beziehungs-Verstrickung betroffenen Menschen bleiben ihr ganzes Leben lang Gefangene dieser Beziehungskonstellation, da sich bei jedem Trennungsversuch psychische und körperliche Entzugssymptome einstellen, die wie bei einem Heroinentzug mehrere Wochen lang andauern können. Die meisten Menschen geben daher aus Unkenntnis darüber, mit welch einem Problem sie zu kämpfen haben vorzeitig wieder auf und verbleiben in ihre zwanghafte pseudo-symbiotische Beziehung verstrickt.

Der auffällige heutige Mangel an einem natürlichen Ich im deutschen Volk, der sich auch dadurch ausdrückt, dass sich das deutsche Volk überaus mangelhaft gegen alles Destruktive in der eigenen Kultur wehrt, ist ein schwerwiegendes widernatürliches Symptom, mit dem auch alle anderen Völker der EU in einem weniger hohen Grad zu kämpfen haben.

Vor allem aus diesem Grund erscheint die heutige links-fatalistische und rechts-fatalistische Politik in Deutschland und Europa vielen Menschen als alternativlos, weil sie sich stets am äußeren Rand eines krankhaft verabsolutierten menschlichen Weltbildes verwirklicht, so dass die natürliche lebendige Mitte einer gesunden menschlichen Selbstorganisation völlig ausblendet bleibt. Eine gesunde biologische Selbstorganisation verwirklicht sich durch eine progressive gegenseitige Ergänzung einer relativen natürlichen Ordnung und einer relativen natürlichen Freiheit (Chaos). Das natürliche Individuum, durch das sich die Evolution auf der Erde real vollzieht, ist jeweils einzigartig und stets das Ergebnis einer relativen organisatorischen Ordnung als auch einer relativen organisatorischen Kreativität bzw. Freiheit. Auf der Erde ist daher kein tierisches und kein menschliches Leben ohne einen konstruktiven inneren Abgleich zwischen einer relativen natürlichen Ordnung und einer relativen natürlichen Freiheit denkbar bzw. möglich.

Eine absolutistische rechts-fatalistische Ordnung (Kontroll-Diktatur) und eine absolute links-fatalistische Freiheit (willkürlicher Neoliberalismus, extremistischer Feminismus) lassen sich nicht auf eine konstruktive Weise miteinander vereinbaren. Kommt es daher wie bei den Nazis zu einer verheerenden Verschmelzung zwischen einer absolutistischen Ordnung mit einer absolutistischen faschistischen (römisches Königsrecht willkürliche Todesurteile zu verhängen) Willkür, dann kann daraus eine kulturelle und moralische Verwüstung des Kulturlebens entstehen, wie sie im 2. Weltkrieg Wirklichkeit wurde.

Daher müssen die Deutschen und alle Europäer heute in Bezug auf den ständig tobenden politischen Krieg zwischen einer links-fatalistischen und einer rechts-fatalistischen Gesinnung auf der Hut sein, da vor allem eine Verschmelzung der rechts-fatalistischen Gesinnung mit einer links-fatalistischen tyrannischen Gesinnung durch Donald Trump äußerst verheerende kulturelle Entwicklungen nach sich ziehen kann.

Die einzige Möglichkeit der europäischen Völker für sich selbst eine konstruktive Organisationslösung zu erreichen besteht in der Gründung der Vereinigten Staaten von Europa, die sich zwar auf bestimmte politische Bereiche beschränken kann, aber nicht ohne ein Parlament möglich ist, das selbst neue Gesetzesinitiativen einbringen kann. Dies kann nur gelingen, wenn die europäischen Völker die biologischen Schlussfolgerungen aus der Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts ziehen und sich eine natürliche demokratische Verfassung geben, die das Volk durch eine konkrete Mitsprache und Mitgestaltung einbindet. Nur auf diese Weise kann sich die EU auf eine natürliche Legitimation von Unten stützen und weit mehr kulturelle Macht und Stabilität generieren als die Russen, die Amerikaner oder die Chinesen. Ein sich einigendes Europa, das seine Lehren aus seinem schlechten Benehmen des 19. und 20. Jahrhunderts zieht kann durch eine konstruktive zwischenmenschliche Empathie eine Einigkeit erreichen, die sich nicht länger von Unverschämtheiten und Flegelhaftigkeiten anderer Kulturkreise über beeindrucken lässt. Findet diese symbiotische europäische Vereinigung nicht statt, dann ist die Trennung der europäischen Völker durch den wachsenden Einfluss der zukünftigen Diktatoren Donald Trump, Wladimir Putin und Xi Jinping nicht nur wahrscheinlich.

Das amerikanische Volk ist sich durch ihre tragische politische Passivität nicht rechtzeitig darüber bewusst geworden, dass der Slogan „Amerika First“ bereits von Ronald Reagan öffentlichkeitswirksam propagiert wurde und die letzten 40 Jahre dem amerikanischen Volk so gut wie nichts gebracht hat, im Gegenteil. Weshalb sollte daher der von Donald Trump abermals propagierte Slogan „America First“ nicht wieder darauf hinauslaufen, dass nur die amerikanischen Konzerne davon profitieren und immer „greater“ werden. Das Tempo, das Donald Trump vorlegt, um Amerika und die Welt in ein Paradies für neoliberale Oligarchen zu verwandeln, bedeutet insgesamt nichts anderes als dass die Europäer auf die Amerikaner nicht länger bauen können.

Bruno Bettelheim und Ernst Federn, die in den Konzentrationslagern von Dachau und Buchenau waren haben den gesellschaftlichen Einfluss auf die menschliche Psyche ins Zentrum ihrer psychologischen Betrachtung gestellt. Dadurch ist deutlich geworden, dass die Psyche des Menschen in extremen Gewaltsituationen ab einem bestimmten Grad der erlebten Verunsicherung versagt, so dass der menschliche Wille zum Widerstand gegen eine diktatorische oder tyrannische Herrschaft erlischt. Der bereits seit der Jahrtausendwende im gesamten westlichen Kulturkreis „normal“ gewordene neoliberale Krieg von Reich gegen Arm ist heute nicht nur in Amerika und in Deutschland dabei ins Bodenlose zu entarten. Wird dieser global gewordene Krieg nicht rechtzeitig gestoppt, dann droht allen Völkern der Welt nicht nur eine akute seelische Selbstvergiftung, sondern auch eine faktische Selbstzerstörung, sobald die sich bereits heute zeigenden Phänomene eines „kultivierten“ Jähzorns (Hatespeech) innerhalb einer Kultur in einer ungebremsten Weise zum Ausdruck kommen.

Der Mensch kann sich aus dieser heutigen Bedrohungslage nur erlösen, wenn er zu der Schlussfolgerung gelangt, dass er sich für seine Selbstorganisation und Kulturorganisation in einer grundsätzlichen Weise an der relativen Selbstorganisation der Natur der Erde orientieren muss. Entwickelt der Mensch dadurch eine natürliche Demokratie, die sowohl das fundamentale natürliche Bedürfnis des Menschen nach einer relativen Ordnung als auch das fundamentale menschliche Bedürfnis nach einer natürlichen Freiheit respektiert, dann kann er auf dieser ideologischen und emotionalen Grundlage alle heutigen Kulturfelder auf eine konstruktive Weise erneuern.

Eine solche Zukunft wird bereits dadurch denkbar, dass alle heutigen Kosten für ein letztlich destruktives sado-masochistisches Machtstreben wegfallen (Rüstung, staatlicher Kontrollapparat, Gesundheitskosten, Kosten der sozialen Verwerfungen in der Kultur etc.) Durch diese und andere biologische Einsparungen wird eine 20-stündige Wochenarbeitszeit innerhalb einer natürlichen Demokratie denkbar, in der jeder Mensch genügend Zeit und Energie übrig hat, um die eigene Kultur auch politisch aktiv mitzugestalten. So lässt sich ein alles zerstörender Größenwahn durch nur wenige „Herrenmenschen“ in der Kultur auch dauerhaft auf eine wirksame Weise verabschieden.

 

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Die Entstehung der pseudo-symbiotischen Verstrickung und der Co-Abhängigkeit innerhalb der Mutter-Kind-Beziehung und ihre enormen gesellschaftlichen Auswirkungen

 

Nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) ist in Europa eine protestantische Schwarze Pädagogik entstanden, die im Kern bis 1960 in den westlichen Standeskulturen umgesetzt wurde. Seitdem ist die Schwarze Pädagogik zwar offiziell tabuisiert, setzt sich aber durch eine zwanghafte pseudo-symbiotische Mutter-Kind Beziehungs-Verstrickung innerhalb der Kultur weiter fort.

Der dadurch stattfindende mütterliche Missbrauch des Kindes zielt wie die Schwarze Pädagogik auf die Vereinnahmung und Übernahme des kindlichen Ich's durch die Besetzung des natürlichen Willen des Kindes ab. Die Konditionierung des Kindes vollzieht sich durch den Gesichtsausdruck der Mutter, den ein Kind bereits ab dem 5. Lebensmonat interpretieren kann. Das eröffnet der Mutter die Möglichkeit durch eine bewusste Mimik das Verhalten ihres Kindes in Form einer besonderen Pädagogik der Belohnung (Lächeln) und der Bestrafung (herabgezogene Mundwinkel) entsprechend ihrer Neigungen und Zielsetzungen zu konditionieren.

Auch wenn diese frühe Methodik später durch verbale und emotionale Methoden der Einschüchterung oder durch einen gezielten Kontaktentzug ergänzt wird bleibt vor allem die Konditionierung durch den gezielten Gesichtsausdruck die wirksamste Methode, um das gewünschte Verhalten bei den eigenen Kindern hervorzurufen.

Auf die Frage, wie die Frau überhaupt auf die Idee kommen konnte eine derartige manipulative Macht über die eigenen Kinder zu generieren, finden wir in der niedrigen kulturellen Stellung der Frau innerhalb der patriarchalen Standeskultur der letzten 5000 Jahre eine plausible Erklärung. Dadurch konnte die Frau in die Versuchung geraten, sich durch eine gezielte Konditionierung ihrer Kinder einen wirksamen Trost, eine soziale Unterstützung und einen indirekten Einfluss auf den Vater der Kinder zu verschaffen. Bis heute hat sich dadurch in der Kultur eine mütterliche Macht-Agenda der übernatürlichen Vereinnahmung der eigenen Kinder aufrecht erhalten, die von der Psychologie als symbiotische Verstrickung bezeichnet wird.

Obwohl diese symbiotische Verstrickung mit der eigenen Mutter viele Frauen und Männer auch heute in ihrer Beziehungsgestaltung bis ins hohe Alter schwer beeinträchtigt, ist diese krankhafte Beziehungskonstitution nur wenigen Menschen ein hinreichender Begriff. Diese mangelnde Kenntnis liegt vor allem daran, dass die Standeskultur der Mutter die offizielle Kulturrolle der Heiligen zugesprochen bzw. aufgenötigt und bis vor einigen Jahren hartnäckig im menschlichen Weltbild aufrecht erhalten hat. Dadurch ist das offizielle Rollenverhalten der meisten Frauen entsprechend positivistisch und empathisch geblieben, so dass es auch heute für viele Kinder und Erwachsene noch immer schwer vorstellbar ist, dass eine Frau oder gar eine Mutter etwas unredliches tun könnte. Diese kulturelle Neigung zur sozialen Verklärung, Verherrlichung und Immunisierung der Frau hat es der Frau durch den ab 1985 einsetzenden westlichen Neoliberalismus ermöglicht auch eine obligatorische emotionale und sexuelle Manipulation im Rahmen eines „Sex Sells“ Kapitalismus zu praktizieren. Da diese willkürliche emotionale und sexuelle Manipulation zu ernsthaften sozialen Folgeschäden in der Kultur geführt hat, hat sich die moralische Immunität der Frau seit der Jahrtausendwende langsam aber sicher aufgelöst. Dadurch wurde auch der Mutter-Kind-Beziehung wieder eine höhere wissenschaftliche Aufmerksamkeit zuteil, wodurch in der Folge auch die Berichte über ein unnatürliches Verhalten vieler Frauen und Mütter zugenommen haben.

Die ethnologischen Forschungen der letzten 150 Jahre berichten von einem in mehreren Naturvölkern vorgefundenen Pubertät-Ritus für die Jungen, der eine bewusste Ablösung der tiefen emotionalen Mutter-Sohn-Bindung zum Zweck hat und die Jungen in die Welt der Männer holt. Dadurch bleibt es den Müttern untersagt, weiterhin eine tiefe emotionale Beziehung zu ihren Söhnen zu unterhalten. Die tiefe symbiotische Mutter-Sohn-Beziehung ist vor allem in den ersten Lebensjahren des Kindes lebensnotwendig. Mit fortschreitenden Alter behindert diese Beziehung jedoch das selbständig Werden der Kinder auf eine mehr oder weniger starke Weise. Eine emotionale Auflösung dieser tiefen Beziehung ist daher spätestens mit der Pubertät notwendig, da ansonsten die Gefahr besteht, dass die Jungen ihre natürlichen Aufgaben für die familiäre Fortpflanzung nicht erfüllen können. Wenn ein Mann durch eine emotionale Abhängigkeit von der Mutter zu „weich“ bleibt, dann wird fragwürdig, ob er die Härten einer anstrengenden menschlichen Fortpflanzungsperiode von 18 Jahren bestehen kann. Dies gilt ganz besonders für die übernatürlichen alltäglichen Härten innerhalb einer Standeskultur.

Die in der natürlichen Gesellschaftsorganisation relativ gesicherte gesunde Fortpflanzung des Menschen wurde durch die Standeskultur in einer extrem folgenreichen Weise gestört und verzerrt. Dadurch führt vor allem die Ausbildung einer zwanghaften pseudo-symbiotischen Mutter-Sohn- und Mutter-Tochter Beziehungs-Verstrickung bis heute zu überaus nachhaltigen Folgen für die Familiengestaltung und die Gesellschaftsgestaltung. Der Grund dafür ist, dass Kleinkinder gar keine andere Wahl haben als sich an die Forderungen ihrer Mutter anzupassen da diese Anpassung auch innerhalb einer Standeskultur eine Frage des Überlebens ist. Kinder spüren das bereits sehr frühzeitig und organisieren sich dementsprechend.

Eine zwanghafte pseudo-symbiotische Beziehungs-Verstrickung mit der Mutter führt zu einer ungemein schwerwiegenden und hartnäckigen Fehlentwicklung der kindlichen Beziehungs-Organisation, die selbst bei einem 50 Jahre alt gewordenen Kind wieder wirksam wird, sobald sich Mutter und Kind wieder begegnen. Wir haben es daher mit einem totalitär sich auswirkenden Übergriff der Eltern auf die Selbstorganisation der eigenen Kinder zu tun, bei der wir bereits von einer besonderen Art der Besessenheit des Kindes sprechen können.

Die in einer zwanghaften pseudo-symbiotischen Mutter-Kind Verstrickung in der Regel entstehende Konditionierung des Kindes für eine selbstlose Erfüllung der sozialen Bedürfnisse der Mutter führt in einer regelrechten Weise zu einer gegenseitigen psychischen Abhängigkeit, die in der psychologischen Fachsprache als Co-Abhängigkeit bezeichnet wird. Die sich im Lauf der Zeit verfestigende psychische Abhängigkeit der betroffenen Kinder führt dazu, dass sie regelrechte psychische und auch körperliche Entzugserscheinungen entwickeln, sobald sie versuchen, sich von der Mutter abzugrenzen. Selbst wenn die Kinder bereits erwachsen geworden sind zeigen sich diese Entzugserscheinungen, sobald sie beschließen die Beziehung zur Mutter für eine längere Zeit zu unterbrechen oder gar zu beenden. Ähnliche Symptome treten bei den Müttern auf, die daher dazu tendieren sich ständig auf eine übertriebene Weise in das Leben ihrer Söhne und Töchter einzumischen.

Der Mensch ist in der Standeskultur grundsätzlich versucht emotionale Affekte der unerträglichen Art durch die Zauberformel „Wo kein Ich, da kein Schmerz“ zu neutralisieren. Daher bleibt der Prozess der Co-Abhängigkeit innerhalb einer zwanghaften pseudo-symbiotischen Mutter-Kind Verstrickung relativ unbemerkt. In einer zwanghaften pseudo-symbiotischen Mutter-Kind-Beziehung achtet die Mutter stets in einer übertriebenen Weise darauf, dass die Aufmerksamkeit des Kindes auf dem Willen und dem Gefühlszustand der Mutter liegt. Dadurch werden die Kinder im Lauf der Zeit zu einem Schatten ihrer selbst, weil sie sich zu sehr mit der Mutter und zu wenig mit sich selbst beschäftigen. Diese „Beziehungs-Logistik“ setzt sich bei den betroffenen Kindern oft bis ins hohe Alter in allen neuen Bekanntschaften und Partnerschaften fort, wodurch diese Beziehungen früher oder später jeweils auf eine schmerzhafte Weise scheitern. Je mehr ein Kind in eine zwanghafte pseudo-symbiotische Beziehungs-Verstrickung gerät, desto mehr normalisiert das Kind eine schwerwiegende generelle und absolutistische Selbstlosigkeit. Dadurch versäumt es das Kind, seine eigenen Anschauungen, seinen eigenen Willen und sein natürliches Ich zu entwickeln. Menschen die auf diese Art erwachsen werden wählen für ihre Beziehungen schließlich bevorzugt übergriffige narzisstische Menschen, die überaus egozentrisch sind, da diese sozusagen einen gewissen Ausgleich für ihre praktizierte absolutistische Selbstlosigkeit darstellen.

Wir können daher schlussfolgern, dass ein manipulativer kindlicher Missbrauch, der zu einer krankhaften Beziehungs-Verstrickung von Mutter und Kind führt, das natürliche selbstverantwortliche erwachsen Werden der Kinder blockiert. Dies schließt eine entsprechende mangelhafte Entwicklung der kindlichen Psyche ein. Die Herrenmenschen und die Narzissten innerhalb einer Standeskultur nutzen diese krankhafte Entwicklung in einer systematischen Weise, da Menschen, die im biologischen Sinne nicht erwachsen werden leichter zu beeinflussen und zu lenken sind. Dadurch passen sie sich grundsätzlich leichter und leichtsinniger an die widernatürlichen Kultur- und Beziehungsverhältnisse einer Standeskultur an.

Eine destruktive pseudo-symbiotische Mutter-Kind Verstrickung führt sehr häufig dazu, dass die davon betroffenen erwachsen gewordenen Kinder nicht heiraten und jede feste Bindung meiden, weil sich eine absolutistische Mutter-Kind Beziehungs-Echokammer in ihrer Psyche ausgebildet hat. In einer solchen Echokammer sammelt sich mit der Zeit ein ganzer Komplex von unerträglichen toxischen Gedanken und Emotionen an, die aufgrund ihres übernatürlichen Wesensgehalts nicht verarbeitet bzw. verdaut werden können. Dadurch bleiben die Betroffenen ständig damit beschäftigt den toxischen ideologischen und emotionalen Müll in ihrer Echokammer in Schach zu halten. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn eine Mutter ihr Kind zu ihrem Seelenmülleimer gemacht hat. Sobald eine Mutter ihrem Kind von einer schweren Misshandlung oder Vergewaltigung in der eigenen Kindheit erzählt, einem Mädchen mitteilt, dass es eigentlich ein Junge hätte werden sollen, das Kind mit einem bedrohlichen Zorn konfrontiert oder dem Kind andere unerträgliche Erfahrungen verursacht, dann kann dieser unnatürliche ideologische und emotionale Sondermüll die Psyche des Kindes so überfordern, dass sich eine nachhaltige Angst in den Kindern vor den unverdaulichen Offenbarungen anderer Menschen entwickelt. Dies rührt auch daher, dass Kinder, die in eine zwanghafte pseudo-symbiotische Beziehung verstrickt sind durch ihre im Lauf der Zeit entstehende Du-Fixierung ein unnatürliches übertriebenes empathisches Einfühlungsvermögen für das jeweilige Du entwickeln. Dadurch erleben sie vertrauliche Erzählungen von übernatürlichen Gewalterfahrungen so als würden ihnen diese Gewalterfahrungen selbst widerfahren.

Eine Mutter die für die Erfüllung ihrer sozialen Bedürfnisse nach Zuwendung und Aufmerksamkeit eine zwanghafte pseudo-symbiotische Verstrickung mit ihren Kindern verwirklicht, bewirkt in den Kindern das fortschrittliche Aussetzen des natürlichen Willens und eine entsprechende Verdrängung des natürlichen Ich's. Dadurch entsteht in den Kindern wie von selbst eine folgenreiche psychische Abhängigkeit von der Mutter. Je selbstloser ein Kind dadurch wird, desto überlebenswichtiger wird es für das Kind ständig auf die Gefühlswelt und den Willen der Mutter zu achten. Dadurch kommt es schließlich zu einer Übersprungshandlung, durch welche das Kind mit der Mutter eine psychologische Verschmelzung vollzieht. Dies führt mitunter dazu, dass ein Kind nur noch froh sein kann, wenn auch die Mutter froh ist. Das Kind wird dadurch so anhänglich und so abhängig von der Mutter, dass sich bei jeder inneren Trennung von der Mutter, wie etwa durch die Entwicklung einer tieferen Freundschaft mit einem anderen Kind oder mit einem Erwachsenen ein Gefühl der Traurigkeit und Unsicherheit im Kind einstellt. Die krankhafte Verstrickung in einer zwanghaften pseudo-symbiotischen Mutter-Kind-Beziehung führt daher zu einer derart schwerwiegenden psychischen Abhängigkeit des Kindes, dass wir von einer gefährlichen Suchtentwicklung sprechen können.

Wie bei allen schwerwiegenden Suchtentwicklungen führt auch der Versuch einer Ablösung von der Droge Mutter hin zur natürlichen Selbständigkeit zu regelrechten psychischen und körperlichen Entzugserscheinungen wie z.B. zu Angstattacken, zu schwerwiegenden Schuldgefühlen, zu einem schlechten Gewissen und zu einem regelrechten Gedankenkreisen. Dazu kommen körperliche Symptome in Form von Rückenschmerzen, Migräne, Bauchschmerzen und weitere körperliche Symptom-Erscheinungen hinzu. Wir haben es daher mit einer klassischen Suchtentwicklung zu tun, die in den Betroffenen, denen ihre Abhängigkeit von der Mutter nicht hinreichend bewusst ist, bei jedem Versuch diese Abhängigkeit zu beenden das Aufkommen von schwerwiegender Irritationen und Störungen verursacht. Diese Störungen können bis zu der Angst reichen, von einem bösen Geist besessen zu sein. Dabei handelt es sich dann nicht mehr nur um eine gefährliche, sondern um eine schwerwiegende äußerst tragische Suchtkonstitution.

Viele Betroffene die nicht erkennen, dass sie an einer zwanghaften pseudo-symbiotischen Verstrickung in der Form einer Co-Abhängigkeit leiden, bleiben ihr Leben lang in dieser Sucht gefangen. Sobald sie versuchen sich von der Mutter zu distanzieren, werden sie mit als unheimlich empfundenen Entzugserscheinungen konfrontiert, die wie bei einem Heroinentzug wochenlang anhalten können, bis sie schließlich verschwinden. Dadurch brechen die meisten Betroffenen ihre Versuche einer Auflösung ihrer zwanghaften pseudo-symbiotischen Beziehung zur Mutter vorzeitig ab.

In einer krankhaften pseudo-symbiotischen Mutter-Kind Verstrickung entwickelt sich durch die vom Kind beständig erfüllten sozialen Bedürfnisse der Mutter auch eine psychische Abhängigkeit der Mutter vom Kind. Dies führt dazu, dass die Mutter aktive Gegenmaßnahmen ergreift, sobald sich das Kind von der Mutter abzugrenzen versucht, „Wie kannst du nur so undankbar sein“ „Ich habe so viel für dich getan, und nun das!“ „Mir geht es sehr schlecht, bitte kümmere dich um mich“,, „das ist Verrat“ „Was findest du nur an deiner Freundin/deinem Freund“, usw. Dadurch kommt es sehr häufig dazu, dass eine zwanghafte pseudo-symbiotische Mutter-Kind Verstrickung bis zum Tod der Betroffenen andauert. Es ist daher angemessen festzustellen, dass eine zwanghafte pseudo-symbiotische Beziehung einem Menschen das natürliche Lebensgeschenk bereits ab dem 5. Lebensmonat rauben und in ein nachhaltiges unnatürliches Leben verwandeln kann, das bis zum Tod vorhält.

Dies gilt mehr oder weniger für alle zwanghaften pseudo-symbiotischen Beziehungs-Verstrickungen, die eine Standeskultur produziert. Wir finden heute in vielen Familien auch eine zwanghafte pseudo-symbiotische Vater-Kind Verstrickung und eine zwanghafte pseudo-symbiotische Verstrickung zwischen Geschwistern, so dass innerhalb der betroffenen Familien ein regelrechter Familienkrieg entsteht, in dem jedes Mitglied um sein psychisches Überleben kämpft. Der dabei in der Regel ursächliche mütterliche und/oder väterliche Narzissmus färbt mit der Zeit auf die Kinder ab, so dass daraus überaus unangenehme Folgen für die lokale Gemeinschaft entstehen können, in der eine davon betroffene Familie lebt.

Auch am Arbeitsplatz kann zwischen einem Vorgesetzten und einem Untergebenen eine zwanghafte pseudo-symbiotische Beziehungs-Verstrickung entstehen, die über eine lange Zeit vorhalten kann. Eine solche Beziehung lässt sich jedoch leichter als in einer Familie durch einen Arbeitsplatzwechsel beenden. Es zeigt sich jedoch, dass narzisstische Menschen einen Riecher für krankhaft selbstlos sich organisierende Menschen haben, so dass sich auch am nächsten Arbeitsplatz wieder eine zwanghafte pseudo-symbiotische Beziehungs-Verstrickung für die dafür anfälligen Menschen einstellen kann.

Auch der so oft und gern kritisiert blinde Gehorsam der bürgerlichen Untertanen ist nichts anderes als eine zwanghafte pseudo-symbiotische Beziehungs-Verstrickung zwischen einem Staat und seinen Bürgern. Eine solche Beziehung kommt in der Regel erst ab dem 18. Lebensjahr eines Bürgers voll zur Geltung, wenn der besondere Status des Kindes in der Kultur zu einem Ende gelangt und das adoleszente Kind in die „Welt der Erwachsenen“ eintaucht. Viele Bürger, die von einer zwanghaften pseudo-symbiotischen Verstrickung mit dem Staat betroffen sind entwickeln ein regelrechtes Heimweh, wenn sie sich eine längere Zeit in einem anderen Staat aufhalten. Ein solches Heimweh kann auch körperliche Entzugserscheinungen hervorrufen, so dass sich die umgangssprachliche Redewendung „krank vor Heimweh“ eingebürgert hat. Die dadurch mitunter überaus wirksam werdende zwanghafte pseudo-symbiotische Verstrickung mit dem Staat zeigt sich bei vielen Bürgern auch durch eine stark ausgeprägte Hörigkeit gegenüber den Staatsautoritäten und den Kulturexperten.

Letztlich ist auch die Religion einer monotheistischen Standeskultur nichts anderes als eine „normale“ zwanghafte pseudo-symbiotische Beziehungs-Verstrickung der Gläubigen mit einem personifizierten Gott, die eine psychische Abhängigkeit der Gläubigen von diesem Gott erzeugt. Da der Gläubige dadurch seine Macht an Gott abgibt (ohnmächtiger Diener eines allmächtigen Gottes) und sich die göttliche Allmacht in den monotheistischen Standeskulturen auf die Herrenmenschen (Statthalter Gottes auf Erden) überträgt, werden diese Herrenmenschen im Weltbild der Gläubigen „gefühlt“ ebenso allmächtig. Dabei organisiert sich der Gläubige auf eine passiv-rezeptive Weise ganz im Sinne der erfolgten religiösen Konditionierung und der dadurch entstandenen pseudo-symbiotischen Beziehungs-Verstrickung mit seinem Gott. Viele aufgeklärte Menschen von heute halten diejenigen, die auf eine solche letztlich leicht durchschaubare willkürliche Macht-Agenda der „Herrenmenschen“ hereinfallen für fahrlässig naiv oder gar dumm. Die monotheistische Religion ist jedoch auf eine gezielte Art so gestaltet, dass sie einerseits die sozialen Nöte der Kulturmenschen, die in einer Standeskultur zwangsläufig entstehen, aufgreift und an einen allmächtigen Gott delegiert und andererseits den Menschen eine tiefe Angst vor einem willkürlich belohnenden und strafenden Gott verursacht. Dadurch entsteht eine ganz besondere zwanghafte pseudo-symbiotische Beziehungs-Verstrickung zwischen dem monotheistischen Gott und dem Gläubigen, die bereits bei jedem Zweifel an diesen Gott schwerwiegende Ängste und Schuldgefühle in dem Gläubigen generiert. Vor diesen besonders starken und jäh sich einstellenden Entzugserscheinungen kann sich der Gläubige nicht schützen, weil Gott allgegenwärtig ist. Aus dieser psychologischen Gemengelage können daher gefährliche Wahnvorstellungen und die furchtbarsten psychischen Erkrankungen resultieren, die der heutige Krankheitskatalog der Psychologie auflistet.

Die zwanghafte pseudo-symbiotische Beziehungs-Verstrickung ist daher nicht nur die gefährlichste, sondern auch die am weitesten verbreitete symptomatische Fehlentwicklung innerhalb der monotheistischen Standeskultur seit 2500 Jahren. Auch Sekten, wie z.B. die Scientology Kirche erzeugen heute regelrechte zwanghafte pseudo-symbiotische Beziehungs-Verstrickungen mit dem offiziellen geistigen Führer L. Ron Hubbard. Selbst jeder „einfache“ Narzisst, der nach einer Macht über andere Menschen strebt, kann durch das thematische Aufgreifen einer akuten kulturbedingten Not und einem sensationell formulierten Angebot für eine Erlösung von dieser Not mit leidgeplagten Bürger eine zwanghafte pseudo-symbiotische Beziehungs-Verstrickung erzeugen, durch die er zu einer Führergestalt wird.

Was für den narzisstischen Führer einer Zweier-Beziehung oder einer kleinen Gemeinschaft möglich ist, greift auch für eine politische Partei oder für andere größere Gemeinschaftsbildungen, so dass es keine wirkliche Rolle spielt, ob eine zwanghafte pseudo-symbiotische Beziehungs-Verstrickung innerhalb einer Paar-Beziehung, innerhalb einer Gruppe, innerhalb einer Religionsgemeinschaft oder innerhalb einer Staatsgemeinschaft erfolgt. In autoritären und diktatorischen Gemeinschaftsbildungen entstehen in der Regel besonders zwanghafte pseudo-symbiotische Beziehungs-Verstrickungen mit dem jeweiligen „Führer“.

Es ist daher wichtig zu begreifen, dass vor allem die entstehenden Sachzwänge innerhalb einer Situation, wie die Abhängigkeit des Babys von der Mutter, ein drohender Hunger durch Arbeitslosigkeit oder andere von der Standeskultur erzeugte akute Nöte und Sachzwänge, den Menschen in eine zwanghafte pseudo-symbiotische Beziehungs-Verstrickung verbringen. Vor allem die heutige zwanghafte Arbeitgeber-Arbeitnehmer Verstrickung wirkt sich durch die normal gewordene Massenproduktion in einer besonderen Weise auf die Betroffenen aus. Durch die Verwirklichung einer Fließbandproduktion mit beschränkten, immer gleich bleibenden Arbeitsverrichtungen ist jeder Arbeitnehmer relativ leicht zu ersetzen, so dass eine zwanghafte wirtschaftliche Beziehungs-Verstrickung für die heutigen „Proletarier“ durch die fortschreitende Automatisierung der Wirtschaft überaus prekär werden kann.

Der Mensch erfasst die heutige Dimension der zwanghaften pseudo-symbiotischen Beziehungs-Verstrickungen erst dann, wenn er sich klar macht, dass auch die modernen sozialen Medien für viele Kinder und Jugendliche zu zwanghaften pseudo-symbiotischen Beziehungs-Verstrickungen führen. Dabei entsteht eine perfide Sucht nach scheinbar symbiotischen Beziehungen, die in der Praxis nicht halten, was sie versprechen. Dies führt bei vielen Kindern und Jugendlichen zu einer Sucht nach einem immer mehr an pseudo-symbiotischen Beziehungen, um auf eine grundsätzliche Weise die natürliche menschliche Hoffnung auf echte symbiotische Beziehungen aufrecht erhalten zu können.

Auch der heutige Hype für ein „positivistisches Coaching“ durch welche viele Motivatoren und Therapeuten zu Führern von nach Halt und Orientierung suchenden Menschen werden führen in die Falle von zwanghaften pseudo-symbiotischen Beziehungen. Dies gilt in gewisser Weise selbst für die virtuelle Beziehung, die der Einzelne in einer fiktiven Weise zu einem kulturellen Superstar erzeugt. Die außerhalb jedes natürlichen Maßstabs liegenden Millionenbeträge, die der Fußballstar für das Kicken eines Fußballs, das Modell für seinen Gang auf dem Laufsteg und die Schauspieler für das Spielen einer Rolle vor einer Kamera erhalten, werden von den Fans bezahlt, so dass auch diese Form der zwanghaften, mitunter fanatisch werdenden pseudo-symbiotische Beziehungs-Verstrickung den heutigen Kulturmenschen auf eine indirekte Weise teuer zu stehen kommt.

Die globale Situation des Menschen ist in den letzten 25 Jahren zu einem ganzen Netzwerk von zwanghaften pseudo-symbiotischen Beziehungs-Verstrickungen geworden, das dazu geführt hat, dass viele Menschen eine schwerwiegende Sucht nach der kapitalistischen Standeskultur als solcher entwickelt haben. Auch für diese Sucht entsteht wie für alle Suchtentwicklungen der Zwang, die Dosis der Suchtmittel in einer fortschrittlichen Weise zu erhöhen, sobald sich die zugrunde liegende notbedingte Lebenssituation intensiviert oder ein Gewöhnungseffekt eintritt, der die Wirkung der Droge auf die Psyche grundlegend reduziert.

Da die Sucht dem chronischen Mangel an einer natürlichen Befriedigung der sozialen menschlichen Bedürfnisse geschuldet ist, finden wir in der heutigen Standeskultur auch zahlreiche sekundäre Suchtentwicklungen, die aus dem Ruder laufen. Diese Suchtentwicklungen stellen den dauerhaften tragischen Versuch des Menschen dar, die in der Kultur nicht erfüllbaren sozialen Bedürfnisse durch künstliche Motivatoren zu ersetzen. Es ist diese Grundkonstellation, die heute entscheidend dafür ist, weshalb sich der Mensch auf eine zunehmend nervöse Weise organisiert und weshalb er wider besseres Wissen nicht damit beginnt, seine destruktiven Fußabdrücke auf der Erde in konstruktive biologische Fußabdrücke zu verwandeln. Ein „weiter so“ kann es daher nicht mehr lange geben, da der Mensch seine Kultur zunehmend in einen ganzheitlichen Zwangsapparat verwandelt. Ab einem gewissen Grad einer alltäglichen kulturellen Zwanghaftigkeit ist auch für den Homo sapiens kein natürliches Leben mehr möglich, da er ohne eine ausreichende natürliche Freiheit genauso wenig leben kann, wie alle anderen Lebewesen der Erde.

Je mehr der Mensch daher seine globalen sozialen Beziehungen und seine globalen Bezugnahmen zur Natur in zwanghafte pseudo-symbiotische Beziehungen verwandelt, wie dies heute auch durch die Ausbreitung der landwirtschaftlichen Monokultur und der Massentierhaltung geschieht, desto mehr ersetzt er die globale natürliche Freiheit durch ein zwanghaftes funktionales Daseins-Gefängnis und macht die Erde zu einer widernatürlichen Zuchtanstalt für zu viele Lebewesen.

Je mehr sich die zwanghafte pseudo-symbiotische Beziehungs-Verstrickung auf dem gesamten Globus in allen Kulturfeldern ausbreitet, desto mehr verschwinden die echten symbiotischen Beziehungen zwischen Menschen und Menschen und zwischen den Menschen und der Natur und weichen oberflächlichen, willkürlichen und diktatorischen Beziehungen. Es ist daher von einer nicht zu unterschätzenden Bedeutung, dass der Mensch heute erkennt, dass die Herrenmenschen der Standeskultur seit jeher eine dritte regelrechte Herrschafts-Agenda betreiben. Diese Agenda besteht darin, die natürlichen symbiotischen zwischenmenschlichen Beziehungen, in zwanghafte pseudo-symbiotische Beziehungs-Verstrickungen zu verwandeln, um die dadurch entstehenden Opfer-Menschen in einer nachhaltigen Weise ausbeuten zu können.

Dies ist für die „Herrenmenschen“ der Kultur genauso Programm, wie für die einfachen Narzissten, die wir heute in jedem Kulturfeld finden und die alle traditionellen inneren Kriege der Standeskultur beständig befeuern, den Geschlechterkrieg, den Familienkrieg, den Generationenkrieg und den Standeskrieg. Der Herrenmensch und der Narzisst nutzen dabei in einer professionellen Weise die „Schwäche“ der unbedarften, vertrauensseligen, empathischen Menschen, um sie durch eine gezielte Produktion von sozialen Notlagen und Unerträglichkeiten zu übernatürlichen symbiotischen Beziehungs-Bemühungen zu veranlassen. Mit der Zeit entsteht dadurch eine „normale“ zwanghafte pseudo-symbiotische Beziehung der süchtig machenden Art, die den Opfer-Menschen zum Hörigen, zum Leibeigen oder gar zum Sklaven innerhalb seiner Standeskultur bzw. innerhalb seiner Beziehungen macht.

Der heutige Mensch kann sich daher vor allem dadurch selbst helfen und heilen, dass er alle persönlichen Beziehungen und Bezugnahmen der zwanghaften pseudo-symbiotischen Art mit einem Tabu belegt und von seinen Mitmenschen das Gleiche fordert. Dadurch kann aus dem persönlichen Tabu ein gesellschaftliches Tabu und aus dem gesellschaftlichen Tabu ein globales Tabu für ein sadistisches oder narzisstisches machtsuchtbedingtes menschliches Verhalten entstehen. Eine solche ganz bewusst vertretene Agenda ermöglicht ein dauerhaftes gesellschaftliches „Wehret den Anfängen“ und sorgt für eine entsprechende gegenseitige solidarische Unterstützung in allen Gemeinschaften. Durch eine solche Veränderung der Alltagsrealität kann der Mensch nach und nach alle zwanghaften pseudo-symbiotischen Beziehungs-Verstrickungen in der Kultur auflösen und hinter sich lassen.

Diese soziale „Erlösung“ wird heute immer wichtiger, da wir es mit einer äußerst tragischen Beziehungskonstellation zu tun haben, die dazu führt, dass nicht nur die megalomanischen Herrenmenschen und die „einfachen“ Narzissten alles tun, um die gegenwärtigen Kulturverhältnisse aufrechtzuerhalten. Auch die Dienermenschen und die Sklavenmenschen (im Arbeitsalltag praktisch rechtlos, wie z.B. viele Fließbandarbeiter), die durch ihre pseudo-symbiotische Beziehungs-Verstrickungen eine krankhafte Sucht nach masochistischen Opfer-Beziehungen ausgebildet haben, halten auf eine indirekte Weise durch eine widernatürliche eiserne Selbstdisziplin am kulturellen Status quo fest. Dies führt dazu, dass sich die sadistische Machtsucht der Herrenmenschen und der Narzissten und die durch die pseudo-symbiotische Beziehungssucht entstehende masochistische Selbstkontrolle und Selbstdiktatur der Opfer-Menschen gegenseitig auf eine tragische Weise ergänzen und „fortschrittlich“ befeuern.

Wie bei jeder Sucht, denn um nichts handelt es sich bei der zwanghaften pseudo-smbiotischen Abhängigkeit können wir von einer tragischen Pervertierung des Gesunden ins Krankhafte sprechen. Dies betrifft zwangsläufig jede natürliche Symbiose, sobald sie auf irgendeine Weise zwanghaft wird und zu einer parasitären Beziehung mutiert. Eine gesunde symbiotische Beziehung lässt die jeweiligen Beziehungspartner stets frei agieren und bildet daher auch kein zwanghaftes und krankmachendes Beziehungsgefängnis aus, wie es bei einer pseudo-symbiotischen Beziehungs-Verstrickung der Fall ist.

Aufgrund der erheblichen Schwierigkeiten, die ein Betroffener bei der Auflösung einer zwanghaften pseudo-symbiotischen Beziehungs-Verstrickung zu meistern hat, ist der Kulturmensch der Standeskultur seit 5000 Jahren ein unbelehrbares Wesen geblieben. Wir müssen daher von einer gar nicht zu unterschätzenden Kontaminierung der menschlichen Existenz durch die Konstitution der Standeskultur sprechen, die sich bis heute völlig ungehindert in einer fortschrittlichen Weise fortsetzt und einem destruktiven Höhenpunkt zusteuert, der das Ende des Homo sapiens bedeuten kann. Der Mensch kann dieses selbstgemachte „Schicksal“ nur verhindern, wenn er die destruktiven Machtmethoden der traditionellen Standeskultur und ihre Konsequenzen in einer hinreichenden Weise erkennt.
 

  1. Die Macht-Agenda von „Teile und Herrsche“, die für eine soziale Trennung des Menschen in jeder Hinsicht sorgt: Geschlechterkrieg, Familienkrieg, Generationenkrieg, Standeskrieg, Konkurrenzkrieg und Wirtschaftskrieg. In der Neuzeit sind zusätzliche Funktionale Teilungen durch einen verabsolutierten natürlichen Besitz in Form des Eigentums und des Zinsgeldes (materielle Lebensversicherung), der Fließbandarbeit, der Massenproduktion, des Massenkonsums, der Massenmedien und der Massenunterhaltung durch eine privatisierte Wohnzimmer-Medienkultur hinzugekommen. Seit 25 Jahren erfolgt eine zusätzliche kulturelle Trennung und Isolierung durch eine wirksame Zerstreuung des Menschen im virtuellen Raum des Internets und durch eine dadurch entstandene biblische Kulturwelt der tausend Zungen hinzu.
  2. Die Machtagenda der willkürlichen Verkehrung von Ursache und Wirkung, die zunehmend durch eine willkürliche Interpretation aller Kulturbelange ergänzt wird. Dadurch wird unter anderem die Verantwortung für die Fehler und Nebenwirkungen einer megalomanischen Konzernwirtschaft durch die willkürliche Agenda „Gewinne privatisieren und Kosten kommunisieren“ einfach auf die Schultern der „Verbraucher“ übertragen. Einer solchen willkürlichen Kulturgestaltung hat der einfache Mensch heute nur wenig entgegen zu setzen.
  3. Die Machtagenda der gezielten Produktion von zwanghaften pseudo-symbiotischen Beziehungs-Verstrickungen ist die seit 5000 Jahren wesentliche Machtagenda für jede absolutistische autoritäre Gruppenorganisation der diktatorischen Art, wie z.B. für das Militär oder für die Bürokratie. Sie ist auch das wesentliche Instrument für die Organisation einer Wirtschaftswelt in der Kultur, in welcher die Firmenlogistik durch eine absolutistische autoritäre Hierarchie geregelt wird. Die zwanghafte pseudo-symbiotische Beziehungs-Verstrickung ist heute mehr denn je innerhalb eines „normalen“ kulturellen Geschlechterkriegs, Familienkriegs, Generationenkriegs und Standeskrieges (Reich gegen Arm) eine „normale“ Erscheinung. Daher können wir von einer allgegenwärtigen, in jedem Kulturfeld wirksamen menschlichen Selbstvergiftung und Gemeinschaftsvergiftung sprechen.

 

Obwohl die Pervertierung der natürlichen symbiotischen Beziehung in den heutigen Standeskulturen allgegenwärtig ist, ist sie den meisten Menschen kein hinreichender Begriff. Dies macht deutlich, wie „leistungsfähig“ die Medien der heutigen Standeskulturen in Bezug auf die Ablenkung und Zerstreuung des heutigen Menschen geworden sind und wie hilflos der Mensch dadurch in zwanghaften, süchtig machenden pseudo-symbiotischen Beziehungen verstrickt ist.

Es ist daher von großer Bedeutung, dass sich der Mensch bewusst macht, dass bereits die 3 grundlegenden Machtbestrebungen der Herrenmenschen in der komplexen Kultursituation von heute ausreichen, um von einer Garantie für die Selbstzerstörung des Homo sapiens zu sprechen. Denn auch wenn es dem heutigen Homo sapiens gelingt, einen weiteren Weltkrieg zu vermeiden, bewirkt die heutige Machtagenda einer „neuen neoliberalen Weltordnung“ nicht nur eine Überlastung der Natur der Erde, sondern auch eine Degeneration der menschlichen Natur. Dadurch kann der Homo sapiens Mensch auch durch eine depressive Gleichgültigkeit aus der Evolution „verschwinden“, wie sich dies bereits bei einigen Standeskulturen in der Kulturgeschichte ereignet hat. Alles hat seine natürliche Grenzen, auch die Natur des Menschen.

Sobald der Mensch nachvollzieht, dass er eine besondere biologische Schwachstelle hat, die einer sozialen Fehlentwicklung eine große Wirkungsfläche bietet, kann er auch eine entsprechende Vorbeugung entwickeln. Das Gehirnvolumen des Homo sapiens hat eine Größe erreicht, die nicht nur zu einer besonderen Beckenkonstruktion der Frau, sondern auch zu einer besonderen Entwicklungslogistik des Menschen geführt hat. Im Vergleich zu den Tieren, die oft bereits eine halbe Stunde nach der Geburt auf den eigenen Beinen stehen, wird der Mensch zu früh geboren und bleibt daher eine lange Zeit über ein sogenannter Tragling. Dies macht für das menschliche Kind eine besondere mütterliche Fürsorge in den ersten 3 Lebensjahren notwendig. Für die Naturvölker ist das bis heute kein Problem, da sie sich auf eine gleichberechtigte soziale Weise organisieren, wodurch sich jeder für die Kinder des Stammes mitverantwortlich fühlt und eine gegenseitige Unterstützung innerhalb der Gemeinschaftsorganisation selbstverständlich ist.

Innerhalb einer Standeskultur, die in einer willkürlichen Weise ein Geschlecht aufwertet und das andere Geschlecht abwertet, entsteht zwangsläufig ein regulärer Geschlechterkrieg, der für äußerst einschneidende soziale Entbehrungen in der Kultur sorgt. Dies kann unter anderem dazu führen, dass sich Mütter an ihren Kindern schadlos halten und eine unerkannt bleibende zwanghafte pseudo-symbiotische Mutter-Kind-Beziehung verwirklichen. Aus diesem Grund ist es dem Homo sapiens mit seinen besonderen sozialen Anforderungen an eine symbiotische Mutterschaft nicht möglich, sich durch eine Standeskultur auf eine nachhaltige biologische Weise zu organisieren. Dies zeigt nicht nur der hartnäckige Geschlechterkrieg der letzten 5000 Jahre, sondern auch die vielen weiteren destruktiven Symptome, welche die Standeskultur heute in einer regelrechten Weise erzeugt.

Sobald ein Mensch das ganze Ausmaß dessen begreift, was die Erfindung der Sklaverei und der Standeskultur bis heute in der menschlichen Natur und in der Natur der Erde angerichtet haben, kann er bereits durch die bewusste Vermeidung einer zwanghaften pseudo-symbiotischen Beziehungs-Verstrickung die Qualität seiner Selbstorganisation massiv anheben. Dazu muss er vor allem seine stellvertretenden Sündenbockkriege gegen andere Menschen einstellen und der Konstitution der Standeskultur an und für sich den „Heiligen Krieg“ erklären.

 

ZUR ÜBERSICHT

 

 

Die Stolperfalle des übernatürlichen menschlichen Jähzorns

 

Eine der wesentlichen Machtformeln der Standeskultur besteht seit jeher in der professionellen Erzeugung von unerträglichen Beziehungen und Lebenssituationen. Dazu gehört vor allem die Produktion von willkürlichen Ungerechtigkeiten, für die der sich von Natur aus überaus sozial und gemeinschaftlich organisierende Mensch eine innere Antenne besitzt. Entstehen dadurch Reaktionen der panischen Art (Flucht) und/oder der allergischen Art (Angriff) im Kulturmenschen, wie sie bei allen Tieren im Falle einer lebensbedrohlichen Situation erfolgen, dann erklärt der Herrenmensch seit jeher derartige menschliche Reaktionen als krankhaft oder als bösartig. Dafür nimmt er eine entsprechend erzeugte Kulturreligion zu Hilfe, die jedes panische oder allergische Verhalten in Bezug auf den Herrenmenschen (Statthalter Gottes auf Erden) als einen Ungehorsam wider Gott bestraft - und sei es auch „nur“ durch eine soziale Ausgrenzung oder Stigmatisierung (Büßergewand).

Innerhalb einer relativ sich organisierenden Natur verschwinden die besonderen tierischen Verhaltensmodifikationen der Panik und der allergischen Reaktion wieder, sobald sich die dafür ursächliche lebensbedrohliche Situation wieder auflöst. Beim Kulturmenschen, der innerhalb einer absolutistisch sich organisierenden Standeskultur stets für die Herrenmenschen greifbar bleibt, bleiben die Verhaltensmodifikationen der Panik und der allergischen Reaktion latent bestehen und führen zu einer regelrechten übernatürlichen Anfälligkeit für panische und allergische Reaktionen. Die davon vor allem betroffenen Kulturmenschen der Unterschicht und der unteren Mittelschicht versuchen daher ihre panischen und allergischen Reaktionen durch eine absolute Selbstkontrolle im Zaum zu halten, um den kulturellen Strafen für diese „bösartigen“ Reaktionen zu entgehen. Dieser unnatürliche Verhaltenskomplex führt über kurz oder lang zu dem Verfassungszustand, den der Mensch als Jähzorn bezeichnet, einer bodenlos in den davon Betroffenen rasenden Wut, die sich nicht nur gegen andere Menschen, sondern auch gegen die Betroffenen selbst richten kann. Ein solcher Jähzorn kann sowohl für den Einzelnen als auch für eine ganze Gesellschaft äußerst gefährlich werden.

Der in einem Menschen entstehende Jähzorn ist keine natürliche Konzeption für ein lebensrettendes Verhalten, sondern eine übernatürliche durch eine widernatürliche soziale Situation entstehende affektive Konstitution, die zu der pauschalen Zerstörung einer unerträglich gewordenen Situation tendiert. Sie ist daher eine „Nebenwirkung“ eines absolutistischen Machtstrebens der Herrenmenschen innerhalb einer Standeskultur und damit ein Symptom einer willkürlichen übernatürlichen Machtagenda. Die „Macht“ des Herrenmenschen, alleine durch ein willkürliches unerträgliches Sozialverhalten derartige selbstzerstörerische Affekte wie den Jähzorn in einem Menschen hervorrufen zu können, ist bis heute ein wesentliches Mittel der Herrenmenschen geblieben ihre Autorität innerhalb der Standeskultur und damit die Standeskultur selbst aufrecht zu erhalten. Im Jähzorn finden sich in der Regel Anteile einer bodenlosen Wut, einer grenzenlosen Rachsucht und einer maßlosen Kriegs- und Zerstörungslust, die wir bei den Tieren der irdischen Natur nicht feststellen können. Der bodenlose jähzornige Ausbruch führt daher in den davon betroffenen Menschen zu einer bodenlosen Angst vor sich selbst und der „eigenen Natur“, die bis heute äußerst schwerwiegende kulturelle Folgewirkungen zeitigt.

Die Erfahrung eines persönlichen Jähzorns bewirkt zwangsläufig eine tiefe Verunsicherung der Betroffenen und mindert das Selbstvertrauen auf eine derart schwerwiegende Weise, dass diese Erfahrung für einen Menschen als fürchterlich bezeichnet werden kann. Daher entwickeln die davon Betroffenen eine regelrechte diktatorische Selbstkontrolle, um jähzornige innere Ausbrüche in der Zukunft zu vermeiden. Treten die jähzornigen Anfälle weiterhin auf, dann suchen die Betroffenen nach einer absolutistischen äußeren Führung oder Autorität, die ihnen dabei hilft, den eigenen Jähzorn und ihre bodenlose Angst durch eine absolute Selbstlosigkeit im Zaum zu halten (Wo kein Ich, da kein Schmerz, keine Unerträglichkeit und kein Jähzorn). Dies führt bis heute in einer regelrechten Weise dazu, dass die Betroffenen ein starkes und stabiles künstliches Kultur-Ich ausbilden, sich durch eine absolutistische Autoritätshörigkeit und Kulturhörigkeit organisieren auf eine blinde Weise daran festhalten, was die Herrenmenschen und Experten der Kultur an normalen Maßstäben und Verhaltensweisen vorgeben. Wir haben es daher beim Jähzorn mit einem regulär entstehenden Teufelskreis zu tun, den der Herrenmensch der Standeskultur vor langer Zeit auf eine fatale Weise innerhalb der menschlichen Selbstorganisation ausgelöst hat und bis heute „erfolgreich“ aufrecht erhält.

Ein dadurch ebenfalls normal gewordener manipulativer Eingriff der Herrenmenschen und der „Kultur-Experten“ in die Natur der Kulturkinder durch eine effektive Erziehungs-Pädagogik, sorgt in der heutigen Kultur für zunehmende jähzornige Verhaltenssymptome bei den Kulturkindern, die sich auch in einer „sanften“ Form durch chronisch werdende allergische Reaktionen der körperlichen Art manifestieren können. Bis heute konnte die Standeskultur durch die sich in einer hartnäckigen Weise hörig organisierenden Kulturbürger einen ausreichenden Nachschub für ihre Kulturmaschinen des Militärs, der Wirtschaft und der Bürokratie sicher stellen. Die sich häufenden chronischen psychischen Erkrankungen und die immer deutlicher werdenden jähzornigen Symptome in der Kultur (jähzorniger Feminismus, jähzorniger Hip-Hop, jähzorniger Hatespeech) machen jedoch deutlich, dass die innere Schutzmauer, die der Kulturmensch gegen den Jähzorn entwickelt hat, bröckelt.

Der unnatürliche menschliche Jähzorn und das, was er anrichten kann, zeigt sich seit jeher am eindrucksvollsten im Krieg, sobald er bei den Soldaten in Form eines grausamen, bodenlos sadistischen Verhaltens zum Vorschein kommt. Eine derartige Verhaltensentgleisung sorgt bei den betroffenen Soldaten in der Regel für langfristige psychische Störungen. Dies ist vor allem durch den gut dokumentieren Vietnamkrieg deutlich geworden. Nicht wenige amerikanische Veteranen hatten nach dem Vietnamkrieg vor allem mit den Folgen ihrer grausamen Verhaltensentgleisungen im Krieg zu kämpfen, die nicht befohlen worden waren.

In einem Krieg wird die normale Kulturordnung ein gutes Stück weit ausgeblendet, da man tödliche Gewaltanwendungen ohne Wenn und Aber gegenüber unbekannten Menschen vollziehen muss. Diese „Feinde“ werden in der Regel vorab zu unmenschlichen Monstern stilisiert, so dass der normalerweise sicher eingesperrte Jähzorn der Kulturmenschen durch die Lockerung der moralischen Alltagsfesseln eine Möglichkeit findet sich auszudrücken. Dies mündet bei den Soldaten, die von einem inneren Jähzorn betroffen sind in eine bodenlose destruktive Gewaltlust, die durch den angebotenen „offiziellen“ Feind reichhaltige Nahrung findet. Das Gleiche ist in einer etwas abgeänderten und milderen Form nach der Jahrtausendwende durch das offizielle Feindbild „Terrorist“ geschehen und lässt sich im Grunde gegen alle Menschen hervorrufen, die von einer staatlichen Autorität zum offiziellen Feind oder Sündenbock erklärt werden.

Wer das tragische innere Geschehen in diesen Ereignissen begreifen kann, der kann auch nachvollziehen, weshalb der heutige Mensch in die Gefahr geraten ist, sich selbst zu zerstören. In jeder kulturellen Krise kommt es dazu, dass der Staat seine Ordnungsmacht ein Stück weit einbüßt, so dass der in den Menschen eingesperrte Jähzorn Schlupflöcher findet und entweder auf eine direkte oder aber untergründige Weise aktiv wird. Die durch den Jähzorn in einer regelrechten Weise zum Ausdruck kommende rasende Gewalt ist für den heutigen Menschen daher das wesentliche Organisationsproblem geworden, das der Mensch zu meistern hat um als Homo sapiens weiter existieren zu können. Sie ist zudem der wesentliche Schlüssel für den heutigen Menschen, um die Natur der Erde vor einem rasenden Kapitalismus zu bewahren, der in einer bedenkenlosen Weise über alles Soziale und Natürliche hinweggeht.

Eine solche erschütternde Erkenntnis wirft ein neues Licht auf die Revolutionen in der Kulturgeschichte. Vor allem die Französische Revolution hat gezeigt, wie durch die Entfesselung eines politischen Jähzorns innerhalb einer Kulturrevolution ein regelrechtes Blutbad entstehen kann. Sobald die Revolutionäre im Zuge der Revolution eine übernatürliche Gewaltanwendung realisieren, kommt es in einer regelrechten Weise dazu, dass die neuen Führer und Herrscher der Kultur die gleiche Rücksichtslosigkeit und Grausamkeit gegenüber dem Volk entwickeln, wie die vormaligen Herrscher. Wir können daher von einer Befreiung des inneren Jähzorns der Revolutionäre sprechen, der es den Betroffenen nach der Revolution schwer macht wieder zu ihrem alten empathischen und symbiotischen Verhalten zurückzukehren. Dadurch ist der nach der Revolution wieder eingesperrte Jähzorn in der Lage durch ein fortan verwirklichtes sadistisches Herrschaftsverhalten der siegreichen Revolutionäre ein beständiges Ventil offen zu halten.

Will der Mensch daher eine reale Erlösung von der Standeskultur erreichen, dann benötigt er eine andere Form der Revolution, eine Revolution die den inneren Jähzorn des Menschen auflöst, statt ihn immer wieder zu erwecken. Eine solche „Heilige Revolution“ kann der Mensch heute nur durch einen stillen „Heiligen Krieg“ erreichen, der sich nicht gegen Menschen, sondern gegen die Konstitution der Standeskultur als solche richtet. Ein solcher Heiliger Krieg bläst sich nicht lautstark auf, sondern vollzieht sich durch die Agenda „Steter Tropfen höhlt den Stein“. Indem der Einzelne unaufhörlich das widernatürliche Wesen der Standeskultur kritisiert und alles aktiv fördert, was die Verwirklichung einer biologischen Demokratie der empathischen Gleichberechtigung voranbringt, kann eine sanfte Revolution von Unten entstehen, die sich wie ein Flächenbrand in einer Gesellschaft ausbreitet. Jeder kann zu dieser notwendig gewordenen „Heiligen Revolution“ einen wichtigen Beitrag leisten, indem er keinerlei ideologische Kompromisse mehr in Bezug auf die Konstitution und die Folgen der Standeskultur eingeht und indem er seine soziale Umgebung mit den Symptomen und Folgen der Standeskultur, wie etwa der zwanghaften pseudo-symbiotischen Beziehungs-Verstrickung konfrontiert.

Darüber hinaus können Gleichgesinnte örtliche Gemeinschaften bilden, in denen Sie sich gegenseitig helfen mit den Symptomen der heutigen Standeskultur fertig zu werden, das Bewusstsein darüber erweitern wie eine Standeskultur funktioniert oder aber eine neue persönliche Religion zu kreieren, um eine ständige wichtige Rückbesinnung auf die wundervolle Natur des Universums und der Erde zu praktizieren. Diese Gemeinschaftsbildungen werden auf der Seite Gemeinschaft diskutiert.

Der heutige Mensch kann auf einen reichhaltigen Wissensschatz für eine natürliche menschliche Selbstorganisation zurückgreifen, die er durch persönliche wissenschaftliche Forschungen bereichern und umsetzen kann, wie z.B. der Aufbau einer lokalen Permakultur und einer dezentralen freien Geldwährung. Je stärker und größer eine solche Heilige Revolution wird und je mehr sie sich durch einen empathischen Gemeinschaftsgeist vernetzt, umso mehr verschwindet der fruchtbare geistige, emotionale und materielle Boden für die heutige Standeskultur.

 

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Die Entstehung der heute immer gefährlicher werdenden monotheistischen Religion

 

Wir können heute die Erfindung des allmächtigen monotheistischen Gottes durch die Juden als einen aus der Not geborenen willkürlichen Akt einer übernatürlich agierenden menschlichen Phantasie erachten. Der Glaube an einen solchen Gott hat durch die Entwicklung der modernen Wissenschaft in den letzten 150 Jahren einen grundsätzlichen ideologischen Widersacher gefunden, da vor allem die Entdeckung, dass sich das Universum auf eine relative Weise organisiert zu einem wesentlichen Bestandteil der wissenschaftlichen Weltanschauung geworden ist. In einem relativen Universum kann es keinen absolutistischen allmächtigen Herrscher geben der alles Leben durch eine „Pädagogik“ der Belohnung und Bestrafung kommentiert und willkürliche übernatürliche Eingriffe in das Leben vornimmt. Daher ist eine fundamentale ideologische Gegnerschaft zwischen den religiösen Glaubenskonstrukten der Standeskultur und dem wissenschaftlichen Weltbild entstanden, das durch die Ergebnisse mehrerer wissenschaftlicher Forschungsgebiete bestärkt wird. Dazu zählen auch die Forschungsergebnisse der Ethnologie. Eine Zusammenfassung der ethnologischen Forschungsergebnisse der letzten 150 Jahre durch einen Kreis von Professoren hat bereits 1955 deutlich gemacht, dass sich die Naturvölker auf eine relative Weise organisieren, so dass es keine absolutistische Autorität in den natürlich sich organisierenden Gesellschaften gibt. Die Religion der Naturvölker idealisiert bis heute vor allem die besonderen Fähigkeiten der Tiere (Totem) oder verehrt einen unpersönlichen universalen Geist. Im Gegensatz zu dem, was die absolutistischen Religionskonstitutionen der Standeskulturen bis heute in den Kulturen und an der Natur der Erde anrichten, sind die Auswirkungen der natürlichen Religionsformen bis heute harmlos geblieben.

Die absolutistischen Religionsformen in den frühen Standeskulturen dienten vor allem dem Zweck, das natürliche soziale Gewissen des Menschen durch ein künstliches Gewissen einer von den „Herrenmenschen“ erfundenen himmlischen Götterwelt zu ersetzen, damit die Verhaltensweisen der Kulturmenschen im Sinne der Kultur kreativ gestaltet werden können.

Damit sich eine Standeskultur von Herrenmenschen, Dienermenschen und Sklavenmenschen dauerhaft auf eine hierarchische Weise organisieren kann, muss der „oberste“ Wille der Herrenmenschen in der Kultur (Militär, Wirtschaft, Politik) dauerhaft durchgesetzt werden. Der Zweck der Religionsformen der Standeskulturen bestand daher vor allem darin, den natürlichen Eigenwillen des Menschen in einer entsprechenden Weise zu reduzieren oder zu neutralisieren (Militär). Dies ist bereits in den frühen Hochkulturen vor allem dadurch erreicht worden, dass man im einfachen Menschen sowohl eine übernatürliche Begeisterung als auch eine übernatürliche Angst in Bezug auf die himmlischen Götter produziert hat. Wie die Inschriften von gefundenen Tontafeln gezeigt haben, wurde eine solche religiöse „Agenda“ in der frühen Hochkultur in Mesopotamien bereits auf eine systematische Weise umgesetzt. Wir können heute psychologisch nachvollziehen, dass die Agenda der Erzeugung einer übernatürlichen Begeisterung und einer übernatürlichen Angst die natürliche Wechselpolarität von Aktivität und Passivität in eine übernatürliche Wechselpolarität von Manie und Depression innerhalb der menschlichen Selbstorganisation verwandelt. Eine solche Selbstorganisation kann durch eine entsprechende Kulturpolitik über einen langen Zeitraum stabil aufrecht erhalten werden.

Die Machtentfaltung der Priesterschaften in den frühen Hochkulturen war aufgrund eines von vielen Göttern bewohnten Himmels begrenzt, da sich ein Mensch bei einem ethischen Problem auch an einen anderen Gott mit einer anderen Priesterschaft wenden konnte. Erst das Wegfallen dieser Wahlmöglichkeit durch die sich im jüdischen Volk erstmals durchsetzende monotheistische Religion macht eine ihrer fundamentalen Konsequenzen bis heute für den Betrachter deutlich.

Die Juden haben erst nach der Gefangenschaft in Babylon langsam aber sicher die Lehre eines einzigen allmächtigen Gottes akzeptiert, den die jüdischen Religionsstifter bereits seit langem beworben hatten. Wir können heute gut nachvollziehen, dass vor allem die religiöse Behauptung, dass die Juden das auserwählte Volk eines einzigen allmächtigen Gottes sind, eine Versuchung für die leidgeplagten Juden in der babylonischen Diaspora war. Dadurch wird erklärbar, weshalb die Juden einen autoritären, schrecklichen und bisweilen sadistischen Gott der Prüfungen und der „pädagogischen“ Belohnung und Bestrafung akzeptiert haben, der eine beständige übernatürliche Angst vor einem potenziell tyrannisch agierenden Gott im jüdischen Weltbild normal hat werden lassen. Es ist heute zudem anhand des psychologischen Kenntnisstandes nachvollziehbar, dass Menschen, die an einen solchen Gott glauben, in die Gefahr geraten, allzu schnell panisch oder allergisch reagieren. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn man ein Unglück im normalen Kulturalltag als eine göttliche Strafe interpretiert.

Aus dem modernen Blickwinkel betrachtet, haben wir es bei der Erfindung eines allmächtigen, willkürlichen übernatürlichen Gottes mit einem Produkt einer alle natürlichen sozialen Maßstäbe hinter sich lassenden menschlichen Phantasie zu tun, die zur Ausbildung einer extremistischen jüdischen Standeskultur geführt hat. Die besondere Machtstellung, die dadurch der jüdische Sanhedrin (die führenden Interpreten des religiösen Glaubens) im jüdischen Volkswesen erlangt hat, wurde unter anderem durch den Einfluss der Sanhedrin auf die politischen Entscheidungen der Römer deutlich. Wir können zudem auf eine begründete Weise annehmen, dass die übernatürliche Angst und die übernatürliche Begeisterung, die der monotheistische jüdische Gottes in den Juden hervorgerufen hat, zu einer unnatürlichen fanatischen Anhänglichkeit der Juden an ihre Religion und zu einer ständigen Anspannung in der Psyche der gläubigen Juden geführt hat. Nicht ohne Grund waren die Juden daher für die Römer nur schwer zu regieren, weshalb die Juden schließlich 70 n. Chr. nach einem Aufstand von den Römern aus Israel vertrieben wurden. Dadurch begann eine lange und folgenreiche Zeit der Diaspora für die Juden.

In der Zeit der Diaspora waren den Juden im westlichen Kulturkreis über eine lange Zeit die meisten sittsamen Berufe verboten, weshalb sich die Juden zunehmend auf den Handel mit Diamanten, Luxusgütern und Sklaven und auf Geld- und Kreditgeschäfte konzentriert haben. Da der Reichtum der Juden durch die europäischen Kriege bis zum 18. Jahrhundert exorbitant geworden war und die Juden zunehmend auch in wissenschaftlichen Berufen Fuß fassen konnten, wurde der Neid und der Hass auf die Juden im westlichen Kulturkreis derart akut, dass immer wieder jüdische Vertreibungen und Pogrome an den Juden stattfanden.

Ein wesentlicher Grund, der zu dieser Feindseligkeit beitrug, war der religiöse Glaube der Juden, da sie als das auserwählte Volk Gottes nicht nur verstärkt unter sich blieben, sondern auch in ihrem Weltbild automatisch alle anderen Menschen und Religionen als „unerwählte“ Menschen und damit als „niedriger stehende“ Menschen erachtet haben. Ein solcher Glaube teilt sich den unerwählten Menschen auf eine untergründige Weise durch die Mimik und Gestik mit und hat entsprechende Folgen. Diese destruktive innere Logik des Glaubens an die eigene Auserwähltheit hat sich auch durch die religiöse Lehre der Calvinisten bestätigt, die mit ihrer Anlehnung an die Lehren von Augustinus eine strenge Unterscheidung zwischen den von Gott auserwählten und zwischen den unerwählten Menschen vollzogen haben.

Auch heute noch sind vor allem die protestantischen Religionsformen mit calvinistischer Prägung in Amerika von einem Auserwähltheits-Glauben geprägt und begünstigen dadurch gegenwärtig eine unheilvolle politische Entwicklung. Bei einem großen Teil der sogenannten Evangelikalen Amerikas befördert der Auserwähltheits-Glaube heute einen absolutistischen Egoismus und Rassismus und vernebelt und vergiftet das Bewusstsein der Gläubigen so stark, dass keine soziale und politische Einigung in Amerika in Sichtweite ist. Dieses Abdriften in eine bodenlose Radikalität ist eine Folge der Neigung vieler protestantischer Religionsformen zwischen „auserwählten“ Herrenmenschen und „unerwählten“ Diener- und Sklavenmenschen, zu unterscheiden. Damit ist in der Regel die Forderung nach einem absoluten Gehorsam des „einfachen“ Menschen gegenüber den von Gott eingesetzten weltlichen Autoritäten verbunden. Auch hier hat der Calvinismus in seinen Lehren eine besonders extreme Position vertreten, indem er einen bedingungslosen Gehorsam auch gegenüber den „wunderlichen“ Kulturautoritäten eingefordert hat. Dadurch hat das calvinistische Gedankengut bis heute mehrere schwarze Kulturblüten in Amerika ausgetrieben.

Laut der calvinistischen Lehre ist der von Gott „Auserwählte“ an seiner gesellschaftlichen Stellung zu erkennen. Auch aus diesem Grund hat das kapitalistische Erfolgsstreben der „Robber Barons“ in Amerika durch einen „liberalen“ Kapitalismus im späten 19. Jahrhundert und durch einen Neoliberalismus im späten 20. Jahrhundert jeweils eine fanatische Qualität erreicht. Die dadurch bis heute bodenlos willkürlich gewordene kapitalistische Lehre hat im „normalen“ Weltbild des modernen Kulturmenschen alle „unerwählten und niedrigen“ Menschen, Tiere und Pflanzen in bloße Nutzpflanzen, Nutztiere und Nutzmenschen ohne wirkliche Rechte, jedoch mit vielen übernatürlichen Pflichten verwandelt. Der wesentliche globale „Erfolg“ den der Mensch dadurch heute bewirkt, ist eine Mischung aus einer religiös und ideologisch angefeuerten Megalomanie, die mit der Natur der Erde umspringt, als handle es sich um einen Sklaven in einem Monopolyspiel.

Es ist daher an der Zeit, dass der Mensch den traditionellen Monotheismus der Standeskultur eingehend auf seine heutigen Wirkungen hin untersucht, da sich auf diese Weise viele heutige kulturbedingte Irrtümer und Fehlentwicklungen in relativ kurzer Zeit auflösen lassen. Sobald sich eine ausreichende Anzahl von Menschen bewusst von den religiösen und ideologischen Konzeptionen der Standeskultur distanziert und gezielt nach einer biologischen Gemeinschaftsorganisation verlangt, lösen sich viele der heutigen zwischenmenschlichen Konflikte wie von selbst auf.

 

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Die notwendige Feinkorrektur des geistigen Erbes der Griechen

 

Nach einer ab ca. 3000 v. Chr. über 2000 Jahre dauernden Zeit der ständigen Kulturkriege im Morgenland finden wir innerhalb der Kulturgeschichte einen besonderen Zeitabschnitt ab ca. 800 v. Chr., der das Bedürfnis der Völker nach einer anderen Denkweise und Organisation zum Ausdruck gebracht hat. Dadurch sind unter anderem in Persien und in Griechenland besondere neue religiöse und ideologische Entwicklungen in Gang gesetzt worden, die in Griechenland ab 650 v. Chr. eine besondere Geisteskultur und eine neue kulturelle Organisation zur Folge hatten.

Erstaunlich war dabei die relative Unbedarftheit und Ehrlichkeit, mit welcher die griechischen Religionsstifter und Philosophen die griechische Geisteskultur in ein besonderes Gedankenreich verwandelt haben. Dadurch ist es für den heutigen Menschen relativ einfach, die psychische Verfassung und das Alltagswesen der frühen Griechen nachzuvollziehen, die sich anschaulich und eindrucksvoll im Götterhimmel und in den griechischen Mythen und Sagen spiegeln. Viele der griechischen Sagen und Mythen sind auch für den heutigen Leser interessant, da sich das griechische Kulturwesen in vielen Aspekten im westlichen Kulturkreis fortgepflanzt hat.

Für den heutigen Menschen sind einige griechische Mythen besonders interessant, die Aufschluss über den weiblichen Jähzorn in der frühen griechischen Kultur geben. In Griechenland wurde ein erster Höhepunkt für den traditionellen Geschlechterkrieg innerhalb der Standeskultur erreicht, so dass die griechischen Frauen weitgehend aus der Öffentlichkeit verbannt wurden und in der Öffentlichkeit ihren Körper vollständig bedecken mussten.

Vor allem der Mythos der Sirenen, der Mythos der Medusa und der Mythos der Hydra wie auch die bis heute von der Psychologie thematisierte Ödipus Sage liefern im Licht der heutigen Sozialwissenschaften neue interessante Erkenntnisse für den Menschen. Wie in allen Standeskulturen zuvor waren auch die religiösen und mythologischen Erzählungen in Griechenland ein Mittel für die Erzeugung einer ständigen Verunsicherung des einfachen Menschen, um eine autoritäre Herrschaft innerhalb der griechischen Standeskultur aufrecht erhalten zu können. Im Gegensatz zu den echten mittelalterlichen Märchen, die stets gut enden und wichtige seelische Lehren für die Kinder und die Erwachsenen bereit halten, fördern und erzeugen daher nahezu alle griechischen Mythen durch die Thematisierung einer übernatürlichen schrecklichen Gewalt eine übernatürliche Angst im Leser. Dadurch entsteht jeweils der Eindruck, nicht gegen die von den Mythen dargestellten übernatürlichen seelischen, geistigen oder körperlichen Kräfte der Mythengestalten ankommen zu können.

Wir finden in dem Mythos der Sirenen einen sich über die Sehnsucht ausdrückenden weiblichen Jähzorn, in dem Mythos der Medusa einen bodenlos eifersüchtigen weiblichen Jähzorn und im Mythos der Hydra den Aspekt eines ideologischen weiblichen Jähzorns. Die durch die Geschichten um Odysseus vielen heutigen Menschen geläufigen Sirenen werden in der griechischen Mythologie als Mischwesen aus Frau und Vogel, später auch aus Frau und Fisch (Meerjungfrau) dargestellt. Sie wohnten auf der Insel Anthemusa und waren dazu in der Lage einen unwiderstehlichen, betörenden Gesang (Sehnsucht) anzustimmen, mit dem sie Seefahrer anlockten, um sie zu töten. Diese Gefahr existiert heute nicht nur durch eine persönliche Begegnung, sondern auch für die Kulturpolitik, durch die ein ganzes Volk durch eine politische Sirene und ihrer Erzeugung einer verlockenden Sehnsucht nach einem besseren Leben ins Verderben geführt werden kann.

Medusa war eine betörende Schönheit. Als Pallas Athene Poseidon in einem ihrer Tempel bei der Vergewaltigung von Medusa überraschte, war sie derart bodenlos erzürnt, dass sie Medusa in ein Ungeheuer mit Flügeln und Schlangenhaaren verwandelte, deren Brust mit einer geringelten Schlange bewaffnet war. Dieser Anblick ließ jeden zu Stein erstarren.

Die thematisch besonders interessante vielköpfige Schlange Hydra wurde von Typhon und Echidna, geboren, die für ihre Furcht erregende Natur und ihre einzigartigen Fähigkeiten bekannt waren. Typhon, oft als Sturmriese beschrieben, verkörperte die zerstörerische Kraft von Wirbelstürmen (Bodenloser männlicher Jähzorn) während Echidna, eine Mischung aus Frau und Schlange, für ihre List und Tücke (Stiller intriganter weiblicher Jähzorn) berühmt war. Diese Kombination aus rasender Stärke und Verschlagenheit vererbte sich auf die vielköpfige Hydra, die jeden Gegner vor scheinbar unlösbare Probleme stellte. Für jeden abgeschlagenen Kopf wuchsen der Hydra zwei neue Köpfe. Zudem war der Kopf in der Mitte unsterblich. Herakles gelang es dieses Ungeheuer zu besiegen, indem er die Stümpfe der abgeschlagenen Köpfe ausbrannte und den unsterblichen Kopf unter einem riesigen Felsen begrub.

Dieser Mythos hat für den heutigen Menschen eine erhebliche Bedeutung, da er deutlich macht, was die Verstrickung eines männlichen und eines weiblichen Jähzorns in der Kultur zur Folge haben kann: eine bodenlos schreckliche kulturelle Macht, die alle Betroffenen zutiefst verunsichert und verängstigt, so dass ihnen diese Macht als unbesiegbar erscheint (Nazi-Herrschaft, Stalinismus).

Solange der männliche und der weibliche Jähzorn tief im Innern der Kulturmenschen unter einem großen Stein begraben bzw. in einem Gefängnis der absoluten Selbstkontrolle eingeschlossen bleiben, ist dem Menschen eine traditionelle Kulturgestaltung möglich. Die einzige Möglichkeit des Menschen sich von dieser ständigen latenten Bedrohung vollständig zu erlösen besteht darin, die Ursache des männlichen und weiblichen Jähzorns aufzuheben, die in einer widernatürlich und ungerecht sich organisierenden Standeskultur besteht. Es ist daher notwendig, dass einer ausreichenden Anzahl von Menschen diese einfache und doch fundamentale Verzerrung des menschlichen Lebens durch die herkömmliche Standeskultur bewusst wird. Erst durch einen angemessenen Respekt des Menschen vor der eigenen Natur kann der Mensch eine angemessene biologische Demokratie der symbiotischen Gleichberechtigung verwirklichen, durch die sich der übernatürliche menschliche Jähzorn auflöst, der seit 5000 Jahren das Kulturgeschehen bestimmt.

Dies ist vor allem deshalb dringend geboten, da die nach wie vor wirksamen traditionellen kulturbedingten religiösen und mythologischen Glaubensannahmen des Menschen eine fortschrittliche geistige und emotionale Trennung des Menschen von seiner sozialen Natur zur Folge haben. Dies führt heute zu einem Grad der Verunsicherung der Kulturmenschen, die ernsthafte Angsterkrankungen und andere psychische Störungen zur Folge haben.

Vor allem erschreckende religiöse und mythologische Bilder können sich tief ins menschliche Bewusstsein und Weltbild eingraben, weil sie übernatürlich und schrecklich zugleich sind. Der menschliche Verstand kann nur relative natürliche Informationen und Bilder verarbeiten, da die überaus sozial geeichte menschliche Natur nicht mit übernatürlichen und schrecklichen Beziehungskonstellationen rechnet. Eindrückliche Informationen und Schreckensbilder wie sie in der Bibel und in den griechischen Mythen insbesondere durch einen thematisierten Jähzorn zum Ausdruck kommen führen dahin, dass vor allem die Kinder aber auch die Erwachsenen die entsprechenden Informationen und Bilder nicht ohne weiteres verarbeiten können. Dadurch werden diese Bilder und Informationen schließlich ins Unterbewusstsein verdrängt und können zu Zwangsvorstellungen der psychotischen Art führen, wenn diese verdrängten Informationen und Bilder durch ein jähzorniges Verhalten der Eltern, des Lebenspartners oder anderer wichtiger Personen „getriggert“ werden. So kann sich im Lauf der Zeit auch unterbewusst bei den Betroffenen den Eindruck verfestigen, dass der Mensch ein schreckliches Wesen und das Leben selbst unerträglich ist, was entsprechende psychische Störungen nach sich zieht.

Fixe Vorstellungen, die eine übernatürliche Angst generieren, können bereits für Kinder zu einem erheblichen Problem werden. Es reicht daher heute längst nicht mehr aus, nur die Qualität der Erziehung und der Schulbildung verbessern zu wollen, sondern es ist auch dringend geboten, die schulischen Lehrstoffe von Inhalten zu säubern, die in den Kindern eine übernatürliche Angst und einen Pessimismus in Bezug auf die eigene Lebensgestaltung fördern, wie dies durch viele religiöse Erzählungen und griechische Mythen geschieht. Stattdessen wäre der pädagogische Einsatz von echten mittelalterlichen Märchen ratsam, die stets konstruktiv enden (und wenn sie nicht gestorben sind...). Auch in den echten Märchen wird die menschliche Gewalt thematisiert mit der die Kinder innerhalb einer Standeskultur zwangsläufig konfrontiert werden. Die konstruktiven Märchen zeigen durch ihre Bildsprache den Kindern jedoch Lösungswege durch besondere Umgangsformen mit dieser Gewalt auf, die den Kindern helfen können, ihre inneren Konflikte zu bewältigen.

Jede Frau und jeder Mann kommen mit grundsätzlichen natürlichen Trieben auf die Welt, welche die notwendigen Energien und Motivationen für die Selbstorganisation und die symbiotische Gemeinschaftsorganisation bereitstellen, insbesondere wenn es um eine akute Selbstverteidigung oder eine Verteidigung der eigenen Familie vor destruktiven Einflüssen von außen geht. Eine solche Verteidigungsbereitschaft durch einen schöngeistigen absolutistischen Idealismus (Plato) mit dem verabsolutierten Begriff Pazifismus „verbessern“ zu wollen, kommt heute einer indirekten Abwertung oder Aufkündigung der menschlichen Selbstverteidigung und Gemeinschaftsverteidigung gleich und ist daher ein gefährlicher Akt einer widernatürlichen menschlichen Willkür. Die Folgen eines solchen absolutistischen Pazifismus werden heute im deutschen Volk deutlich, dem in nahezu jeder Hinsicht ein ausreichender natürlicher Wille für die eigene Selbstverteidigung fehlt. Dadurch halten die Deutschen auf eine seltsam anmutende Weise am Status Quo durch ein „nichts hören, nichts sehen, nichts sagen“ fest und erzeugen durch ihre Passivität in vieler Hinsicht eine kulturelle Lähmung.

Außer den schrecklichen Beispielen der griechischen Mythologie in Bezug auf einen kulturbedingten weiblichen Jähzorn finden wir bei Echidna, der Mutter der Hydra, eine Mischung aus Frau und Schlange, die für die weibliche List und Tücke steht und einen stillen und untergründigen weiblichen Jähzorn versinnbildlicht. Dieser stille untergründige weibliche Jähzorn kommt heute vor allem durch Intrigen in Form von zwanghaften pseudo-symbiotischen Beziehungs-Verstrickungen zur Wirkung. Daher können wir auch die griechische Ödipus-Sage heute auf eine andere als die herkömmliche Weise interpretieren.

Eine Mutter hat durch die besondere Abhängigkeit des Babys in den ersten Lebensjahren die Möglichkeit, ihre Kinder in einer nachhaltigen Weise zu konditionieren und sich dadurch eine lebenslange Unterstützung durch die eigenen Kinder zu sichern. Eine derart tief reichende Vereinnahmung der Kinder, die innerhalb der Standeskulturen seit 5000 Jahren keine Seltenheit ist, führt mitunter zu einer zwanghaften pseudo-symbiotischen Mutter-Sohn-Verstrickung, durch die der Sohn auf eine prekäre Weise zu einem Ersatzpartner der Mutter wird. Vor allem in der Pubertät eines davon betroffenen Sohnes kann es dazu kommen, dass der Sohn die Mutter emotional und damit symbolisch „heiratet“ und zu einem regelrechten Beschützer der Mutter wird. Dadurch können sich zwischen dem Sohn und dem Vater schwerwiegende Konflikte einstellen, die unversöhnlich bleiben, die eine Trennung des Vater und der Familie zur Folge haben und die mitunter auch tödlich enden. Auch die Töchter haben innerhalb einer pseudo-symbiotischen Mutter-Tochter-Verstrickung mit einer zwanghaften mütterlichen Vertraulichkeit der einnehmenden Art schwer zu kämpfen und können dadurch ungewollt dazu beitragen, dass der Vater ideologisch, emotional oder gar körperlich aus der Familie ausgegrenzt wird.

In den letzten 50 Jahren haben derartige pseudo-symbiotische Mutter-Kind-Verstrickungen durch die Blüte eines jähzornigen Feminismus in der westlichen Kultur stark zugenommen. Dabei hat eine neue matriarchale Familienrechtsprechung um die Jahrtausendwende dafür gesorgt, dass der Vater auf eine zunehmend drastische Weise aus der Familie verdrängt wurde, so dass eine entsprechende Singlekultur in den westlichen Gesellschaften entstanden ist.

Der in der Regel im Verborgenen durch Manipulationen und Intrigen überraschend und totalitär wirksam werdende weibliche Jähzorn erreicht seit 5000 Jahren immer wieder einen erschreckend hohen Wirkungsgrad. Daher ist der weibliche Jähzorn in seiner heutigen Gefahr für das Bestehen der Familien und der Gesellschaften als weit gefährlicher einzuschätzen als der lautstark und expressiv sich äußernde und leicht zu erkennende männliche Jähzorn. Die zwanghafte pseudo-symbiotische Mutter-Kind Beziehungs-Verstrickung ist daher für die meisten Menschen der Kultur bis heute relativ unsichtbar geblieben, so dass viele davon betroffene Menschen und Familien nicht erkennen, an welche Fesseln sie gekettet sind.

Auch die überaus destruktiven Symptome einer pseudo-symbiotischen Beziehung-Verstrickung wie sie in der Sklaverei, in den Diktaturen oder in den Arbeitskonzentrationslagern entstanden sind, haben bis heute nicht dazu geführt, dass die zwanghafte pseudo-symbiotische Beziehungs-Verstrickung und ihre Folgen ein hinreichender Begriff für den Menschen geworden sind. Vor allem dieses fehlende Bewusstsein hat einen großen Anteil daran, dass der Mensch gegenwärtig in eine immer gefährlicher werdende Kulturentwicklung gerät.

Es ist daher wichtig, dass sich der Mensch die Folgen einer zwanghaften pseudo-symbiotischen Beziehungs-Verstrickung deutlich macht, da sie sich heute auch durch symbolische Kulturbeziehungen wie. z.B. zwischen dem Staat und dem Bürger verwirklicht. Alle Beziehungen, die auf die ein oder andere Weise für einen Menschen zu einer dauerhaften Verunsicherung führen, können für die betroffenen Opfer schwerwiegende Folgen haben. Dies reicht bis zu einer Regression der Betroffenen in einen kleinkindlichen Verfassungszustand, der durch das sogenannte Lustprinzip (Psychologie) geprägt ist. Dieses kleinkindliche Lustprinzip ist beim menschlichen Kind sehr stark ausgeprägt, da das Baby durch die Größe des menschlichen Gehirns zeitlich gesehen weit früher geboren wird als alle Tierjungen. Daher kann das Baby nicht wie viele Tierjungen bereits eine halbe Stunde nach der Geburt auf den eigenen Beinen stehen und relativ selbständig agieren. Dieser Umstand führt dazu, dass sich das Kind über eine lange Zeit durch ein starkes Lustprinzip organisiert, so dass sich das Baby lautstark bemerkbar macht, sobald seine natürlichen Bedürfnisse befriedigt werden sollen. Diese von manchen Eltern als tyrannisch empfundene Selbstorganisation des Babys ist die einzige Möglichkeit für das Baby um auf eine notdürftige Weise selbst für das eigene Überleben sorgen zu können.

Es hat daher überaus tragische Konsequenzen, wenn ein bereits relativ erwachsen gewordener Mensch, der in eine zwanghafte pseudo-symbiotische Beziehung verstrickt ist angesichts einer chronischen Verunsicherung seiner Verfassung dahin kommt, in ein kleinkindliches Verhalten zu regredieren. Dies hat eine schwerwiegende psychische Abhängigkeit der Opfer von den jeweiligen Tätern innerhalb einer zwanghaften Beziehungs-Verstrickung zur Folge. Die natürliche Selbstorganisation des Menschen vollzieht sich ab dem dritten Lebensjahr zunehmend durch das Realitätsprinzip (Psychologie), wobei der Mensch zugunsten einer aktiv die eigene Existenz aufbauenden und sichernden Arbeit auf eine sofortige Lusterfüllung verzichtet und seine Lustbelohnungen auf eine maßvolle und kontrollierte Weise reguliert. Durch die Regression in das kleinkindliche Lustprinzip erfährt dieses Realitätsprinzip einen Bruch, so dass die Betroffenen fortan zu einer spontanen Lusterfüllung tendieren. Verstärkt sich dieses Phänomen dann kommt es ab einem gewissen Punkt dieser Entwicklung zu einer passiv-rezeptiven Selbstorganisation, durch die sensationelle Ablenkungen, Drogen und andere Lusterfahrungen einen immer höheren Stellenwert innerhalb der Selbstorganisation der Betroffenen erreichen. Diese schwerwiegende grundlegende Organisationsveränderung ist vor allem durch die Untersuchungen zur amerikanischen Sklavenhaltung deutlich geworden.

Wir können diese Entwicklung als eine überaus tragische Entwicklung begreifen, die nicht durch eine bösartige menschliche Natur entstanden ist, sondern das ungewollte Ergebnis der neolithischen Revolution war und ist. Die durch die neolithische Revolution entstandenen Nomadenvölker in den Trockenzonen der Welt waren von einer Viehhaltung abhängig, so dass sie in einer zunehmenden Weise das entwickelt haben, was wir heute als eine Massentierhaltung bezeichnen. Da die Nomaden durch die notwendige Verteidigung ihrer Tiere vor Raubtieren in der Waffenkunst geübt waren, entwickelte sich in vielen Nomadenkulturen ein Hang zu Raub- und Kriegszügen. Dadurch war es bereits vorprogrammiert, dass auch irgendwann die Söhne und Töchter der beraubten Bauern und der besiegten Feinde als Beute mitgenommen und nach dem Vorbild der tierischen Domestikation zu rechtlosen Sklaven in der Nomadenkultur wurden. Die sich im Lauf der Zeit in Mesopotamien entlang der Flüsse Euphrat und Tigris gründenden Stadtstaaten waren bereits durch eine regelrechte Integration der Sklaverei gekennzeichnet, deren Umfang und Bedeutung durch die vielen Kriege zwischen den mesopotamischen Stadtstaaten immer weiter zunahm. In Mesopotamien war es normal, dass die noch lebenden besiegten Soldaten zu Sklaven der Sieger wurden.

Darüber hinaus führte die Nutzung der Sklavinnen in der Form einer Sexsklaverei in den mesopotamischen Stadtstaaten zur Entstehung einer männlichen Sexsucht nach einer sensationellen, schamlosen Sexualität, so dass es nach und nach zu einer regelrechten Etablierung einer Prostitution in den Stadtstaaten des Morgenlandes kam. Einen ersten Höhepunkt erreichte diese kulturelle Entwicklung in Griechenland mit der Abhaltung von ersten regelrechten Sklavenmärkten und der Entstehung von ganzen Hurenvierteln in den größeren Städten.

Die Sklaverei und die Prostitution wurden daher nicht etwa aus einer menschlichen Bosheit, Niedertracht oder Perversion heraus erfunden, sondern durch einen fahrlässigen Leichtsinn aufgrund eines Mangels an einem Wissen über die besondere soziale Natur des Menschen. Heute verfügen wir über dieses Wissen dank der sozialen und biologischen Wissenschaften und dank der immer auffälliger werdenden psychischen Symptome des Kulturmenschen. Die teils verheerenden psychologischen und organisatorischen Folgen der Erfindung der Sklaverei und der Prostitution und ihre Einbettung in allen Standeskulturen bedeuten heute für den Homo sapiens die Gefahr einer bodenlos ins Asoziale und Widernatürliche degenerierenden Selbstorganisation und Kulturorganisation.

Der Mensch muss daher heute vor allem lernen in einer sorgfältigen und bedachtsamen Weise mit seiner Fähigkeit der Phantasie umzugehen, da aus ihr jeweils die bodenlosen willkürlichen Ideen, Produkte und Kulturkonstitutionen entstanden sind und noch immer entstehen, mit deren „Fortschritten“ heute nicht nur der Mensch, sondern alle Lebewesen der Erde immer schwerer zu kämpfen haben.

 

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Die Geburt einer modernen biologischen Kulturgemeinschaft

 

Die heutigen immer drastischer werdenden Kultursymptome werfen die berechtigte Frage auf, inwiefern die „Herrenmenschen“ der heutigen Standeskultur auf eine biologisch zurechnungsfähige Weise denken, fühlen und handeln. Vor allem die durch die modernen sozialen Wissenschaften bereits hinreichend diskreditierten Standesbeziehungen innerhalb einer Standeskultur, führen auch heute zu einer regelrechten Verirrung des Menschen in unnatürliche Verhaltensweisen. Dem Menschen fehlt es daher heute nicht an geeigneten Werkzeugen, nicht an Wissen und auch nicht an einem Wunsch, sich auf eine biologische Weise zu organisieren, sondern an einer natürlichen symbiotischen und empathischen Beziehungsfähigkeit. Der Mensch hat diese eigentlich natürliche Anlage zur sozialen Interaktion durch die ständige Verwirklichung einer Standeskultur zu einem erheblichen Teil eingebüßt. Die dadurch in den Standeskulturen bis heute normal gebliebene sado-masochistische Täter-Opfer-Beziehung (Herrenmensch-Dienermensch) verhindert zwangsläufig jeden Ansatz einer ganzheitlichen biologischen Kulturorganisation. Eine konstruktive ganzheitliche Demokratie ist daher nur dadurch zu erreichen, dass der Mensch die traditionellen ständischen Beziehungskonstellationen wieder bewusst durch natürliche empathische und symbiotische Beziehungen ersetzt.

Vor allem die Versuche der linken Kulturbewegungen im Zuge der 68er-Revolution, eine symbiotische Gemeinschaftsgestaltung zu erreichen haben gezeigt, dass die Standeskultur in nahezu allen Menschen psychische Irritationen verursacht, die selbst dann noch eine natürliche Vergemeinschaftung vereiteln, wenn eine Gemeinschaft bereits eine funktionierende autarke Energie- und Nahrungsmittelversorgung erreicht hat. Wie wir heute wissen, führt die Anpassung des Menschen an eine grundlegend für die menschliche Natur widernatürliche und damit unerträgliche Standeskultur zu einer Verdrängung des eingeborenen natürlichen Ich's und zur Ausbildung eines relativ oberflächlich und unpersönlich bleibenden künstlichen Kultur-Ich's. Damit eine symbiotische Beziehung oder eine ganzheitliche demokratische Gemeinschaftsbildung gelingen kann, muss der angepasste Kulturmensch daher sein künstliches Kultur-Ich zumindest übergangsweise neutralisieren, damit das verdrängte natürliche Ich sich regenerieren und wieder aktiv werden kann.

Der Psychotherapeut M. Scott Peck erzählt in seinem Buch „Gemeinschaftsbildung“, dass er in seinem Leben mehrere spontane natürliche Gemeinschaftsbildungen erfahren hatte, so dass er ein besonderes Seminar für eine natürliche Gemeinschaftsbildung ausgearbeitet hat. Dadurch konnte er auch als Leiter von Wochenendseminaren viele Erfahrungen in Bezug auf eine natürliche, inklusive (alle Mitglieder bedingungslos einschließende), verbindliche, empathische und symbiotische Gemeinschaftsbildung sammeln. Wir können diese qualitativ hochwertige Gemeinschaftsbildung als die normale Form der natürlichen Vergemeinschaftung begreifen, da eine solche Vergemeinschaftung innerhalb einer relativ kurzfristigen Zeitspanne durch eine tiefe menschliche Sehnsucht nach einer solchen Vergemeinschaftung entstehen kann. Diese Sehnsucht ist daher der eigentliche Leiter eines Wochenendseminars, das laut M.Scott Peck nur dann erfolgreich in einer biologischen Gemeinschaftsbildung enden kann, wenn sie ohne eine autoritäre Führung erfolgt. Dadurch bleibt der Veranstalter des Workshops im Wesentlichen ein Begleiter eines natürlichen Gemeinschafts-Prozesses, in den er nur korrigierend oder helfend eingreift, wenn der gemeinschaftliche Entwicklungsprozess durch ein Gruppenmitglied zu lange blockiert wird.

Wie M. Scott Peck in seinem Buch erörtert, erzeugen bei einer biologischen Gemeinschaftsbildung alle Gruppenmitglieder schließlich ein starkes Gemeinschaftswesen, das alle Gruppenmitglieder gleichermaßen umfasst. Dieses Gemeinschaftswesen löst sich nach einem Wochenend-Workshop durch die Rückkehr der Mitglieder in ihren kulturellen Alltag relativ zügig wieder auf. Nur in einer dauerhaften Lebensgemeinschaft oder Kommune kann sich die biologische Vergemeinschaftung durch eine regelmäßige Bestärkung des Gemeinschaftswesens langfristig aufrecht erhalten und stabilisieren.

Bereits um 1950 haben viele Professoren der Ethnologie die ethnologischen Forschungen abgeglichen und durch eine besondere Dokumentation über die allgemeinen Merkmale einer natürlichen menschlichen Selbstorganisation zusammengefasst. Daher können wir heute auf eine relativ gesicherte Weise davon ausgehen, dass die inklusive, verbindliche, empathische und symbiotische Beziehungs- und Gemeinschaftsbildung ein zentraler Bestandteil der natürlichen menschlichen Selbstorganisation ist. Eine ganzheitliche demokratische Kulturgestaltung ist für den Homo sapiens daher weit weniger absurd, als viele Menschen heute glauben.

Die heute „normalen“ relativ instabilen, oberflächlichen und sachlichen Kulturbeziehungen sorgen für ein chronisches Unsicherheitsempfinden im Menschen, so dass der heute sich kapitalistisch organisierende Mensch dazu übergegangen ist, seine soziale Lebensversicherung zunehmend zu vernachlässigen und weitgehend durch eine materielle Lebensversicherung zu ersetzen. Nur die bewusste Kultivierung einer biologischen Demokratie mit einer entsprechenden biologischen Gemeinschaftsbildung kann die immer bedrohlicher werdenden Folgen dieser heutigen Selbstorganisation des Menschen wieder aufheben. Eine Hilfe für diesen Prozess ist die Kenntnis der folgenden, von M. Scott Peck festgestellten 4 Phasen der biologischen Gemeinschaftsbildung.

1. Die Phase der Pseudogemeinschaft. In dieser ersten Phase der Gemeinschaftsbildung versuchen die Gruppenmitglieder in der Regel eine sofortige emotionale Verbundenheit zu erreichen. Die dabei sich verwirklichenden artigen Nettigkeiten und Höflichkeiten führen durch das Ziel der Mitglieder, nicht anzuecken und alles in „bester Ordnung und Harmonie“ zu halten zu einer täuschend echten Vergemeinschaftung. Dabei führt jeweils das künstliche Kultur-Ich der Gruppenmitglieder Regie, so dass das natürliche Ich aller Gruppenmitglieder im Unterbewusstsein verbleibt. Dadurch bleibt auch der verdrängte Schmerz und der Frust darüber, dass die Standeskultur den Einzelnen dazu zwingt, sein natürliches Ich zu verraten und ins Unterbewusstsein zu verdrängen verborgen. Auf diese Weise täuschen sich die Gruppenmitglieder gegenseitig über ihre wahren inneren Befindlichkeiten hinweg, so dass kein konstruktiver natürlicher Prozess hin zu einer biologischen Gemeinschaftsbildung stattfinden kann.

Diese inneren Blockaden werden durch die „normale“ kulturbedingte Anpassungs-Strategie des künstlichen Kultur-Ich's verursacht, die sich durch die Agenda „nichts hören nichts sehen und nichts sagen“ und durch die sich daraus ergebende Regel „du sollst nichts merken“ auf eine äußerst disziplinierte absolutistische Weise vollzieht. Daher ist die wesentliche Bedingung, die M. Scott Peck für eine erfolgreiche biologische Gemeinschaftsbildung anführt, die Verletzlichkeit der Mitglieder, die durch eine bereitwillige Offenheit und durch einen entsprechenden sozialen Vertrauensvorschuss entsteht. Ohne eine solche aktive Offenheit der Gruppe kann keine natürliche Gemeinschaft entstehen, weil das absolutistisch agierende Kultur-Ich das relativ agierende natürliche Ich andernfalls dauerhaft in der Verdrängung hält.

Die Phase der Pseudogemeinschaft bleibt daher in der Regel durch das übernatürliche Kultur-Ich dominiert, das alle möglichen kulturbedingten Alltags-Verhaltens-Rollen ins Rennen schickt, so dass die Beziehungen in der Gemeinschaft relativ oberflächlich, sachlich und kontrolliert bleiben. In der Regel sind sich die Mitglieder dieser kulturbedingten Verhaltensstrategien, die aus der Notwendigkeit eines übernatürlichen Selbstschutzes innerhalb der Standeskultur obligatorisch geworden sind, nicht hinreichend bewusst. Dieser Selbstschutz ist grundsätzlich notwendig, da die in der Standeskultur normale Willkür der Herrenmenschen und die autoritären Selbstverständlichkeiten in der Kultur den Einzelnen unvermittelt treffen und stark beeinträchtigen können. Aus diesem Grund erzeugt die Gruppe innerhalb der ersten Phase der Pseudogemeinschaft keine wirkliche Verbindlichkeit, da die Teilnehmer in der Echokammer ihrer eigenen kulturellen Überlebensstrategie verbleiben und in der Regel noch zu keinem wirklich offenen und ehrlichen Austausch in der Gruppe bereit sind. W. Scott Peck berichtet von einem Wochenend-Workshop einer Gruppe von Menschen, die alle eine Psychoanalyse absolviert hatten und darin geübt waren eine künstliche Verletzlichkeit vorzutäuschen, die mit der Mitteilung intimer Einzelheiten des persönlichen Lebens einherging. Solange diese „Show“ des künstlichen Kultur Ich's die Öffnung des natürlichen Ich's nur vortäuscht und damit de facto verhindert, bleibt die Gemeinschaft zwangsläufig eine Pseudogemeinschaft. Innerhalb einer solchen Pseudogemeinschaft vermeiden die Mitglieder der Gemeinschaft alle realen Schwierigkeiten, so dass auch die individuellen Unterschiede der Gruppenmitglieder nicht anerkannt und außen vor bleiben.

2. Die Phase des Chaos. Sobald die Gruppenteilnehmer bemerken, dass die normale Strategie der Pseudoharmonie nicht funktioniert und auch die oft angewandten Rollen des Heilers und Bekehrers von „falschen“ Ansichten nur negative Folgen nach sich ziehen, tauchen erste aggressive Reaktionen und Frustrationen durch das anhaltende Scheitern der Gruppe auf. Da ein künstliches Kultur-Ich im Lauf der Zeit viele übernatürliche Erwartungen und Forderungen von außen internalisiert und zur eigenen Angelegenheit macht, kommt es in der Gruppe durch das Kultur-Ich auch immer wieder zu megalomanischen Verhaltenssequenzen. Dies führt mitunter dazu, dass die künstlichen Rollen des Heilers und Bekehrers einen derartigen Druck innerhalb der Gruppe erzeugen, dass die jeweiligen Opfer aufbegehren und ihrerseits versuchen die Heiler zu heilen und die Bekehrer zu bekehren. Dadurch kommt es zu einem Beziehungschaos in der Gruppe mit einem inwendigen explosiven Potenzial. Aus diesem Grund ist die Phase des Chaos als eine regelrechte Phase zu verstehen, in welcher das künstliche Kultur-Ich alle seine idealistisch erzeugten Verhaltensrollen ins Feld führt und ins Toben gerät, weil nichts davon fruchtet. Diese Phase müssen die Gruppenmitglieder überstehen, um zu einer echten empathischen und symbiotischen Gemeinschaft werden zu können.

In der Regel kommt es innerhalb der Phase des Chaos erstmals dazu, dass die individuellen Unterschiede der Gruppenteilnehmer deutlich werden, so dass das Kultur-Ich damit beginnt, die „Abweichler“ vom „normalen“ kulturellen Verhalten wieder auf Kurs zu bringen, indem alle befremdenden Ansichten geglättet oder wenn es hart kommt bekämpft werden. Die Phase des Chaos ist daher eine Phase des ständigen miteinander Ringens, so dass sie auch Angriffe gegen den Führungsstil des Gruppenleiters, die Forderung nach einer autoritären Gruppenleitung oder gar den Versuch der Übernahme der Führung durch manche Gruppenmitglieder zur Folge haben kann. Wie M. Scott Peck jedoch betont, ist ein autoritärer Führungsstil gleichbedeutend mit dem Scheitern einer natürlichen Gruppenbildung, weshalb es auch keine Erfolgsgarantie für eine natürliche Gemeinschaftsbildung durch einen Workshop geben kann. Tritt aufgrund der massiven Aktivität des Kultur-Ich's von mehreren Personen eine Spaltung in der Gruppe ein, dann kann der weitere Weg der Vergemeinschaftung für die Gruppenmitglieder überaus steinig werden, bis sie schließlich die 3. Phase der Leere erreichen oder aber scheitern.

3. Die Phase der Leere. Laut M. Scott Peck ist die dritte Phase der Leere die schwierigste Phase für die natürliche Gemeinschaftsbildung, da sie die Brücke vom Chaos zur echten Gemeinschaft darstellt und eine entsprechende Befreiung von allen Hindernissen für die echte Gemeinschaftsbildung voraussetzt. Dies bedeutet auch die Aufgabe von felsenfesten Überzeugungen, die das Kultur-Ich für gewöhnlich generiert, um die Verdrängung des natürlichen Ich's ins Unterbewusstsein zu rechtfertigen. Hier findet daher der wesentliche Kampf in den Gruppenmitgliedern zwischen ihrem künstlichen Kultur-Ich und dem wieder lebendig gewordenen natürlichen Ich statt. Erst wenn das Kultur-Ich durch den bewussten Willen der Betroffenen einen kleinen Tod erfährt und die Gruppenmitglieder dadurch aufhören ihre Gruppenbeziehungen in vorgefasste kulturelle Formen zu pressen, können echte empathische und symbiotische Beziehungen durch ein immer stärker werdendes natürliches Ich entstehen. W Scott Peck erklärt diesen Prozess als ein sich innerlich leer machen von egozentrischen Ansichten, die jeweils verhindern, dass die unberechenbare Individualität der anderen Gruppenmitglieder akzeptiert wird. Das „normale“ Festhalten an den festen Normen und Verhaltensgewohnheiten des Kultur-Ich's muss daher von jedem Gruppenmitglied selbständig überwunden werden, damit eine echte biologische Gemeinschaftsverbundenheit entstehen kann. Nur wenn es den Gruppenmitgliedern dadurch gelingt einen kleinen Tod ihres Kultur-Ichs zu realisieren, kann sich das natürliche Ich in einer ausreichenden Weise reaktivieren. Erfolgt diese Reaktivierung dann ereignet sich eine als eine von allen Mitgliedern als wundervoll empfundene empathische Gemeinschaftsbildung, die scheinbar aus dem Nichts entsteht.

4. Die Phase der biologischen Gemeinschaft. Das wundersame sich Einstellen einer echten Gemeinschaftsverbundenheit verwirklicht sich vor allem deshalb wie von selbst, weil die dadurch entstehende verbindliche empathische und symbiotische Bezugnahme aller Gruppenmitglieder aufeinander das eigentliche natürliche Beziehungs- und Gemeinschaftskonzept der menschlichen Natur darstellt. Daher reicht es, dass eine Gruppe von Menschen die Hindernisse für eine spontane natürliche Gemeinschaftsentstehung beseitigt, damit sich eine natürliche Gemeinschaftsbildung von selbst einstellen kann. Die Voraussetzung für eine solche Vergemeinschaftung ist daher ein noch intaktes inneres Sehnen des Menschen nach einer natürlichen Gemeinschaft, das nicht selten innerhalb der heutigen Standeskultur durch die kapitalistischen „Ideale“ der maximalen Handlungs-Effektivität und einem entsprechenden Gewinnstreben dauerhaft überlagert wird.

Die sich auf eine spontane Weise einstellende verbindliche Gemeinschaft der inklusiven, verbindlichen empathischen und symbiotischen Art ist daher kein Wunder aus dem Nichts, sondern resultiert aus einem inneren menschlichen Drang. Dieser Drang kann so stark werden, dass er das künstliche Kultur-Ich vorübergehend oder auch eine längere Zeit neutralisiert, weil die natürliche verbindliche Gemeinschaft für den Menschen eine fundamentale soziale Lebensversicherung ist. Solange sich ein Mensch nach einer solchen natürlichen Lebensversicherung sehnt, ist er auch nicht verloren, da er, sobald sich die Gelegenheit bietet, wieder wie von selbst dahin kommen kann, Teil einer konstruktiven natürlichen Gemeinschaft zu werden.

Erst wer diese natürlichen Zusammenhänge begreift, kann auch nachvollziehen, weshalb die heutige kapitalistische Standeskultur mit Hilfe der modernen Medien für eine immer effektivere Vergiftung des menschlichen Bewusstseins und für ständige neue Blüten einer übernatürlichen menschlichen Angst sorgt. Hier wird der obligatorische Standeskrieg in einer Standeskultur greifbar, der heute auch als ein Krieg von Reich gegen Arm bezeichnet wird. Dieser Krieg ist ein wesentlicher Grund für die übernatürliche Anpassung des Menschen an die kapitalistische Standeskultur durch die Ausbildung eines künstlichen Kultur-Ich's.

In der Regel ist das wiederbelebte natürliche Ich nach einer erfolgreichen natürlichen Gemeinschaftsbildung noch relativ schwach, so dass es einer großen empathischen Achtsamkeit aller Gruppenmitglieder bedarf, um das natürliche Ich nicht unnötig zu belasten oder zu verletzen. Es hat sich daher als hilfreich erwiesen, wenn sich die Gruppenmitglieder schweigsam nebeneinander legen und ihre Gemeinschaft im Stillen genießen. Die innerhalb einer Standeskultur „normale“ Unterdrückung des natürlichen Ich's, die eine wesentliche Bedingung für die nachhaltige Aufrechterhaltung der Standeskultur ist, führt im Lauf des Erwachsen-Werdens eines Kulturkindes zu einer zunehmenden Verdrängung des natürlichen Ich's in ein Kellerverlies im Unterbewusstsein. Da die „Experten“ des Kapitalismus eine unnatürliche materielle Egozentrik von den Bürgern fordern, damit der Kapitalismus am Leben erhalten werden kann, wird das natürliche sozial geeichte Ich oft dauerhaft ins Unterbewusstsein verdrängt und folglich immer schwächer. Es braucht daher eine längere Zeit der Erholung, bis das natürliche Ich wieder zu Kräften kommt und Angriffe von Außen überstehen kann. Die ständige bewusste Achtsamkeit ist daher eine wichtige Voraussetzung für die fortschrittliche Festigung einer natürlichen Gemeinschaftsverbundenheit.

Viele Menschen haben in ihrem Leben bereits spontane verbindliche Gemeinschaftsbildungen erlebt, wie etwa bei einem Treffen der Verwandten, im Kindergarten oder in der Schule. Auch in der Phase der Pubertät, in dem die Jugendlichen auf der Suche nach neuen Orientierungen sind, stellen sich immer wieder verbindliche empathische Beziehungs- und Gemeinschaftserfahrungen ein. Wer sich an solche Gemeinschaftserfahrungen erinnern kann, dem wird bei einer entsprechenden Rückschau klar, dass er in dieser Zeit der Gemeinschaftsverbundenheit keine anderen Wünsche hatte, weil es eine Zeit des Glücks, der Geborgenheit und der inneren Zufriedenheit war.

M. Scott Peck macht in seinem Buch „Eine neue Ethik für die Welt“ auf eine zweite wesentliche Mangelerscheinung in der Kultur aufmerksam, die er als ein Bewusstseinsloch für die Beschaffenheit und die Wirkweise der heutigen Kultur bezeichnet. Er berichtet diesbezüglich von einigen Vorträgen, durch die deutlich wurde, dass die meisten Menschen von dieser Thematik nichts wissen wollen und eine Beschäftigung mit der Kulturkonstitution und mit dem Wesen des Kulturalltags mitunter demonstrativ verweigern. Auch hier trifft M. Scott Peck wie auch in seinem Buch Gemeinschaftsbildung einen wichtigen Nerv in Bezug auf die heutigen Probleme des Menschen damit, sich auf eine gesunde Weise zu organisieren. Der Psychologe in M. Scott Peck hat die wesentlichen Problemstellungen der heutigen Psyche des Menschen klar erkannt und umrissen. Der Christ M. Scott Peck ist jedoch durch seinen starken Bezug auf die christliche Religion relativ blind für die religiösen Ursachen der beiden zentralen Problemstellungen der heutigen Psyche des Kulturmenschen geblieben. Daher fallen die formulierten Zukunftsaussichten von M Scott Peck in seinen Büchern relativ vage und gedämpft aus.

Die natürliche Individualität des Menschen ist durch die besonderen Fähigkeiten zur Kreativität, zur Phantasie und zu einer entsprechend flexiblen und freiheitlichen Lebensgestaltung gekennzeichnet. Daher verfügt das menschliche Kind anders als die Tiere über keine ausgereifte, relativ festgefügte Instinkt-Organisation, sondern über ein Gehirn, das den Menschen dazu befähigt, ein individuelles Weltbild und eine individuelle Selbstorganisation auszubilden.

Dieser relativ einfach nachzuvollziehende individuelle Organisationsmodus der menschlichen Natur wird durch einen zweiten natürlichen Organisationskomplex in Form einer besonderen Familienbildung beeinflusst. Anhand der wissenschaftlichen Forschungsergebnisse können wir heute davon ausgehen, dass sich die menschliche Sexualität auf eine monogame Familienorganisation ausgerichtet hat, so dass sie dem Familienleben durch ihre beständige Aktivität einen motivierenden Schwung innerhalb der Fortpflanzungsphase verleiht. Dies ist deshalb von Bedeutung, da ein menschliches Kind eine 18-jährige Reifezeit durchläuft, in dem es eine ständige Unterstützung durch die Eltern benötigt. Wie wir heute wissen, lernt das Kind vor allem durch die sogenannte Identifikation mit den Eltern und Verwandten die Kunst der Beziehungsgestaltung, indem es die Verhaltensweisen der Eltern in sein Bewusstsein „einscannt“. Dadurch wird mitunter die Mimik und die Gestik der Eltern derart exakt von den Kindern nachgeahmt, dass manche Eltern davon peinlich berührt sind. Die Familienorganisation ist daher als ein überaus intensives und komplexes Gemeinschaftswesen zu begreifen, welches das Leben des Menschen entscheidend prägt.

Seit der archäologischen Entdeckung, dass sich der Homo erectus bereits vor 400.000 Jahren durch eine Dorfgemeinschaft organisiert hat, in welcher jede Familie in einer eigenen Hütte lebte, können wir davon ausgehen, dass die menschliche Natur auch eine besondere Gemeinschaftsorganisation realisiert hat. Die Forschung der Ethnologie hat unser Verständnis dieser Gemeinschaftsorganisation in vieler Hinsicht bereichert. Zur Gemeinschaftslogistik der Naturvölker gehörte spätestens seit der Neuzeit ein Rat der Familienoberhäupter, der in der Regel von den Familienvätern gebildet wurde, da der Mann für die Außenpolitik der Familie und die Frau für die Innenpolitik der Familie zuständig war. Ergänzt wurde der Rat der Familienoberhäupter durch ein Amt des Häuptlings als Führer des Rates und als Anführer bei Jagdexpeditionen und kriegerischen Auseinandersetzungen.

Die Erfindung eines absolutistischen autoritären „Gottkönigs“ und einer entsprechenden Priesterschaft als der religiösen „Statthalterschaft eines Gottes auf Erden“ in den frühen Hochkulturen war daher ein eklatanter Paradigmenwechsel innerhalb der menschlichen Gemeinschaftsorganisation, da er die natürlichen relativen Ämter in den Gemeinschaften der Naturvölker durch absolutistische „göttliche“ Ämter ersetzt hat. Die Folge dieses übernatürlichen kulturellen Paradigmenwechsels war die Entstehung einer absolutistischen Standeskultur, die alle Mitglieder in Stände, Klassen und Kasten eingegliedert und dadurch die natürliche Gleichberechtigung der Menschen innerhalb der Naturvölker durch ein „Recht des Stärkeren“ ersetzt hat. Dadurch ist ein regelrechter Standeskrieg, Geschlechterkrieg und Familienkrieg in den Standeskulturen entstanden, die bis heute bestehen und gegenwärtig starke schwarze Blüten in nahezu allen Kulturen treiben. Vor allem aus diesem Grund kann der heutige Mensch zwar noch seine Selbstorganisation, seine Familienorganisation und seine lokale Selbstorganisation konfrontieren, nicht jedoch seine widernatürliche und damit unerträgliche Kulturkonstitution, die sich dem natürlichen menschlichen Verstehen entzieht, dem Menschen zahlreiche traumatische Erfahrungen beschert und insgesamt ein großes Loch im menschlichen Bewusstsein verursacht.

Da die kapitalistische Standeskultur von heute nicht nur die Natur der Erde, sondern auch die Natur des Menschen stark kontaminiert und pervertiert, wird verständlich, weshalb der Mensch heute in allen seinen Beziehungen zu sich selbst, zu seinen Familienmitgliedern und zu den Mitgliedern seiner lokalen Gemeinschaft mit großen Problemen zu kämpfen hat. Das professionelle Blinde Kuh Spiel, dass die kulturelle Unterschicht und die Mittelschicht in Bezug auf diese Probleme betreibt, macht den Menschen auf eine positivistische Weise blind dafür, dass die Gesellschaft zunehmend ihren tragenden sozialen Boden verliert, so dass sich die Kultur langsam aber sicher in ein destruktives Wunschkonzert der heutigen Herrenmenschen verwandelt. Seit der Jahrtausendwende hat sich die vorangegangene demokratische Realpolitik in eine politische Religion verwandelt, die immer unzurechnungsfähiger geworden ist, weil sie eine Konzernpolitik legalisiert, die es den Konzernen ermöglicht die „Interessen“ der Natur der Erde und die Natur des Menschen weitgehend außer Acht zu lassen. Die moralische Degeneration, die dadurch den gesamten Wirkungsbereich der kulturellen Oberschicht erfasst hat und die der einfache Kulturmensch bis heute nur oberflächlich konfrontiert, hat in den letzten Jahren zu einem moralischen Kultursumpf geführt, der das menschliche Kulturleben zunehmend in einen geistigen, seelischen und körperlichen Überlebenskampf verwandelt.

Kinder die heute in Not geraten, weil ihre Familie nur zu einer oberflächlichen Pseudogemeinschaft fähig ist und die Familie dazu tendiert, zwischen Phasen des Chaos und der Leere zu wechseln, leiden sehr unter den dadurch entstehenden seelischen Entbehrungen und Verletzungen. Da Kinder noch zu spontanen verbindlichen Freundschaftsbildungen fähig sind, sind sie sich in der Regel dessen bewusst, dass auch die Beziehungsverhältnisse in den Familien ihrer Freunde kompliziert sind. Dadurch tendieren sie in der Regel dazu, die bekannten Übel der eigenen Familie den unbekannten Übeln anderer Familien vorzuziehen. Diese Maxime bleibt mitunter das ganze Leben lang bestehen und führt die Kinder zu regelrechten krankhaften Beziehungskompromissen, mit der Tendenz, dass sie als Erwachsene zu lange in destruktiven Beziehungen verbleiben, weil sie glauben keine andere Wahl zu haben. Kinder, die in einer familiären Pseudogemeinschaft aufgewachsen sind, haben in der Regel keine Ahnung davon, dass es auch echte biologische Familiengemeinschaften und Lebensgemeinschaften gibt, da sie solche sozialen Konstellationen aus Mangel an Erfahrung nicht identifizieren können. Da die Kinder die Realität jedoch auch auf eine intuitive Weise erfassen, entwickeln viele Kinder eine Sehnsucht nach empathischen und symbiotischen Beziehungen, die in der Regel das ganze Leben vorhält. Diese Sehnsucht erfährt zwangsläufig keine Erlösung, solange die Betroffenen über keine ausreichenden Vorstellungen darüber verfügen, wie eine erfüllende natürliche Sozialbeziehung geartet ist und funktioniert.

Durch ihre Sehnsucht nach symbiotischen Beziehungen geraten heute viele Kinder und Erwachsene immer wieder an Blender, die vor allem dadurch „erfolgreich“ sind, dass sie den Suchenden einen Raum und eine Gelegenheit für Gemeinschaftserlebnisse bieten, die über die oberflächlichen Beziehungs- und Gemeinschaftserfahrungen des kulturellen Alltags hinausgehen. Der Erfolg derartiger Beziehungen und Gruppenbildungen beruht daher mehr auf der menschlichen Sehnsucht nach einer biologischen Gemeinschaft als auf dem Charisma, dem Wissen und den Fähigkeiten der Workshop-Leiter.

Der Mensch ist daher heute nicht so weit von einer biologischen Kulturgestaltung entfernt, wie er gemeinhin glaubt. Es braucht heute lediglich einen Funken der Erkenntnis, der in das Dunkel des gesellschaftlichen Bewusstseinslochs aller Kulturmenschen fällt und dort einen Flächenbrand verursacht. Kommt es dadurch zu einer kulturellen „Erkenne deine Kultur“ Agenda, durch die das gesellschaftliche Bewusstseinsloch gefüllt wird, dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis sich der Mensch auf der Erde eine natürliche Heimat schafft und damit aufhört die Lebensweise aller natürlichen Kreaturen auf der Erde auf eine zwanghafte Weise zu „verbessern“.

Sobald sich ein Mensch ganz bewusst von seinen passiv-rezeptiven Verhaltensrezepturen löst, die dem traditionellen Verhalten eines Kultursklaven entsprechen und dazu übergeht, neue aktiv-okkupative Verhaltensrezepturen für die bewusste Mitgestaltung seiner Umwelt und seiner Kultur zu entwickeln, ist er auch in der Lage seine heutigen kulturbedingten Angstzustände aufzulösen. Seit nunmehr 5000 Jahren produziert die Standeskultur auf eine äußerst hartnäckige Weise völlig willkürliche widernatürliche Vorstellungen und Forderungen in der Kultur. Seitdem versuchen die einfachen Kulturmenschen die dadurch entstehenden diffusen übernatürlichen Ängste und traumatischen Erfahrungen dadurch zu mildern, dass sie sich dagegen abzuhärten versuchen. Je mehr sich die Betroffenen dadurch mit angstmachenden Vorstellungen der übernatürlichen und traumatischen Art konfrontieren, desto mehr vergiften sie zwangsläufig ihr eigenes Weltbild auf eine tragische Weise. Das natürlich konzipierte menschliche Bewusstsein kann übernatürliche Ängste und übernatürliche traumatische Erfahrungen nicht auf eine natürliche Weise verarbeiten. Dadurch entsteht innerhalb der psychischen Selbstorganisation der Betroffenen ein regelrechter Teufelskreis der übernatürlichen Angsterzeugung, durch die mit der Zeit entsprechende Angsterkrankungen entstehen. Die einzige Lösung für diesen psychischen Fallstrick besteht darin, sich selbst nicht länger das Spinnen von Vorstellungen zu gestatten, die eine übernatürliche Angst erzeugen und gleichzeitig die irrige Annahme einer dadurch erreichbaren Abhärtung bewusst zu verabschieden. Bei einer Einnahme von winzigen Dosen Schlangengift ist es möglich eine gewisse Immunisierung gegen Schlangenbisse zu erreichen, weil diese Abhärtung innerhalb eines biologischen Rahmens stattfindet. Eine übernatürliche Angst oder traumatische Erfahrung hat jedoch keinen natürlichen Rahmen und ist bodenlos, so dass der Versuch einer Abhärtung nicht nur erfolglos bleibt, sondern überaus kontraproduktive Auswirkungen zeitigen kann.

Die Kultur polarisiert heute die durch sie in den Menschen verursachte übernatürliche Angst mit einer regelrechten übernatürlichen Begeisterung für die technischen und wirtschaftlichen Leistungen der Kultur. Diese Leistungen werden seit 200 Jahren nur durch eine relative Entrechtung, Versklavung und Einbindung (Sachzwänge) des Menschen in autoritäre pyramidale Menschen-Maschinen der hierarchischen Art wie z.B. in einer kulturellen Militärmaschine möglich. Indem der Mensch daher durch eine Blindheit in Bezug auf die angewandten Produktionsmethoden der Kultur und ihren Folgen eine oberflächliche und letztlich widernatürliche Begeisterung für alle „sensationellen“ Kulturerzeugnisse entwickelt, wird er zwangsläufig zu einem tragischen Thor in Bezug auf sein eigenes kulturelles „Schicksal“.

Seit der Jahrtausendwende ist der einfache Kulturmensch durch eine zunehmend in vielerlei Hinsicht unerträglich werdende übernatürliche Polarisierung der Kultur dazu übergegangen sich auf seine persönlichen Interessen zu konzentrieren und hat auch die familiären und lokalen Verhältnisse in der Kultur weitgehend einem imaginären „Schicksal“ überlassen. Dadurch ist ein kultureller Hype für die Errichtung von illusorischen idealistischen Luftschlössern in der Kultur entstanden, durch den sich der zunehmend isolierte Mensch bis heute eine positivistische Lebensmotivation zu sichern versucht.

Die dadurch bereits unübersehbar gewordene Degeneration der zwischenmenschlichen Beziehungen und Gemeinschaftsbildungen versucht der Einzelne in der Regel durch pauschale Redensarten zu entschuldigen: „Der Einzelne kann sowieso nichts ändern, das war schon immer so“, etc., etc. Dadurch beharren viele Menschen hartnäckig auf der willkürlichen Hoffnung, ihre persönliche Lebensorganisation auf Dauer im Griff behalten zu können. Dies erweist sich heute zunehmend als ein tragischer Irrtum, da die Lobbyisten der Wirtschaft, des Militärs und der Bürokratie bereits seit der Jahrtausendwende die Interessen der „Herrenmenschen“ ohne jede erkennbare Moral und ohne jede soziale oder biologische Verantwortung in den Kulturen durchsetzen. Dadurch verschieben sich die Kulturverhältnisse ungebremst zu Gunsten der Herrenmenschen und zu Ungunsten der einfachen Menschen in Richtung einer globalen Kulturdiktatur.

Bereits die vorläufigen Resultate dieser Kulturagenda machen deutlich, dass der einfache Mensch seine kulturellen Angelegenheiten nicht länger einfach den „Herrenmenschen“ und „Experten“ in seiner Kultur überlassen kann. Die meisten Herrenmenschen und Experten kultivieren heute rücksichtslose autoritäre Verhaltensstrategien, die von einer bodenlosen megalomanischen Machtsucht herrühren und die darauf hinauslaufen, die Welt in ein Arbeitskonzentrationslager, ein Waffendepot, eine Agrarwüste und in eine menschliche Beziehungswüste zu verwandeln. Solange sich der Bürger aus allen diesen krankhaften widernatürlichen Entwicklungen weitestgehend heraushält, als ginge ihn diese kulturelle Entwicklung nichts an, wird er früher oder später an seinem gesellschaftlichen Bewusstseinsloch scheitern.

Grundsätzlich hat der Mensch heute alles Wissen, alle Werkzeuge und alle notwendigen Hilfsmittel zur Verfügung, um eine globale biologische Demokratie der empathischen und symbiotischen Art zu verwirklichen. Anhand der Kultursymptome der letzten 150 Jahre können wir erkennen, dass es für eine nachhaltige und resiliente biologische Demokratie notwendig ist, dass der Bürger die Medien, das Geld, die Wirtschaft, das Militär und die Bürokratie durch eine reale Gewalt der Mitgestaltung beeinflussen kann. Dies ist notwendig, um einer „privatisierten“ Weltherrschaft von wenigen machtsüchtigen Herrenmenschen vorzubeugen, die, wie wir bereits heute erkennen können, die Erde und alles, was auf ihr lebt als ihr zukünftiges Eigentum betrachten.

Die grundlegenden Kulturinstrumente für die Gestaltungen einer biologischen Demokratie sind heute nur wenigen Menschen ein wirklicher Begriff, da das gesellschaftliche Bewusstseinsloch der Kulturmenschen seit der Jahrtausendwende zu sehr mit allen möglichen fragwürdigen Unterhaltungen und Werbungen gefüllt worden ist. Eine konstruktive Behebung des gesellschaftlichen Bewusstseinslochs und die Mitgestaltung der Kultur durch alle Bürger stellt heute kein organisatorisches Problem mehr dar, da sich dafür in relativ kurzer Zeit auch weltweit wirksame Internet-Wahl-Plattformen erzeugen lassen. Die Verwirklichung einer globalen biologischen Demokratie der empathischen und symbiotischen Art ist daher heute keine Frage der Möglichkeiten mehr, sondern eine Frage des menschlichen Willens. Daher muss sich der heutige Mensch vor allem daran erinnern, dass er einen solchen einsetzbaren natürlichen Willen hat.

 

ZUR ÜBERSICHT

 

 

Ergänzende Artikel
 

 

Die wichtigsten philosophischen Erkenntnisse der letzten 2700 Jahre für die Verwirklichung einer zukunftsfähigen biologischen Selbstorganisation

 

Die Standeskultur hat seit ihrem Bestehen das Weltbild des Kulturmenschen durch die Religion, durch die Philosophie und durch die Kulturideologie in einer erheblichen Weise verzerrt. Durch den ständigen Fortschritt dieser Verzerrung steht der Mensch heute vor der Feststellung, dass er nahezu alles, was er zu sich selbst in Beziehung setzt in einen Konflikt verwandelt. Ohne eine Säuberung seines Weltbildes von den durch die Sklaverei und die Standeskultur entstandenen asozialen und widernatürlichen kulturellen Selbstverständlichkeiten gibt es für den heutigen Homo sapiens keine Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft.

Wie wir seit der Jahrtausendwende immer deutlicher feststellen können, kann der Mensch keine lebenswerte Zukunft erreichen, indem er nur einen oberflächlichen Positivismus betreibt und alle kulturellen Probleme unter den kulturellen Teppich kehrt bzw. ins Unterbewusstsein verdrängt. Der dadurch vergeblich bleibende Idealismus hat sich seit der Jahrtausendwende in einen zwanghaften Idealismus verwandelt, der zu viele Menschen in sich selbst ideologisch immunisierende Moralapostel verwandelt hat. Der Idealismus ist eine bodenlose, unnatürliche, absolutistische Übertreibung dessen, was im natürlichen Sinne konstruktiv ist und ist durch seinen totalitären nahezu religiösen Anspruch in allen Dingen nach „Perfektion“ streben zu müssen zu einem Widerspruch und Gift für das Leben auf der Erde geworden. Wie wir heute wissen ist das einzige Konstante des Lebens die stetige Veränderung. Wäre das Leben perfekt, dann würde es aufhören sich zu verändern und wäre damit kein Leben mehr. Daher landet der Idealist und Perfektionist stets in der Depression, sobald er in Bezug auf ein bestimmtes Ziel ein perfektes Ergebnis erreicht hat. Heraklit war der erste griechische Philosoph, der dies erkannt hat und durch zwei prägnante Feststellungen zum Ausdruck gebracht hat: „Man kann nicht zwei Mal in den gleichen Fluss steigen“ und „Lehren bedeutet nicht einen leeren Eimer zu füllen, sondern ein Feuer zu entfachen“.

Idealisten neigen dazu bestimmte fixe Ideen zu produzieren und sie ständig zu erneuern, um durch die dadurch entstehende Monotonie eine letztlich unnatürliche absolutistische Kontrolle über das eigene Denken und Handeln zu erreichen. Dadurch produziert der Idealist eine ständige Wiederholung von „effektiven“ immer gleich bleibenden Ansichten, Handlungsabfolgen und Routinen, um sich dadurch ähnlich wie ein Autist eine künstliche Sicherheit zu erzeugen. Dadurch werden sie zwangsläufig für jeden kreativen Einfall von Außen relativ immun und verlieren nach und nach die eigenen natürlichen Fähigkeiten zu einer kreativen Lebensgestaltung.

Eine schwerwiegende Folge dieser Entwicklung besteht darin, dass Idealisten Menschen bevorzugen, die in ihren täglichen idealistischen „Ritualen“ weitestgehend übereinstimmen, so dass sie eine Art von ideologischem Inzest betreiben, der sehr zügig zu einem religiösen, ideologischen oder politischen Fanatismus ausarten kann. Ein folgenreiches Beispiel für einen solchen Fanatismus sind die heutigen kapitalistischen „Leistungsapostel“ die ständig das Wort „Effektivität“ im Mund führen und sich der Tatsache nicht hinreichend bewusst sind, dass ein zu viel an Effektivität in einem Unternehmen die Flexibilität des Unternehmens beeinträchtigt und die Stabilität und die Resilienz des Unternehmens reduziert. Die Adjektive ideal und perfekt sind daher keineswegs harmlos, sondern an und für sich kontaminierend. Dies gilt für alle, die sich der inwendigen ideologischen und emotionalen Konsequenzen dieser letztlich widernatürlichen Begriffe nicht bewusst sind.

Bruno Bettelheim Kindeserziehung

Kindern kommen im Vergleich zu Tierjungen zu früh auf die Welt und bleiben über eine lange Zeit in einer fundamentalen Weise von den eigenen Eltern abhängig. Es ist daher für Kinder natürlich, dass sie sich an ihre Eltern halten, da diese für das Kind grundsätzliche und unerlässliche Sicherheitsspender sind. Dies gilt nicht nur für die ersten 3 Lebensjahre in einer besonders intensiven Weise, sondern setzt sich in einer markanten Weise bis zur Pubertät und in einer relativen Weise bis zur Adoleszenz fort. Aus diesem Grund ist es nicht notwendig Kinder auf eine autoritäre (autoritative) Weise zu erziehen, da sich die Kinder ohnehin stets an die Eltern halten, die Eltern nachahmen und auch das vollziehen, was die Psychologie als Identifikation bezeichnet. Durch die Identifikation „scannt“ das Kind die Verhaltensrollen der Eltern bis ins kleinste Detail mitsamt der jeweiligen Mimik und Gestik und kopiert sie in sein Inneres. Dies ermöglicht es dem Kind die kopierten Rollen spielerisch einzusetzen und eigene Beziehungsstrategien zu entwickeln.

Daher müssen die Eltern vor allem ein für das Kind besonders wichtiges Sicherheitsgefühl sicher stellen, da ein Kind nur durch einen solchen inwendigen Rückhalt die komplexen Lernprozesse ungestört vollziehen kann, die für sein natürliches selbständig und erwachsen Werden notwendig sind. Die Eltern eines Kindes haben in dieser Hinsicht heute eine erheblich größere Aufgabe zu erfüllen als die Eltern von Tierjungen, da sie nicht nur für die Entwicklung der natürlichen Fähigkeiten, sondern auch für die notwendigen kulturellen Fähigkeiten ihrer Kinder Sorge tragen müssen. Dabei müssen die Eltern für ihre Kinder zu einem Sicherheit und Motivation spendenden Hafen werden, von dem aus die Kinder Ausflüge in die Welt unternehmen können, um dort ihre Lebenserfahrungen machen und eine ganzheitliche Lebenskunst entwickeln zu können,

In dieser Hinsicht versagt die Standeskultur seit 5000 Jahren den Eltern in einer besonders bitteren Weise die Erfüllung ihrer natürlichen Aufgaben, da sie allen Bürgern eine dauerhafte übernatürliche Angst und eine chronische Verunsicherung verursachen muss, um die Standeskultur auch angesichts ihrer „normalen“ sozialen Ungerechtigkeiten und kulturellen Widrigkeiten stabil aufrecht erhalten zu können. Dadurch produziert die Standeskultur seit 5000 Jahren auch innerhalb der Geschlechterbeziehung eine absolutistische Hierarchie in Form eines entsprechenden übernatürlichen Machtstrebens, so dass alle Kulturbürger ständig mit einem „normalen“ Standeskrieg, Geschlechterkrieg, Familienkrieg und Generationenkrieg in der Kultur zu kämpfen haben. Die wenigsten Eltern erreichen daher bis heute eine Familienkonstellation, die den Kindern auf eine ungestörte Weise zu einer natürlichen Selbständigkeit verhilft. Dies führt dazu, dass den Eltern in der Regel das fehlt, was Bruno Bettelheim unter einer natürlichen elterlichen Autorität verstanden hat.

Bruno Bettelheim, der die Sonia Shankman Orthogenic School der Universität von Chicago, eine Heimschule zur Rehabilitierung schwer gestörter Kinder über viele Jahre geleitet hat, konnte selbst Kindern zu einer normalen Existenz verhelfen, die von allen Kinderärzten als schwachsinnig, schizophren, autistisch, etc. aufgegeben worden waren. In einem seiner veröffentlichten Bücher bringt Bruno Bettelheim das Ziel einer natürlichen elterlichen Autorität zur Diskussion, die 1:1 auf die natürliche Gemeinschaftsautorität übertragen werden kann: (Bruno Bettelheim Erziehung zum Leben Lamuv Verlag 1993 S. 124 f.) Das im Buch veröffentlichte Interview wurde im Januar 1984 in Portola Valley/Kalifornien abgehalten und aufgezeichnet.

[…]Ingo Hermann: „Herr Bettelheim wir wollen über Erziehung sprechen. Erziehung ist ein Begriff, der für viele Menschen negativ besetzt ist. Vielleicht, weil sie schlechte Erfahrungen gemacht haben. Vielleicht weil sie auf irgendwelche Erörterungen des Erziehungsproblems hereingefallen sind? Es gibt in der Bundesrepublik eine Bewegung, die sagt, wer sein Kind liebt, erzieht es nicht“.

Bruno Bettelheim: „Es wird dann ein Unmensch. Ein unerzogenes Kind ist ein Unmensch“.

Ingo Hermann: „Man will an die Stelle so etwas setzen wie Freundschaft mit Kindern. Wie verstehen Sie Erziehung?“

Bruno Bettelheim: „Freundschaft mit Kindern? Eine falsche Beziehung, ein falscher Begriff. Eltern sind wichtig, und Freunde sind wichtig. Aber beide sind nicht miteinander identisch. Ich glaube, diese Fehlsicht ist eine Reaktion gegen die autoritative Erziehung. Ich glaube, man muß unterscheiden zwischen autoritativ und Autorität. Autorität ist gut, und wenn man Autorität hat, braucht man gar nicht autoritativ zu sein. Im Gegenteil, die Autorität überzeugt durch ihre innere Gewißheit, ihre innere Sicherheit. Wahrscheinlich ist einiges, was sie erwähnt haben, auf die Unsicherheit der Eltern zurückzuführen. Denn zu lange, vor allem auch in Deutschland, aber nicht nur in Deutschland, haben die Eltern sich darauf verlassen, daß sie sich autoritativ den Kindern über verhalten können, anstatt wirklich eine Autorität zu sein, das heißt das Leben zu kennen, seine Werte zu kennen, der eigenen Werte sicher zu sein und vor allem diese Werte zu leben“.[…]

Sobald ein Kind spürt, dass es sich auf die Eltern stützen und verlassen kann, schaut es auf eine natürliche Weise zu den eigenen Eltern auf. Da die Eltern jedoch in einer Standeskultur notorisch verunsichert bleiben, scheitern viele Familien an ihrer natürlichen Aufgabe wodurch in der Kultur das entsteht, was wir als ein soziales Elend bezeichnen. Es hilft dem Menschen daher nicht auf eine übernatürlich positivistische Weise über die Tatsache hinweg zu gehen, dass die Standeskultur eine Kultur der notorischen und ständigen Beziehungskriege und damit eine Kultur der notorischen menschlichen Verunsicherung ist. Da die Eltern selbst ständig mit der Kultur und mit sich selbst zu kämpfen haben, können die meisten Eltern die Anforderungen an eine natürliche Elternschaft nicht erfüllen und praktizieren in ihrer Not eine autoritative Erziehung, die den Kindern das Grundlegende versagt, was sie zu einem gesunden erwachsen Werden benötigen: Sicherheit und Freiheit.

Dieses tragische kulturbedingte „Schicksal“ macht deutlich, wie ein Volk wie z.B. das deutsche Volk dahin kommen kann, dass es im natürlichen Sinn nicht erwachsen wird, weil es aus einer inwendigen sozialen Not heraus sich so sehr auf den Aspekt der Sicherheit fixiert, dass darüber der Aspekt der Freiheit ins Hintertreffen gerät und autoritative Beziehungen aller Art entstehen, auch zu den eigenen Kindern. Auf dieser Fehlentwicklung können autoritative Kräfte in der Kultur eine durchschlagende absolutistische Herrschaft innerhalb der Gesellschaft begründen.

Diese einfachen und grundlegenden Zusammenhänge zu durchschauen ist nicht nur für die Familien äußerst wichtig, sondern auch für die heutigen Völker, die sich immer wieder zu Kriegen gegen andere Völker verführen lassen, weil sie die fehlende soziale Sicherheit und Lebensversicherung in der Kultur durch eine materielle Sicherheit und Lebensversicherung zu ersetzen versuchen. Durch den dadurch entstehenden übernatürlichen Konsum und dessen Finanzierung durch eine geregelte Arbeit gerät der Kulturmensch in einen Teufelskreis und wird für die kulturellen Botschaften eines „MEHR“ entsprechend anfällig. Daher ist für die bis heute entstandene überaus komplexe globale wirtschaftliche und kulturelle Gemengelage eine gemeinschaftliche Absprache durch die UNO notwendig geworden. Nur wenn die UNO eine natürliche Autorität für alle Völker wird, entsteht für die Völker die notwendige natürliche Sicherheit und Freiheit, um sich auf eine gesunde, natürliche Weise organisieren zu können.

Karl Popper: Falsifikation, Plato, Überbevölkerung

Karl Popper hat die Gestaltung der Kultur nach dem 2. Weltkrieg stark beeinflusst. Die Auswirkungen dieser Beeinflussung werden erst heute langsam aber sicher deutlich, so dass es wichtig geworden ist die philosophischen Ansichten von Karl Popper bewusst nachzuvollziehen. Karl Popper war als junger Mann ein begeisterter Anhänger von Isaac Newton und dem von ihm 1687 erzeugten Weltbild der absoluten universalen Gesetzmäßigkeiten, das über 200 Jahre lang das Denken und Handeln der Menschen des westlichen Kulturkreises bestimmt hat. Dies änderte sich schlagartig mit der Sonnenfinsternis am 29. 05. 1919, da alle Voraussagen von Albert Einstein in Bezug auf eine eintretende Lichtkrümmung und des sichtbar Werdens zweier Planeten zutreffend waren, weshalb die Relativitätstheorie von Albert Einstein von diesem Zeitpunkt an zur Richtschnur und Leitlinie des westlichen wissenschaftlichen Weltbildes wurde.

Wie wir heute nachvollziehen können, hat dieser plötzliche Bruch in der Weltanschauung Karl Popper dazu verleitet eine absolutistische Polarisierung des Weltbildes von Isaac Newton zu erzeugen. Daher hat Karl Popper alle wissenschaftlichen Forschungs-Bemühungen nur noch als Vermutung oder Hypothesen bezeichnet, die wissenschaftlichen Methoden der Induktion und der Verifikation verworfen und eine wissenschaftliche Deduktion mit einer Überprüfung durch die Methode der Falsifikation gefordert. Diese relativ harsche Polarisierung des wissenschaftlichen Weltbildes von Newton hat in vieler Hinsicht das Kind mit dem Bade ausgeschüttet, da die Forderung den wissenschaftlichen Fortschritt durch einen stetigen Prozess von Versuch und Irrtum zu vollziehen, die Wissenschaft in den Augen des einfachen Menschen abgewertet hat.

Karl Popper ist dabei blind dafür geblieben, dass sich der Mensch nur noch in einer eingeschränkten Weise der tierischen Instinkte bedienen kann, so dass der Mensch sein Urvertrauen in das Leben selbst auf eine progressive Weise sicher stellen muss. Dies erreicht der Mensch unter anderem durch die moderne Wissenschaft. Die zu drastisch ausgefallene Abwertung der Wissenschaft zu einer bloßen Vermutung oder Hypothese und die Diskreditierung der Induktion und der Verifikation haben den Menschen nicht nur verunsichert, sondern ihn auch anfällig für alle willkürlichen wissenschaftlichen und unwissenschaftlichen Behauptungen werden lassen. Dadurch sind die Menschen im westlichen Kulturkreis ab der Jahrtausendwende zunehmend zu einem Spielball für die neoliberale Medienkultur bzw. der oligarchischen „Interessen“ geworden.

Wie wir heute wissen, kennzeichnet sich das Leben auf der Erde durch eine von allen Lebewesen verwirklichte relative Ordnung und durch eine relative Freiheit. Auch der Mensch benötigt daher wie die Tiere keine absolutistische Sicherheit durch eine absolutistische Ordnung, sondern lediglich eine ausreichende relative Sicherheit, wie sie durch den wissenschaftlichen Terminus der sogenannten höchsten Wahrscheinlichkeit erfüllt werden kann. Der Begriff der höchsten wissenschaftlichen Wahrscheinlichkeit als der ultimativen Zielsetzung einer progressiven natürlichen Wissenschaft erzeugt eine andere Vorstellung und Bewertung im menschlichen Weltbild als die Begriffe Vermutung, Hypothese und Fortschritt durch Versuch und Irrtum. Vor allem wenn dem Betrachter dabei klar ist, dass es eine absolute Wissenschaft nur in der menschlichen Phantasie nicht aber in der Wirklichkeit gibt, kann er auch den erforderlichen grundlegenden Respekt vor dem Terminus der höchsten wissenschaftlichen Wahrscheinlichkeit entwickeln.

Für die Zielsetzung einer höchsten wissenschaftlichen Wahrscheinlichkeit ist nicht einzusehen, weshalb dafür die Induktion und die Verifikation nicht genauso nützlich sein kann wie die Deduktion und die Falsifikation. Diese Instrumentarien müssen lediglich im Sinne der Zielsetzung eingesetzt werden, ein für den Menschen wichtiges Sicherheitsgefühl zu erzeugen. Dazu muss das Gütesiegel „höchste wissenschaftliche Wahrscheinlichkeit“ bestimmten Qualitätsstandards unterliegen, die geeignet sind, um das wichtige menschliche Sicherheitsgefühl in Bezug auf die Wissenschaft zu stabilisieren. Andernfalls kommt es wie nach der Jahrtausendwende in der Klimadiskussion immer wieder dazu, dass zahlreiche wissenschaftliche Studien einfach durch falsifizierende Gegenbehauptungen das Weltbild der Menschen auf eine derart unerträgliche Weise verunsichern, dass das Thema schließlich weitgehend unter den Teppich der täglichen gesellschaftlichen Aufmerksamkeit gekehrt wird. Wer die jeweiligen wissenschaftlichen Forschungsergebnisse auf eine derart einfache Weise abwerten, fleddern und aus dem öffentlichen Diskurs drängen kann, der kann dadurch auch dafür sorgen, dass der Mensch in eine schwerwiegende Orientierungslosigkeit und Verunsicherung gerät.

Da die Wissenschaft ein wichtiges Allgemeingut für den Menschen ist, ist es auch wichtig, dass sie von einer politischen oder ökonomischen Willkür geschützt bleibt. Dies wird durch das Beispiel der Atombombe besonders deutlich, da sie den Menschen heute mehr als alles andere sowohl in einer aktiven als auch in einer passiven Weise (Atommüll, Kontamination) chronisch verunsichert. Daher empfiehlt es sich die Zielsetzung für eine ausreichende Sicherstellung der höchsten wissenschaftlichen Wahrscheinlichkeit durch eine weitere Zielsetzung zu ergänzen, durch die bewusste Aufgabe der traditionellen absolutistischen wissenschaftlichen Objektivität. Wir wissen heute, dass alle wissenschaftlichen Untersuchungen durch den subjektiven Hintergrund der Wissenschaftler beeinflusst werden. Es ist daher wichtig diese Subjektivität einzukalkulieren und dahingehend zu ergänzen, dass der Wissenschaftler seine jeweiligen wissenschaftlichen Forschungsergebnisse selbst aktiv darauf hin untersucht, welche Auswirkungen sie für den Einzelnen, die Gesellschaft und die Natur der Erde haben können und sie entsprechend bewertet.

Indem der Wissenschaftler die Konsequenzen einer wissenschaftlichen Entdeckung eruiert, kann die Wissenschaft sicherstellen, dass ihr Fortschritt dem Menschen und der Natur nicht zum Schaden gereicht. Diese Sicherung kann dadurch verstärkt werden, dass auch der einfache Mensch die Auswirkungen eines Produktes auf seine Lebensgestaltung überprüft und das Ergebnis auf einer dafür eingerichteten Internet-Plattform veröffentlicht. Durch eine solche Einflussnahme der Bürger auf die Kulturgestaltung kann eine Gesellschaft insgesamt dafür sorgen, dass seine Wissenschaften einen Grad der Qualität, der Stabilität und der Resilienz erreichen, die Angriffe durch willkürliche ideologische Angriffe von außen gut überstehen.

Donald Trump und Elon Musk machen heute für alle Welt deutlich was passieren kann, wenn man die Wissenschaft in einer leichtsinnigen Weise der Diskreditierung preisgibt, so dass neoliberal agierende Herrenmenschen durch ihre politische, ökonomische und ideologische Macht mit falschen Behauptungen aller Art ganze Völker in einer Zustand der chronischen Verunsicherung versetzen können.

Vor allem der Idealismus liefert den neoliberalen Herrenmenschen von heute das sprachliche Rüstzeug für eine zunehmende Verunsicherung der menschlichen Kulturrealität. In dieser Hinsicht hat Karl Popper eine erste wichtige Diskussion in Bezug auf die Staatskonstitution von Plato angestoßen, die auf der platonischen Lehre der zwei Welten basiert, einer himmlisch idealen Welt und einer irdischen fehlerhaften Welt. Zu welchen ausufernden tyrannischen Vorstellungen dies bereits bei Plato geführt hat, wird durch die anberaumten Bestrafungen innerhalb der platonischen Staatskonstitution deutlich. Plato zeichnet in seinen Schriften eine Staatsorganisation nach dem Vorbild der traditionellen Standeskulturen, wobei sein Staat von Philosophen-Königen regiert wird, die mit der himmlischen Welt der absolut reinen Ideen vertraut sind und dadurch eine göttliche Legitimität erhalten. Der zweite Stand im platonischen Staat ist der Kriegerstand der für die innere und äußere Sicherheit des Staates sorgt. Der dritte Stand ist der Stand der Arbeiter, Handwerker, Bauern und Händler.

Wie sehr dieses Konzept von Plato schließlich zum Rezept eines tyrannischen Gottesstaates wurde, macht der folgende Auszug der von Plato formulierten Gesetze (Nomoi) für ein respektloses gotteslästerliches Verhalten deutlich. (http://www.opera-platonis.de/Nomoi10.pdf 908 St 2A 909 St 2A)

Wer[…] schuldig zu sein scheint, den verurteile […] der Gerichtshof zur Haft in dem Gefängnis in des Landes Mitte sowie dazu, daß nie ein Freier zu ihm komme und daß er aus Händen von Sklaven eine […] ihm vorgeschriebene Kost empfange. Nach seinem Tode werde er unbestattet über des Landes Grenzen geworfen.

[…] „Und falls ihnen dennoch ein freier Bürger zu einem Begräbnis verhelfen sollte, so soll jedermann berechtigt sein diesen selber auf Gottlosigkeit zu belangen. Sollte aber ein solcher Verurteilter dem Staate brauchbare Kinder hinterlassen, so sollen diese von dem Tage ab, an welchem die Verurteilung ihres Vaters erfolgt ist, als Waisen angesehen werden, und die Vorsteher der Waisenangelegenheiten sollen für sie als solche nicht minder als für alle wirklichen Waisen Sorge tragen. Es soll niemand in seinem Hause ein Privatheiligtum haben, sondern, so oft jemanden sein Gemüt zu opfern drängt, soll er zu diesem Zwecke sich zu den öffentlichen Heiligtümern begeben und seine Opfer den Priestern und Priesterinnen einhändigen, denen die Sorge für die Reinheit derselben obliegt, und soll sodann sein Gebet mit dem ihren und aller derer, welche noch sonst an demselben teilzunehmen wünschen, vereinigen.“[…]

Augustinus (354-430 n. Chr.) ein intelligenter aber in vieler Hinsicht widersprüchlicher Kirchenlehrer hat die Ideenlehre der zwei Welten und die Staatslehre von Plato ein Stück weit übernommen und für seine eigenen Vorstellungen von einem Gottesstaat genutzt. Als einer indirekten Folge davon hat Augustinus auch das religiöse Kasten-Konzept der von Gott auserwählten Menschen und der unerwählten Menschen erschaffen. Diese besondere religiöse Vorstellung wurde in die Lehre des Calvinismus und in die Lehren anderer protestantischer Strömungen aufgenommen und prägt die Mentalität der Amerikaner bis heute (Krieg von Reich gegen Arm).

Auch in den Ansichten der Katholischen Kirche finden wir bis heute den Glauben an eine höhere himmlische und eine niedrige irdische Welt und damit das idealistische Konzept von Plato wider. Dadurch wurde die Katholische Kirche zu einem Verwalter der göttlichen Ideen was unter anderem zu einer ideologischen Grundlage für die Inquisition wurde. Mit der Zeit wurde die Katholische Kirche dadurch zu einem unfehlbaren und damit über jede Kritik erhabenen Statthalter Gottes auf Erden und errichtete dadurch eine äußerst lukrative tyrannische Glaubensherrschaft über den gesamten westlichen Kulturkreis.

Es ist daher auch kein Wunder, dass die Mentalität vieler Menschen im westlichen Kulturkreis auch heute noch die Neigung zu einer Passivität, zur Ohnmacht und zu einer pessimistischen Gleichgültigkeit aufweist. Dies liegt unter anderem daran, dass der Mensch laut der katholischen Interpretation der Sündenfallgeschichte die Gründe seines „Schicksals“ nicht erforschen darf. So ist es kein Wunder, dass noch heute zu viele Menschen davon überzeugt sind, dass das Leben auf der Erde eine grundsätzliche Mühsal ist.

Diese ideologischen Verirrungen des Menschen wurden durch den platonischen Idealismus in Europa zunehmend gefördert und schließlich durch den Idealismus von Friedrich Hegel (1770-1831) ad absurdum geführt, der unter anderem die rigide das Militär verherrlichende Herrschaft in Preußen unterstützt hat. Noch heute sind die Europäer für den platonischen Idealismus gleich welcher Art äußerst anfällig, weil sie die umfassenden Wirkungen des Idealismus auch in Bezug auf die jüngsten Kulturentwicklungen nicht hinreichend erforscht haben.

Mag Plato in anderen Angelegenheiten Respektables geleistet haben, so hat sein willkürliches widernatürliches Konzept des Idealismus und des tyrannischen Gottesstaates derartige destruktive Entwicklungen im westlichen Kulturkreis in Gang gesetzt, dass die heutigen Folgen davon nur bedingt zu ermessen sind. Seit 40 Jahren äußern sich die Folgen des platonischen Idealismus nicht nur in einem idealistischen Neoliberal“ismus“, sondern auch in einen aggressiven Femin“ismus“, die in biologischer Hinsicht immer verrückter werdende Anforderungen an den einfachen Menschen stellen und alle Lebewesen der Erde einschließlich des Menschen auf eine willkürliche Weise abwerten und „versachlichen“ (Arbeiter, Steuerzahler, Schuldner, aktueller Lebenspartner etc.).

Bis heute führt der Idealismus den Menschen daher nicht nur in einen regelrechten Größenwahn für eine ständige „Verbesserung” der Natur, sondern betreibt auch eine willkürliche Verherrlichung von allem, was übernatürlich ist und damit von all dem, was den Menschen heute zunehmende Schwierigkeiten bereitet.

Dem idealistisch sich organisierenden Menschen bleiben dadurch alle natürlichen Lebensweisheiten fremd, da er im Sinne eines idealistischen Strebens nach Perfektion eine regelrechte Kontrollsucht in Bezug auf sein eigenes Innenleben und in Bezug auf seine Umgebung in einer strengen Weise aufrecht erhält. Diese krankhafte Fixierung rührt von einer extremen inneren Verunsicherung und Verängstigung her, denen der Idealist durch alles was absolute Selbstkontrolle und durch eine entsprechende Kontrolle seines Umfeldes abzuhelfen versucht. Aus diesem Grund kauft der moderne Idealist gerne scheinbar perfekte technische Produkte und Produkte der übernatürlichen Art, so dass er einen entsprechenden Beitrag zum heutigen materiellen Konsum leistet, der sich trotz aller Mahnungen in Bezug auf eine dadurch entstehende erhebliche Belastung der Umwelt nicht reduziert, sondern immer weiter ansteigt.

Karl Popper hat der Überbevölkerung die wesentliche Schuld für die widernatürlichen kulturellen Veränderungen zum Ende des 20. Jahrhunderts gegeben und hat dadurch die Einwirkungen eines weltweiten neoliberalen Turbo-Kapitalismus seit 1985 in seinen Betrachtungen nicht berücksichtigt. Unter einer solchen seltsam verkürzten und zwangsläufig pessimistischen Ansicht leiden heute viele Menschen. Der Mensch ist heute aufgrund seiner heutigen Kulturinstrumente und aufgrund seines wissenschaftlichen Wissens durchaus in der Lage, eine in biologischer und sozialer Hinsicht konstruktive Kulturgestaltung zu verwirklichen. Dies kann jedoch nur dadurch erfolgen, dass jeder eine persönliche Mitverantwortung für die kulturelle Gestaltung übernimmt und sie nicht wie bisher den „Herrenmenschen“ überlässt. Wie die Geschichte zeigt, läuft eine solche Herrschaft stets darauf hinaus, dass die natürliche Ordnung und auch die natürliche Freiheit in der Kultur zunehmend verloren geht. Der Mensch scheitert daher auch heute nicht zunehmend an einer Überbevölkerung, sondern an einem mangelnden Willen die eigene Selbstorganisation und Kulturorganisation so zu ändern, dass alle Pflanzen, Tiere und Menschen gut damit leben können. Vielmehr weisen viel zu viele Menschen die innere Neigung auf, sich lieber zu Tode zu idealisieren und zu amüsieren.

Der neoliberale Kapitalismus ist der Versuch der globalen Oligarchie eine absolutistische autoritäre Weltordnung bzw. Weltregierung zu erreichen. Dadurch wurde die Lebensmittelversorgung in den letzten 75 Jahren zunehmend auf eine zentrale Versorgung durch Lebensmittelkonzerne umgestellt. Die Folge ist eine anhaltende weltweite Ausbreitung einer Agrarwüste, welche die Böden ausgelaugt und mit Schadstoffen anreichert. Diese Entwicklung hat die Unsicherheit der Nahrungsversorgung in den letzten 40 Jahren für alle Menschen signifikant erhöht. Setzt im Fall einer Wirtschaftskrise etc. die Produktion von Ammoniak (künstlich geschaffenes Düngemittel) aus, dann kommt es innerhalb einer relativ kurzen Zeit zu einem Nahrungsmittelengpass, da die industriell genutzten Felder keine oder keine ausreichende Humusschicht mehr aufweisen und ohne Düngemittel nur noch bedingt fruchtbar sind.

Da diese Lebensmittelorganisation eine ständige Verunsicherung des Menschen „normalisiert“ hat, unterliegt der heutige Mensch einer entsprechenden psychischen Belastung, die, auch wenn sie ins Unterbewusstsein verdrängt wird, real existiert und eine nervöse Reizbarkeit der Menschen fördert. Nicht von der Überbevölkerung geht daher heute eine reale Gefahr für die globale menschliche Selbstorganisation aus, sondern von einer zentralisierten maschinisierten und automatisierten Lebensmittelproduktion deren Bequemlichkeit für den heutigen Menschen erhebliche versteckte Kosten vor allem in Bezug auf ein wichtiges grundlegendes Sicherheitsbedürfnis des Menschen birgt. Eine dezentrale Lebensmittelversorgung innerhalb eines natürlichen Rahmens, der den Landwirten eine Fürsorge für die Beschaffenheit ihrer Böden nahelegt, ist für den heutigen Menschen die weit bessere Alternative. Nur wenn die Böden eine ausreichende Humusschicht aufweisen und unbelastet bleiben, kann der Mensch auch länger anhaltende Krisen gut überstehen, da ein gesunder Boden auch einige Zeit ohne den Einsatz von Düngemitteln, Pestiziden, Fungiziden und Insektiziden fruchtbar bleibt.

Stellt man zudem in Rechnung, dass ein großer Teil der heute produzierten Lebensmittel auf dem Müll landet, dann wird klar, dass die Versorgung des Menschen mit Lebensmittel weniger von der Bevölkerungszahl als von einer angewandten biologischen und sozialen Intelligenz des Menschen abhängt. Dies betrifft auch den Handel an und für sich. Es hat sich bereits erwiesen, dass für den Fall einer kulturellen Krise der grundlegende Tauschhandel in einem Landkreis durch den Einsatz eines einfachen lokalen Tauschgeldes aufrecht erhalten werden kann. Der Mensch braucht daher in einer weitgehend natürlich sich organisierenden menschlichen Gemeinschaft keine Angst vor dem Verhungern zu haben.

Ludwig Wittgenstein: Erkenntnistheorie

Damit der Mensch zu einfachen biologischen Erkenntnissen gelangen kann, bietet die Erkenntnistheorie von Ludwig Wittgenstein einen konstruktiven ideologischen Anhalt. Ludwig Wittgenstein hat deutlich gemacht, dass das Weltbild eines Menschen durch die menschliche Sprache als dem Vehikel für jeden menschlichen Erkenntnisprozess entsteht. Dabei hat Ludwig Wittgenstein einerseits eine strenge Methode zur Erfassung eines eher abstrakten wissenschaftlichen Wissens und eine weitere Methode umschrieben, durch die der Mensch, wie er es bezeichnet, regelrechte Sprachspiele durch verschiedene Sprachkodizes (Fachsimpeln) generiert. Ein Beispiel dafür ist der Fußball dessen Sprachkodex die besonderen Begriffe Abseits, Strafstoß, Ecke, Freistoß etc. enthält. Die wichtigsten Erkenntnisse und Regeln dafür wie der Mensch durch die Sprache die Realität in sein persönliches Weltbild integriert, lauten wie folgt:


Wissenschaft
 

  • Wenn ich in der Sprache denke, so schweben mir nicht neben dem sprachlichen Ausdruck noch „Bedeutungen“ vor, sondern die Sprache selbst ist das Vehikel des Denkens.
  • Die Welt ist alles, was der Fall ist.
  • Die Welt ist die Gesamtheit der Tatsachen, nicht [nur]der Dinge
  • Wir machen uns Bilder der Tatsachen.
  • Das Bild ist ein Modell der Wirklichkeit
  • Das Bild stimmt mit der Wirklichkeit überein oder nicht; es ist richtig oder unrichtig, wahr oder falsch.
  • Ein a priori wahres Bild gibt es nicht.
  • Um zu erkennen, ob das Bild wahr oder falsch ist, müssen wir es mit der Wirklichkeit vergleichen.
  • Um das Wesen eines Satzes zu verstehen, denken wir an die Hieroglyphenschrift, welche die Tatsachen, die sie beschreibt, abbildet.
  • Der Satz ist ein Bild der Wirklichkeit
  • Sätze über Tatsachen müssen sinnvoll sein!


Die wissenschaftliche Anwendung der Erkenntnistheorie von Ludwig Wittgenstein kann einem Menschen wertvolle Dienste leisten, wenn er gerade hektisch oder verwirrt ist, da für einen Menschen immer gerade das Realität ist, was tatsächlich in der gegenwärtigen Situation der Fall ist. Dies schließt automatisch alles aus, was zwar auch irgendwie und irgendwo existieren mag, aber eben die eigene Realität gerade nicht tangiert. Die bewusste Konzentration auf alles, was nur gerade eben wirklich ist, kann ein aktuelles Gedankenkreisen und eine agile Nervosität spürbar verringern bzw. beenden. Übt sich ein Mensch darin, nur jeweils das als Realität anzuerkennen, was gerade tatsächlich sichtbar, spürbar und greifbar ist, dann verflüchtigen sich mit einiger Übung auch die Ängste relativ zügig, die aus bodenlosen Vorstellungen und destruktiven Phantasien entstanden sind und für die kein wirklicher aktueller Anlass und Grund besteht.
 

Alltägliche Sprachspiele
 

  • Sprachspiele sind die Sprachformen, mit denen ein Kind anfängt, Gebrauch von Wörtern zu machen.
  • So eine einfache Sprache wäre die: Ihre Funktion ist die Verständigung eines Meisters A mit seinem Gehilfen B. A errichtet einen Bau, B reicht ihm die Bausteine zu. Es gibt Würfel, Platten, Balken, Säulen. A ruft eines der Wörter „Würfel“, „Platte“ etc. aus. B bringt ihm darauf jeweils [das Geforderte].
  • Wenn sich die Sprachspiele ändern, ändern sich die Begriffe, und mit den Begriffen die Bedeutung der Wörter. [Dadurch] verlieren gewisse Sprachspiele an Wichtigkeit; andere werden wichtig. Und so ändert sich, und zwar allmählich der Gebrauch des Vokabulars der Sprache.
  • Unsere Sprache kann man ansehen als eine alte Stadt: Ein Gewinkel von Gäßchen und Plätzen, alten und neuen Häusern, und Häusern mit Zubauen aus verschiedenen Zeiten; und dies umgeben von einer Menge neuer Vororte […].
  • Bring den Menschen in die unrichtige Atmosphäre und nichts wird funktionieren, wie es soll.

 

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Die natürliche Geschlechterbeziehung und ihre heutige Degeneration

 

Wie wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt haben, leitet in der Regel jeweils das Mädchen bzw. die Frau durch unauffällige Blicke und körperliche Signale eine neue Geschlechterbeziehung ein. Reagiert der Junge bzw. Mann auf diese Reizsignale und beginnt eine konkrete Kommunikation, dann kommt es zu einem natürlichen Beziehungstanz der Geschlechter, der aufgrund der komplexen sozialen Selbstorganisation des Menschen eine längere Zeit andauert, bevor es zu einer ersten körperlichen Vereinigung kommt.

Die natürliche Paarbildung der Geschlechter beinhaltet eine geistige, eine emotionale und eine körperliche Kommunikation, die für die daraus entstehende Qualität der Familien-Beziehungen wichtig ist. Wir können heute anhand der wissenschaftlichen Forschungsergebnisse sagen, dass die menschliche Sexualität durch die natürliche Evolution auf eine relative Monogamie ausgelegt ist, da der komplexe Reifeprozess der Kinder bis zur natürlichen Selbständigkeit ca. 20 Jahre dauert. In dieser Zeit bilden die Frau, der Mann und das Kind eine tiefe geistige und emotionale familiäre Bindung aus, die insgesamt sicherstellt, dass das Kind die Fähigkeiten entwickeln kann, die es innerhalb einer sozialen Gemeinschafts- und Gesellschaftsorganisation zum Überleben benötigt.

Nichts beeinträchtigt und verletzt diese natürliche Fortpflanzungslogistik des Menschen so sehr wie die Standeskultur, die bereits vor 5000 Jahren aus der menschlichen Sexualität durch die Erfindung der Sklaverei und der daraus resultierenden Prostitution ein willkürliches und handelbares Kulturprodukt gemacht hat. Die Prostitution bedeutet im Grunde nichts anders als das willkürliche Heraustrennen und Isolieren der körperlichen Vereinigung aus der komplexen natürlichen Beziehung der Geschlechter. Dadurch tritt für die davon Betroffenen eine spontane übernatürliche Reizüberflutung ein, die für schnelle sensationelle Erlebnisse“ in der Art einer Drogengabe sorgt. Die Standeskultur „verbessert“ daher seit ihrem Bestehen die natürliche Beziehung der Geschlechter auf eine unnatürliche Weise, indem sie eine künstliche Form der sexuellen Beziehung kultiviert, die sofort „zur Sache“ kommt und die Geschlechterbeziehung auf eine übernatürliche „effektivierte“ Sexualität beschränkt. Dadurch sorgt die Standeskultur seit 5000 Jahren nicht nur für eine grundlegende Kontamination der natürlichen Geschlechterbeziehungen, sondern auch für einen regelrechten Geschlechterkrieg in der Kultur aus dem in der Folge bis heute auch ein regelrechter Familienkrieg resultiert.

Innerhalb der natürlichen Geschlechterbeziehung beugt vor allem die sogenannte natürliche Scham einer zu frühzeitigen „sensationellen“ Vereinigung der Geschlechter vor. Heute wissen wir, dass eine „effektive“ in der Form einer Drogengabe verwirklichte „sensationelle“ Sexualität vor allem bei den Männern, aber auch bei Frauen und Kindern eine sexuelle Suchtentwicklung hervorruft. Daher haben bereits die späteren Standeskulturen ab 1500 v. Chr. die sich daraus ergebenden Komplikationen innerhalb der Gesellschaft durch eine übernatürliche Betonung der weiblichen Scham bei allen normalen Frauen zu beheben versucht. Durch diese zweite übernatürliche „Verbesserung“ der natürlichen Geschlechterbeziehung wurde die willkürliche unnatürliche Außerkraftsetzung der natürlichen Scham durch die Prostitution mit einer übernatürlichen Betonung der weiblichen Scham innerhalb der Familie auf eine destruktive Weise polarisiert. Dadurch wurde innerhalb der Standeskultur ein regelrechter sado-masochistischer Geschlechterkrieg normal, der durch eine willkürliche asoziale Sexualität und durch eine absolutistische zum asexuellen tendierende familiäre Ordnung geprägt war. Über einen langen geschichtlichen Zeitraum wurde daher auch in der westlichen Kultur durch den religiösen Einfluss der Römisch-Katholischen Kirche die familiäre Sexualität auf den „erlaubten“ konkreten Zeugungsakt reduziert.

Die destruktive übernatürliche „Verbesserung“ der natürlichen Sexualität durch eine religiös überbetonte weibliche Scham einerseits und die „normale“ Abschaffung der natürlichen weiblichen Scham innerhalb der Prostitution in Form eines legalen Gewerbes (ältestes Gewerbe der Welt) andererseits hat das gesamte Kulturleben der Standeskulturen in einen fundamentalen inneren Widerspruch verwickelt, der bis heute anhält.

Da der natürliche Einfluss der einfachen Frauen auf die Männer, der eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche natürliche Familienorganisation ist, bereits in den frühen Standeskulturen durch die männliche Sucht nach einer sensationellen Hurensexualität zu gering wurde, haben viele Frauen damit begonnen, ebenfalls eine „eindeutige“ sexuelle Körpersprache zu entwickeln, um diesen Einfluss wieder sicher zu stellen. Da diese weibliche Gegenreaktion eine starke Verwirrung in den nach einer sensationellen Sexualität süchtig gewordenen Männer ausgelöst hat, ist ein kulturbedingter Krieg innerhalb der Standeskulturen gegen die Frau entbrannt, der zu einem regulären Geschlechterkrieg wurde.

Bereits in der griechischen Hochkultur hat dieser in der Standeskultur „normal“ gewordene Geschlechterkrieg einen ersten Höhepunkt erreicht, da die griechischen Frauen erstmals dazu gezwungen wurden, ihren Körper in der Öffentlichkeit vollständig zu bedecken, um eine ständige sexuelle Übererregung der Männer zu verhindern. Dies war unter anderem auch deshalb notwendig geworden, da die sexuelle Organisation der menschlichen Natur eine starke innere Vollzugskraft aufweist. Dabei wird das Denken der Geschlechter ein gutes Stück weit ausblendet, so dass sich das natürliche Denkvermögen der nach einer sensationellen Sexualität süchtig werdenden Männer und Frauen nachhaltig reduzieren kann.

Der Versuch der 68er-Generation den Geschlechterkrieg durch eine vollständige schamlose „Liberalisierung“ der Sexualität aufzuheben, hat die Probleme der Geschlechter nicht erlöst, sondern weiter verstärkt und in einen bodenlosen asozialen Geschlechterkrieg verwandelt. Auch die Prostitution wurde im Zuge dieses Krieges zu einem „Fast Food“ Konsumartikel degeneriert, so dass die heutige Kultur in einer erheblichen Weise durch ein sexuelles Elend geprägt ist.

Die Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau muss auf eine natürliche Weise gestaltet werden, damit die natürliche Liebe und die natürliche Sexualität in der Beziehung lebendig bleiben und sich gegenseitig auf eine konstruktive Weise ergänzen können. Die natürliche Liebe greift dafür auf das Instrument der empathischen Einfühlung zurück und die Sexualität auf den sogenannten sexuellen Humor, der die Geschlechter in die Lage versetzt, emotionale und körperliche Schwierigkeiten auf eine konstruktive Weise zu meistern. Viele der heutigen künstlichen kulturellen Normen und Moden verhindern eine natürliche Geschlechterbeziehung und richten durch ihre Betonung und Verherrlichung von sensationellen Superlativen aller Art einen erheblichen Schaden an. Die Beziehungsschwierigkeiten des heutigen Menschen haben daher vor allem kulturelle Gründe, die der Mensch verstehen lernen muss, damit er zu einer gesunden natürlichen Geschlechterbeziehung und Gesellschaftsgestaltung gelangen kann.

 

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Donald Trump und die neoliberale Krise in Deutschland und in der EU 

 

Dass Donald Trump so erfolgreich in Amerika ist, hat weniger mit seiner Persönlichkeit, als vielmehr mit dem nicht zu unterschätzenden weit verbreiteten religiösen Fundamentalismus in Amerika zu tun (God's own country). Dieser religiöse Fundamentalismus, mit seinen immer wieder ausufernden gewaltsamen Neigungen bedeutet heute die Gefahr der Entstehung einer Gottesherrschaft nach dem Alten Testament in Amerika.

Die seit der Jahrtausendwende ausufernde neoliberale Wirtschaftsreligion, die 1985 von Ronald Reagan mit dem sogenannten „Washington Consensus“ begründet worden war, hat nach den Anschlägen vom 11. September 2001 auch eine neoliberale politische Religion in Amerika akut werden lassen, die nach und nach und im gesamten westlichen Kulturkreis umgesetzt wurde. Wir finden daher heute in Amerika nicht nur eine absolutistische protestantisch-calvinistische Religionsmischung der sogenannten Evangelikalen, sondern auch eine absolutistische neoliberale wirtschaftliche Religion und eine neoliberale politische Religion vor, die das amerikanische Kulturwesen prägen.

Diese Entwicklung war eine Folge der sich während des gesamten 20. Jahrhunderts vollziehenden übernatürlichen Machtagenda in Amerika durch ein politisches Pingpong-Spiel, durch das abwechselnd die wirtschaftlichen Oligarchen und der amerikanische Staat den Grad der absolutistischen Macht über die amerikanischen Bürger erhöht und erweitert haben.

Diese Entwicklung ging im Sinne eines traditionellen Standeskrieges (Reich gegen Arm) innerhalb der Standeskultur zu Lasten der Bürger (Ein großer Teil der amerikanischen Bevölkerung hat bis heute keine oder nur eine beschränkte Krankenversicherung). Ein in einer solchen Unsicherheit gefangen bleibendes Volk bleibt für die Erzeugung von religiösen und politischen Hoffnungen in Bezug auf eine Besserung der kulturellen Verhältnisse anfällig und ist entsprechend leicht zu beeinflussen. Vor allem aus diesem Grund können Donald Trump, Elon Musk, Mark Zuckerberg und andere amerikanische Oligarchen die amerikanische Demokratie heute mit Füßen treten und sich daran machen, den Rest der demokratischen Spielregeln und des allgemeinen empathischen Umgangstones in Amerika fortschrittlich zu beseitigen. Dies beinhaltet seit kurzem auch die Liberalisierung einer „Hate Speech“ auf den sozialen Plattformen und einen dadurch vorangetriebenen politischen und wirtschaftlichen „Endsieg“ der Oligarchie in Amerika. Heute realisiert sich in Amerika daher langsam aber sicher das, was der von Ronald Reagan initiierte völlig willkürlich agierende neoliberalen Kapitalismus in den letzten 40 Jahren ungehindert voran treiben konnte, eine neue oligarchische Weltordnung die bereits David Rockefeller 1994 in einem offiziellen Vortrag beworben hat.

Diese in den letzten 40 Jahren von zu vielen Menschen als eine geheime Verschwörung gehandelte neue Weltordnung war irreführend, da sich die dafür notwendige neoliberale Entwicklung seit 40 Jahren ganz offen vor aller Augen im westlichen Kulturkreis vollzieht. Dadurch ist den meisten Menschen bis heute verborgen geblieben, dass es sich beim Neoliberalismus um eine karzinogene Kulturentwicklung handelt, die der menschlichen Natur und der Natur der Erde in einer zunehmend gefährlich werdenden Weise zusetzt, da zu viele Menschen ihren Blick auf das Hintergründige und nicht auf das Offensichtliche richten und dadurch den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen.

Die in den letzten 25 Jahren stattfindenden fragwürdige Kriege der Amerikaner, das Abhören der Welt durch die NSA und der Einsatz von Drohnen für die Abarbeitung einer Todesliste für Terroristen, waren nur Wegbereiter für das, was Donald Trump nunmehr zu werden droht, ein nahezu allmächtiger amerikanischer Gott. Dieser Gott regiert durch willkürliche Belohnungen und Bestrafungen und ersinnt für alle „Sünder“ wider des Willens von Donald Trump schwerwiegende Konsequenzen. Die religiösen Kulturkonzepte in Amerika werden daher zu einer immer größeren Gefahr eines von einer willkürlichen und widernatürlichen Phantasie angetriebenen bodenlosen Machtstrebens in Amerika, das sich auf eine traditionelle religiöse Weise selbst ideologisch legalisiert und immunisiert.

Dabei haben wir es mit einer fortschrittlichen willkürlichen und unverschämten Vereinnahmung der einfachen Menschen durch die Herrenmenschen in der Form einer zwanghaften pseudo-symbiotischen Beziehungs-Verstrickung zwischen den neoliberalen Herrenmenschen und dem einfachen Bürger zu tun. Diese Beziehungs-Verstrickung ist als eine besondere Form der Leibeigenschaft zu verstehen, die sich auf eine psychopathische Weise vollzieht.

Wer dies erst einmal erkannt hat, dem erschließt sich auch das Wesen der EU seit der Jahrtausendwende in einer greifbaren Weise, da die EU die neoliberale Agenda der Amerikaner zu einem großen Teil übernommen hat und seither eine toxische Selbstorganisation betreibt. Die gegenwärtig sich dadurch im gesamten westlichen Kulturkreis zuspitzende krisenhafte Kulturentwicklung macht immer deutlicher, dass die EU heute vor einem bedeutenden Scheideweg steht.

Eine extrem ungleiche Macht- und Vermögensverteilung kann nicht auf Dauer in einer Kultur aufrecht erhalten werden, es sei denn, man programmiert die Bevölkerung auf einen entsprechende „Toleranz“ und man verwandelt das bürgerliche Bewusstsein in ein ideologisches und emotionales Meer von idealistischen Phantasien, von Lügen, von Scheinheiligkeiten und von willkürlichen übernatürlichen Überlebensrezepten. Eine solche übernatürliche Selbstorganisation und Kulturorganisation zersetzt die soziale Gesellschaft unweigerlich bis zu dem Punkt, an dem sie durch einen Mangel an Fähigkeiten zur spontanen, kreativen und empathischen Kooperation und Koordination langsam aber sicher im Chaos versinkt.

Eine solche neoliberale Agenda wird seit der Bewältigung der Finanzkrise von 2008 durch die Verwirklichung des Mottos, Gewinne privatisieren und Verluste kommunisieren“ in einer aktiven ungeschminkten Weise auf eine immer neue Spitze getrieben, in dem ein entsprechendes neoliberales Social Engineering eine solche Entwicklung gezielt befördert (Migrationskrise, Coronapolitik etc.). Dadurch ist man dahin gekommen den Bürger ganz offensichtlich und am helllichten Tag zu vergewaltigen, indem man ihn z.B. dazu gezwungen hat das Risiko und die Verantwortung für die Corona-Impfung und damit auch für die neoliberalen Kulturexperimente (Gen-Technik etc.) anhand einer persönlichen Unterschrift zu übernehmen.

Das heutige kapitalistische Kultur-Monopoly der neoliberalen Art wird durch diese „Fortschritte“ bereits mit einer derartigen brutalen Willkür vorangetrieben, dass das heute stattfindende Sterben der kulturellen Moral und das Weichen des Natürlichen zugunsten des Unnatürlichen nicht die einzigen lebensbedrohlichen Symptome des heutigen neoliberalen Kamikaze-Kapitalismus sind. Die primären Suchtentwicklungen des heutigen Kulturmenschen in der Formen einer sadistischen Machtsucht über andere Lebewesen, einer masochistischen Kontrollsucht über das eigene Leben, eine relativ blinde Konsumsucht und eine ins Totalitäre neigende Vergnügungssucht werden heute durch viele sekundäre Suchtentwicklungen (Zucker, Nikotin, Alkohol, Kaffee, Spielsucht etc.) ergänzt. Die Zunahme dieser Suchtentwicklungen macht deutlich, dass der Mensch seine „normale“ Kulturrealität immer weniger ertragen kann, so dass er sie durch ständige übernatürliche Stimulationen oder durch ein Eintauchen in eine willkürliche Gleichgültigkeit zunehmend ausblendet.

Viele Menschen stehen dadurch bereits an der Grenze zum Nihilismus, jenem depressiven Phänomen, bei dem einem Gleichgültigen die eigene Gleichgültigkeit gleichgültig wird. Aus diesem Grund wird heute jeder weitere „Kompromiss“, den der einfache Mensch in Bezug auf eine fortschrittliche neoliberale Kulturgestaltung eingeht ein lebensgefährlicher Kompromiss.

Noch haben die Europäer die Möglichkeit den Weg zu wählen, den sie gehen. Daher ist es wichtig, dass der Einzelne das innere Wesen des Neoliberalismus besser nachvollziehen kann. Wir haben es bei diesem Phänomen mit einem Linksradikalismus zu tun, da die „Linke Politik“ traditionell für die Freiheit in der Kultur eintritt. Die „Rechte Politik“ dagegen steht für die notwendige Ordnung innerhalb einer Kultur. Der Kapitalismus war stets von dem Bemühen gekennzeichnet, so weit wie möglich frei agieren zu können, weshalb bis heute die Zielsetzung einer Deregulierung von allen stattlichen Ordnungsmaßnahmen die zentrale neoliberale Zielsetzung geblieben ist.

Donald Trump ist jedoch seit kurzem zu einem Symbol dafür geworden, was aus einer „Linken“ Politik werden kann, die sich selbst auf eine absolutistische Weise verherrlicht und darüber vergisst, das alles gesunde natürliche Leben durch einen harmonischen natürlichen Abgleich von Ordnung und Freiheit innerhalb seiner Selbstorganisation gekennzeichnet ist. Eine absolute bodenlose Willkür ohne Rücksicht auf Verluste, wie sie Donald Trump heute repräsentiert ist daher als ein absolutistischer, bereits ins Fanatische tendierender „Linksfatalismus“ zu verstehen, der nicht länger anerkennen will, dass es irgendeine Ordnung gibt, welche die Willkür der amerikanischen Oligarchen auch nur in irgendeiner Weise beschränkt. Dadurch ist die Gefahr eines „Nero Phänomens in Amerika entstanden.

Wie konnte es so weit kommen?

Seitdem die neoliberale Agenda 1985 von Ronald Reagan unter dem medienwirksamen Motto „We Make America Great Again“ eingeleitet und zur offiziellen politischen und wirtschaftlichen Agenda geworden ist, hat sich eine erhebliche Wandlung im westlichen Kulturkreis vollzogen:

1. Die Deregulierung der Finanzwirtschaft, die zu undurchsichtigen und damit für den Bürger nicht durchschaubaren Finanzprodukten geführt hat. Diese neoliberale Willkür hat zur Finanzkrise von 2008 geführt.

2. Die soziale Deregulierung der Gesellschaft durch die „Liberalisierung“ der Sexualität für eine „Sex Sells“ Kultur der süchtig machenden Art. Die zudem mit der Jahrtausendwende durch eine geänderte Rechtsprechung erfolgende Verwandlung eines 5000-jährigen Familienpatriarchats in ein Familienmatriarchat hat die Kultur in eine Single-Kultur verwandelt, deren Elend sich heute durch die Normalisierung von relativ instabilen pseudo-symbiotischen Geschlechter-Beziehungen ausdrückt. Dadurch ist auch die allgemeine Kommunikation relativ oberflächlich und sachlich geworden. Die sozialen Einsparungen innerhalb der Beziehungen äußern sich auch durch E-Mails die keine Anrede und keine freundlichen Grüße mehr enthalten. Dadurch verroht die Kultur heute zusehends und degeneriert auch in sozialer Hinsicht durch eine zunehmende ideologische und emotionale Willkür.

3. Die Verwandlung einer traditionellen Realpolitik in eine politische Religion der idealistischen Willkür, die nicht mehr darüber verhandelt wie man das, was man hat zum Besseren verändert, sondern über das verhandelt, was man gerne hätte, ohne in einer hinreichenden Weise in Rechnung zu stellen, was man dadurch an Schäden in der Kultur produziert. Ein exemplarisches Beispiel dafür ist die jüngste politische Übersprungshandlung der CDU in Bezug auf die Migrationspolitik. Dabei wurden in einer Trump-Manier die traditionellen demokratischen Gepflogenheiten in Deutschland willkürlich übergangen, um auf eine seltsam „sensationelle“ Weise politisches Kapital anzuhäufen.

Nur wer die drei Aspekte der neoliberalen Revolution in den letzten 40 Jahren hin zur absolutistischen politischen und oligarchischen Willkür nachvollzieht, begreift die Gefahr, die davon heute für alle Menschen ausgeht. Eine linke Willkürherrschaft führt zu dem, was wir als eine tyrannische Herrschaft bezeichnen, in welcher der Herrscher tut, was immer er will. Eine absolutistische faschistische Ordnung, kann im Gegensatz dazu dahin kommen selbst Gräueltaten durch eine verabsolutierte Bürokratie ordnungsgemäß zu registrieren. Aus diesem Grund spricht der Deutsche seit 15 Jahren von seiner Wahlmöglichkeit zwischen einer politischen Cholera und einer politischen Pest, da durch die neoliberale Agenda der innerhalb der Natur stattfindende relative Ausgleich von Ordnung und Freiheit im gesamten westlichen Kulturkreis ausgeblendet und ins politische Unterbewusstsein verdrängt worden ist.

Da sich in den letzten 25 Jahren gezeigt, hat, dass der Übergang von einer relativen natürlichen Freiheit zu einer übernatürlichen Willkür und Gleichgültigkeit fließend ist, muss der Mensch für die Verwirklichung einer gesunden biologischen Selbstorganisation in einer deutlichen Weise zwischen dem Wesen einer natürlichen Freiheit und dem Wesen einer unnatürlichen Willkür unterscheiden. Die natürliche Freiheit existiert nicht für sich selbst, sondern ist in eine höhere universale Ordnung eingebunden, so dass die relative natürliche Ordnung und die relative natürliche Freiheit einander ergänzen. Die natürliche relative Freiheit ist daher grundsätzlich nicht beliebig und verwirklicht sich innerhalb der biologischen Selbstorganisation eines Lebewesens dadurch, dass es eine relative Freiheit für eine kreative, individuelle und damit einzigartige Selbstorganisation gibt.

Für das ganzheitliche evolutionäre Rezept der irdischen Natur ist sowohl eine relative Ordnung als auch eine relative Freiheit notwendig. Will sich der Mensch daher auf eine gesunde, natürliche Weise organisieren, dann darf er weder eine absolutistische Ordnung (Diktatur) noch eine absolute Freiheit (Willkür) innerhalb seiner persönlichen, der familiären oder der gesellschaftlichen Organisation akzeptieren. Diese grundlegende biologische Erkenntnis ist notwendig, damit der heutige Mensch die Umsetzung einer stabilen biologischen Demokratie erreichen kann.

Die Deutschen haben nach dem Zweiten Weltkrieg eine zwanghafte pseudo-symbiotische Verstrickung mit Amerika vollzogen und sind dadurch in eine psychische Abhängigkeit von Amerika geraten. Diese Abhängigkeit hat auch dazu geführt, dass die CDU nach der Jahrtausendwende zu einer neoliberalen Partei geworden ist, die sich heute anschickt einen neoliberalen „Endsieg“ der amerikanischen Art in Deutschland zu realisieren. Dadurch gerät das heute politisch am Krückstock gehende deutsche Volk in die Gefahr, dass der voraussichtlich zukünftige Führer der CDU als einem offiziellen Vertreter von Black Rock“ einen brüsken und rohen Neoliberalismus in Deutschland nach dem heutigen amerikanischen Vorbild verwirklicht.

Eine solche Entwicklung kann sich vor allem dadurch vollziehen, dass die Führerin der AFD die Agenda von Goldman Sachs in ihrem Karriere-Rucksack trägt. Sollten die CDU und die AFD durch die kommende Bundestagswahl mehr als 50 % der Wahlstimmen in Deutschland auf sich vereinigen, dann kann der bereits produzierte Präzedenzfall einer gemeinsamen Abstimmung für die Migrationsfrage eine dramatische neoliberale Politik auf den Weg bringen.

Kommt es dazu, dann werden auch die Deutschen wie die Amerikaner für ihre fahrlässige politische Amnesie einen hohen Preis bezahlen. Die Agenda „Make Amerika Great Again“ wurde erstmals 1985 von Ronald Reagan, dem Vater des amerikanischen Neoliberalismus öffentlichkeitswirksam propagiert. Was daraus geworden ist spüren die Amerikaner bereits seit langem am eigenen Leib. Auch die akute gegenwärtige politische Amnesie der Deutschen übersieht, dass die heute so drängend werdenden Probleme in Deutschland einer dem Neoliberalismus hörigen CDU-Partei zu verdanken sind, die die gesamte Infrastruktur in Deutschland dauerhaft vernachlässigt und das deutsche Migrationsproblem in einer seltsam hartnäckigen Weise aufrecht erhalten hat.

Wir finden sowohl im Parteiprogramm der CDU als auch der AFD eine ausgesprochen neoliberale Konzeption, die viele Gemeinsamkeiten hat, so dass sich viele CDU- und AFD-Wähler heute in einer leichtsinnigen Weise darüber hinwegtäuschen, was dies für ihre Zukunft bedeutet. Die Hoffnungen, welche die Wähler auf diese Parteien setzen, wird genauso wenig erfüllt werden, wie sie sich in den letzten 20 Jahren einer neoliberalen deutschen Politik nicht erfüllt haben. Deutschland braucht heute alles andere als eine Politik, die zu einem neoliberalen „Endsieg“ führt.

Eine neoliberale politische Vereinigung von CDU und AFD in Deutschland kann für die EU zu einem trojanischen Pferd werden. Eine dadurch erfolgende innere Schwächung oder gar Auflösung der EU würde alle europäischen Völker zu einem gefundenen Fressen für die Herrenmenschen in Amerika und in den BRICS-Staaten machen. Es ist daher wichtig, dass der Deutsche begreift, was hier und heute auf dem Spiel steht.

 

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Die gegenwärtige destruktive Bürokratie innerhalb des westlichen Kulturkreises und ihre Korrektur

 

Die heutige Kulturrealität zeichnet sich dadurch aus, dass die meisten Bürger durch die Kultivierung eines übernatürlichen Kultur-Positivismus denken, sie würden in einer Demokratie leben, weil sie jeweils in einem periodischen Abstand von 4 Jahren einige Kreuze auf einigen Wahlzetteln machen können. Diese Kreuze bewirken heute nicht viel, weil in den kapitalistischen Standeskulturen die Herrenmenschen der Ökonomie, der Religion und der Exekutive die eigentlichen Machthaber in der Kultur sind und mit Hilfe ihrer Lobbyisten stets auf eine unsichtbare Weise mit im Bundestag sitzen. Dadurch fällt die Gesetzgebung und die Organisation der Exekutive seit der Jahrtausendwende in einer regelrechten Weise zugunsten der Herrenmenschen und zu Ungunsten der „einfachen“ Bürger aus. Die Heerschar der Beamten welche die tägliche Kulturrealität organisieren bilden heute den wesentlichen Machtfaktor eines jeden Staates aus, so dass auch in dieser Hinsicht das Leben für die Herrenmenschen, die heute global agieren und damit bürokratisch und steuerlich schwer greifbar sind, immer leichter und für die Bürger immer schwerer wird, die nahezu alle staatlichen Kosten bestreiten müssen.

Eine Kultur sticht aus diesem „normal“ gewordenen Kulturalltag des westlichen Kulturkreises positiv hervor, die Schweiz. Hier sind die Bürger weit weniger mit einer ständig zunehmenden psychischen Überlastung konfrontiert, da sie in politischer und bürokratischer Hinsicht eine reale natürliche Demokratie von Unten verwirklicht haben. Dabei achtet die lokale Ebene stets darauf, dass die Kreisebene keinen ungebührlichen autoritären Einfluss auf die lokale Selbstverwaltung ausübt. Das Gleiche gilt für die Kreisebene gegenüber der Landesebene und der Landesebene gegenüber der Bundesebene. Eine solche politische und bürokratische Selbstverwaltung vom Bürger für den Bürger ist heute einzigartig innerhalb der globalen Selbstorganisation des Menschen.

Dennoch ist auch die Schweiz kein Paradies für den heutigen Menschen, da hier der Einfluss des Calvinismus in der Vergangenheit auf die ökonomische Kulturgestaltung so stark war, dass wir in ökonomischer und religiöser Hinsicht nach wie vor eine hierarchische Diktatur von Oben nach Unten in der Schweiz vorfinden. Eine ökonomische Demokratie von Unten, wie sie innerhalb der spanischen Revolution von 1936 bis 1939 erfolgreich verwirklicht wurde, könnte daher die Schweiz zur ersten Nation machen, die sich auf eine ganzheitliche biologische Weise organisiert.

Innerhalb einer natürlichen Demokratie wird die Exekutive und damit auch die Bürokratie daran gemessen wie sinnvoll und wie einleuchtend diese Bürokratie für den „einfachen“ Menschen ist und in welchem Ausmaß sie das Gemeinschaftsleben bereichert und erleichtert. Es ist daher für den heutigen Menschen nicht schwer, festzustellen, dass die heutigen Bürokratien im westlichen Kulturkreis, insbesondere in Deutschland das Gegenteil einer natürlichen Bürokratie darstellen. Eine biologische Bürokratie ist nicht dazu da, damit Beamte eine Geheimsprache entwickeln, die außer ihnen niemand ohne eine „fachkundige“ Hilfe entschlüsseln kann. Sie hat vielmehr die Aufgabe klare, für jeden mit einem Volksschulabschluss nachzuvollziehende Regeln für alle kulturelle Angelegenheiten zu finden und zu formulieren, wie das heute in der Schweiz der Fall ist. Eine natürliche Bürokratie hat stets dem Volk zu dienen, das diese Bürokratie finanziert. Sobald daher eine Bürokratie autoritäre Wesenszüge annimmt, durch welche die Beamten das Volk durch die Erzeugung eines bodenlosen „Respekts“ bzw. einer bodenlosen Angst beherrschen, verlieren sich die Beamten früher oder später in einem widernatürlichen absolutistischen Machtstreben und überziehen das Volk mit erstickenden bürokratischen Forderungen und Regulierungen.

Eine autoritäre Bürokratie funktioniert dadurch, dass der Mensch zu einem relativ einseitigen Input-Befehls-Empfänger und die Bürokratie zu einem relativ einseitigen Output-Befehls-Geber wird. Es findet dabei kein natürlicher Beziehungs-Austausch mehr statt, weil dieser durch eine unnatürliche einseitige Befehlskette ersetzt wird, die den Kulturalltag in eine mehr oder weniger sterile Handlungs-Maschine verwandelt. Man kann daher die autoritäre Bürokratie einer absolutistischen Standeskultur mit einem Algorithmus vergleichen, der stets für gleichbleibende Handlungsabläufe in der Kultur sorgt und den Handlungsfluss in der Kultur reguliert. Damit dies auf eine nachhaltige Weise erfolgen kann, müssen die meisten Teilnehmer an dieser Kulturregulierung stets in einer passiv-rezeptiven Haltung verbleiben, da ansonsten der natürliche freie Wille des Menschen durch seinen spontanen Handlungsdrang den bürokratisierten Handlungsfluss stört.

Aus diesem Grund wird die Bürokratie der Standeskultur durch einen absolutistischen autoritären Machtapparat umgesetzt, der sich von „Oben nach Unten“ durch eine pyramidale Befehlskette vollzieht und der durch eine „Pädagogik“ der Belohnung und Bestrafung und durch gesetzliche Strafandrohungen versichert ist. Eine solche Selbstregulierung eines Volkes macht bis zu einem gewissen Grad Sinn und bleibt für den Menschen akzeptabel, wenn sie sich auf das Notwendige beschränkt und konkrete greifbare Vorteile für jeden Bürger mit sich bringt.

Nimmt eine diktatorische Bürokratie in der Kultur jedoch überhand, weil sie selbst die einfachsten Äußerungen und Handlungen in der Kultur durch bürokratische Regularien auf eine formgebende Weise diktiert, dann wird der „normale“ passiv-rezeptive Gehorsam gegenüber der Bürokratie peinlich und destruktiv, weil sich der Bürger selbst dadurch in eine bürokratische Handlungs-Maschine verwandelt. Je mehr ein Mensch dadurch zu einem passiven Befehlsempfänger wird, desto mehr verwandelt er sich in einen Leibeigenen der Kultur, dessen Handlungen durch zu viele „Sachzwänge“ diktiert sind.

Bietet ein Volk einer fortschrittlichen übernatürlichen Bürokratisierung des Kulturalltags daher keinen Einhalt, landet es früher oder später in einer Diktatur, die der natürlichen Freiheit und Lebendigkeit in der Kultur schließlich den Hahn abdreht. Geschieht dies, dann wird der Mensch zu einer algorithmischen Gewohnheits-Maschine, die mit immer geringeren Abweichungen das immer gleiche Überlebensprogramm vollzieht und damit die menschliche Natur, die sich durch eine besondere Fähigkeit zur Kreativität und Freiheit auszeichnet, zunehmend pervertiert.

Biologisch gesehen ist eine solche Selbstorganisation eine Katastrophe, da das Gesetz der natürlichen Ökonomie alle Fähigkeiten eines Lebewesens abbaut, die nicht regelmäßig im Gebrauch stehen. Dies gilt auch für die natürlichen Fähigkeiten des Menschen zur Kreativität und zur Freiheit, weshalb ein Volk, das einer überhand nehmenden Bürokratie keinen Einhalt gebietet, immer weniger in der Lage ist, die täglichen Gewohnheiten durch neue andersartige Handlungsweisen zu ersetzen. Wir können daraus die Lehre ziehen, dass ein Volk, das sich durch eine einseitige diktatorische Bürokratie organisiert auf eine tragische Weise daran scheitert, diese Fehlentwicklung nicht mehr hinreichend korrigieren zu können, solange sich das Volk nicht im Klaren darüber ist, weshalb ihm geschieht wie ihm geschieht.

 

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Die Verwirklichung einer unabhängigen Geldorganisation

 

Ende des 19. Jahrhunderts stellte Silvio Gesell, ein deutscher Kaufmann in Argentinien aufgrund der wirtschaftlichen Krisen Argentiniens in dieser Zeit Forschungen über das Wirtschafts- und Geldsystem an. Dabei kam er zu der Überzeugung, dass vor allem eine gleichmäßige Umlaufgeschwindigkeit des Geldes den Wirtschaftskreislauf stabilisiert, unabhängig davon, ob es sich um einen örtlichen oder um den nationalen Wirtschaftskreislauf handelt. Daraufhin entwickelte er die neue Konzeption eines sogenannten Freigeldes und veröffentlichte seine Forschungsergebnisse in einem Buch.

1932 brachte der Bürgermeister von Wörgl in Tirol angesichts der schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen des Börsencrashs von 1929 das Freigeld Konzept von Silvio Gesell in Wörgl zur Anwendung. Innerhalb nur kurzer Zeit kam dadurch den wirtschaftlichen Kreislauf in Wörgl in Schwung und stabilisierte den Handel auf eine derart erstaunliche Weise, so dass der Erfolg schließlich von der Presse als Wunder von Wörgl bezeichnet wurde. Dieser Erfolg machte klar, dass das Freigeld jederzeit auf eine unabhängige dezentrale Weise innerhalb einer Gemeinde oder Kleinstadt erfolgreich umgesetzt werden konnte, so dass mehr als 100 Bürgermeister im Umkreis und Interessenten aus anderen Ländern nach Wörgl kamen, um sich mit den eigenen Augen von dem Wirtschaftserfolg in Wörgl zu überzeugen. Dieser Erfolg war so beträchtlich, dass die Geschäftsleute in Wörgl ihre Steuern an die Gemeinde im Voraus bezahlen konnten. Da das Wunder von Wörgl durch Presseberichte allgemein bekannt wurde, kam es durch die Tiroler Landesregierung zu einem Verbot für das Freigeld. Nach einem Einspruch der Gemeinde wurde das Freigeld in einer Gerichtsverhandlung am 18. November 1933 endgültig verboten, so dass Wörgl anschließend wieder in eine wirtschaftliche Depression geriet.

Die leicht nachzuvollziehende Entwicklung in Wörgl lieferte eine Erklärung dafür, weshalb das Abziehen der amerikanischen Kreditgelder aus Deutschland und Österreich im Zuge des Börsencrashs von 1929 ein solches wirtschaftliches Elend hervorgerufen hat,. Durch den Geldmangel ist die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes unter das Niveau gesunken, das für einen gesunden Wirtschaftskreislauf notwendig ist. Dort wo das Geld zu knapp geworden war, was nicht nur in Deutschland und Österreich, sondern auch in Amerika durch eine entsprechende Geldpolitik der Federal Reserve Bank der Fall war, stagnierte daher die Wirtschaft über einen langen Zeitraum.

Wer diesen einfachen aber wesentlichen Faktor für eine florierende Wirtschaft verstehen kann, der kann auch nachvollziehen, weshalb das einfache natürliche Tauschgeld, das bereits der frühe Mensch durch Muscheln, Perlen und anderem „Geld“ durch eine entsprechende gemeinsame Vereinbarung aller Stammesmitglieder genutzt hat, das A und O für einen regen Tauschhandel ist. Die Einigung einer Gemeinschaft auf ein für alle gültiges Tauschmittel beschleunigt den Tauschfluss auf eine grundsätzliche Weise. Dies ist an einem konkreten Beispiel leicht nachvollziehbar. Ein Bauer, der mehr als genug Äpfel hat und ein Wagenrad benötigt, muss ohne ein Tauschmittel-Geld erst einmal einen Wagenradmacher finden, der an Äpfeln interessiert ist. Durch den Einsatz eines neutralen Tauschmittels kann der Bauer jedoch seine Äpfel an jeden Interessenten verkaufen und mit dem Geld dann zu einem Wagenradmacher gehen, um sein Wagenrad zu erstehen. Das Wertvolle am Tauschmittel Geld ist daher eine Zeitersparnis und eine Energieersparnis, die für alle daran teilnehmenden Menschen eine „WinWin“ Situation bedeutet.

Das Besondere am Freigeld von Silvio Gesell war die gezielte Minderung der Geldhortung, die im Kapitalismus zu einer Form der übernatürlichen Vermögensaufbewahrung geworden ist. Die Geldhortung war und ist ein erheblicher Unsicherheitsfaktor für die Geldumlaufgeschwindigkeit in einem Staat, so dass noch nicht einmal eine Zentralbank in der Lage ist stets rechtzeitig auf ein rapides Absinken der real im Umlauf befindlichen Geldmenge durch eine plötzlich einsetzende massive Geldhortung zu reagieren. Ein solches Ereignis kann einer Börsenkrise oder Wirtschaftskrise zur Folge haben. Die einzige Möglichkeit die Geldumlaufgeschwindigkeit stabil zu halten, besteht darin das Geld nicht zu verzinsen und es darüber hinaus mit einer kleinen monatlichen Strafsteuer zu belegen, die jeweils derjenige entrichten muss, in dessen Besitz sich ein Geldschein befindet. Dies ist eine wirksame Maßnahme um die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes auf einer ausreichenden Höhe zu halten und um die Wirtschaft insgesamt zu stabilisieren.

Beim „Wunder von Wörgl“ handelte es sich daher keineswegs um ein Wunder, sondern um eine einfache Geldregulierung, die dadurch erfolgen konnte, dass die Gemeinde bei einem Drucker vor Ort sogenannte „Arbeitswertscheine“ mit einem Nennwert von 1, 5 und 10 Schilling drucken ließ. Auf diesen Noten befanden sich kleine freie Felder, in die jeweils monatlich eine kleine Steuermarke eingeklebt werden konnte, um eine ausreichend hohe Umlaufgeschwindigkeit des Geldes zu erreichen. Aus diesem Grund wurde das Freigeld in Wörgl auch als Schwundgeld bezeichnet.

Wer das Prinzip des Schwundgeldes bzw. Freigeldes versteht, der kann nachvollziehen, weshalb die Arbeitswertscheine von Wörgl zu einem Dorn im Auge der Tiroler Landesregierung wurden. Das kapitalistische Zinsgeld funktioniert nicht auf der lokalen Ebene und benötigt stets eine Nationalbank für eine relative Regulation der Geldmenge und der Geldumlaufgeschwindigkeit. Dies hat den Hintergrund, dass sowohl das kapitalistische Zinsgeld als auch das willkürlich erfundene übernatürliche Konzept des Eigentums durch den Staat in einer absolutistischen Weise geschützt werden muss, damit der Zaubertrick der ständigen Geld- und Gütervermehrung durch den kapitalistischen Kreditvertrag funktioniert. Dadurch bleibt das kapitalistische Zinsgeld stets ein Unsicherheitsfaktor für die kapitalistische Wirtschaft.

Dieser Unsicherheitsfaktor hat sich bis heute durch die wahnwitzige Liberalisierung der Geldwirtschaft und der Börsenregulierung nach einer erheblichen Veränderung der Finanzpolitik durch Roland Reagan so verstärkt, dass aus dem heutigen Finanzsystem ein wild wucherndes Krebsgeschwür der bodenlosen Geld- und Machtgier geworden ist. Dadurch ist seit der Jahrtausendwende das Zinsgeld, das Blut des kapitalistischen Wirtschaftskreislaufs, für den Menschen zu einer lebensgefährlichen Kulturdroge geworden, an der sich vor allem die Herrenmenschen und die Börsianer in einer bodenlosen Weise berauschen.

Dies macht heute mehr denn je deutlich, dass eine biologische Kulturorganisation nur durch ein Freigeld nachhaltig organisiert werden kann, da dadurch keine derartigen Kapitalkonzentrationen und Machtkonzentrationen entstehen, wie sie durch den kapitalistischen Zinseszins in den letzten 70 Jahren in der Kultur entstanden sind. Die heutige Überforderung der Natur, die dem Menschen langsam aber sicher den natürlichen Boden unter den Füßen wegzieht, ist durch die kapitalistische Zinsregulierung vorprogrammiert, da durch den Zinseszins ein langfristig angelegtes Geld nicht linear, sondern exponentiell wächst. Dies macht das Beispiel des sogenannten Josephcents deutlich. Wäre im Jahre O ein Cent mit einer jährlichen Verzinsung von 5 % angelegt worden, so wäre das angelegte Geld bis heute auf einen Wert von mehreren Erdkugeln aus Gold angewachsen. (sh. Wikipedia Josephspfennig)

Der karzinogene Effekt des Zinsgelds wird vor allem dadurch nachvollziehbar, dass das geschaffene Zinsgeld wie das Eigentum in einer absolutistischen Weise konstituiert und ideologisiert worden ist. Das Geld hat im heutigen menschlichen Weltbild einen überragenden Wert, da das kapitalistische Zinsgeld zu einem Mittel für eine übernatürliche materielle Lebensversicherung aller Kulturmenschen geworden ist. Geld das in Form von Zahlen auf einem imaginären Konto existiert, kann im Gegensatz zu Früchten oder Produkten, nicht faulen, verderben, verkratzen, verrosten oder anderweitig kaputt gehen. Dadurch bietet es den reichen Menschen heute eine übernatürliche Existenzgarantie, da der Wirtschaftskreislauf inzwischen durch eine übernatürliche Massenproduktion gesichert wird, die zu einem großen Teil ein Eigentum der reichen Menschen ist.

Seit der Einführung einer neoliberalen Wirtschaftspolitik (liberalisierter Turbokapitalismus) vor 40 Jahren können die reichen Herrenmenschen ihr Geld auf einem verzinsten Konto liegen lassen und alleine von diesen Zinsen leben, ohne dass das Geld weniger wird. Wir haben es daher heute nicht mehr mit einer natürlichen Wirtschaft, sondern mit einer übernatürlichen Wirtschaft zu tun, die auf eine fortschrittliche unnatürliche Weise zugunsten der Herrenmenschen und zu Ungunsten der einfachen Kulturmenschen ausfällt. Es handelt sich dabei längst nicht mehr nur um ein Update der römischen „Brot und Spiele“ Machtpolitik, sondern um ein kulturelles Krebsgeschwür, das der Mensch auf eine maßlose Weise kultiviert. Dieses Krebsgeschwür agiert heute auf der globalen Ebene und kann sich durch die Verstrickung des Staates in den Kapitalismus als einem Versicherer und Garanten des Eigentums und des Zinsgeldes relativ ungehindert „fortschrittlich“ weiterentwickeln. Es ist daher wichtig, dass der heutige Mensch zwischen einem natürlichen Tauschmittel Geld und einer übernatürlichen kapitalistischen Geldkonstitution unterscheiden kann, damit er weiß, wie eine zukunftsfähige biologische Ökonomie aussehen kann und welche Forderungen er in dieser Hinsicht heute entwickeln und vertreten muss.

Weitere Information über die Funktionsweise der heutigen Wirtschaft finden Sie in dem Buch. Die Verwandlung der Standeskultur.

 

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Die destruktiven Auswirkungen der 10 Gebote

 

Alle Religionsformen der Standeskultur waren und sind von Herrenmenschen für Herrenmenschen, nicht aber für den einfachen Menschen gemacht. Daher stellt sich heute angesichts des religiösen Beitrags zur ideologischen und emotionalen Verirrung des Kulturmenschen die Frage, ob diese Religionsformen weiterhin unhinterfragt akzeptiert werden können, ohne dass sich der Mensch dadurch selbst in einer fortschrittlichen Weise schädigt.

Die moralische und soziale Degeneration der heutigen Standeskulturen des westlichen Kulturkreises sind unter anderem auf eine indirekte ideologische und psychologische Kontamination der Kulturmenschen durch die traditionellen monotheistischen Religionsauslegungen zurückzuführen. Dies wird bereits durch eine nähere Betrachtung der 10 Gebote deutlich. Sobald sich das Vermögen und der Einfluss in einer Standeskultur auf eine unnatürliche Weise bei wenigen Herrenmenschen konzentriert und die Unterschicht der Kultur immer stärker um ihre Existenz kämpfen muss, wird deutlich, weshalb die Gebote „Du sollst nicht stehlen“ und du sollst nicht falsch Zeugnis reden vor allem dem Schutz des Vermögens und der Machtstellung der Herrenmenschen in einer Standeskultur dienen. Dies gilt auch für das Gebot „Ich bin der Herr dein Gott, du sollst keine anderen Götter haben neben mir“. Durch dieses Gebot konnten die kulturellen „Statthalter Gottes auf Erden“ (Gottkönig und Priesterschaft) ihren übernatürlichen Reichtum und ihre absolutistische Macht gegen jede kulturinterne Kritik immunisieren, da eine solche Kritik durch die innere religiöse Logistik einer Kritik gegenüber dem monotheistischen Gott selbst gleich kommt.

Das monotheistische Gottesbild war und ist noch immer durch eine Pädagogik der Belohnung und Bestrafung geprägt und geht seit jeher mit einer wirksamen bodenlosen Angst einher. Daher haben wir es bei dem ersten der 10 Gebote mit einem übernatürlichen psychologischen Komplex zu tun, der eine starke innere Wirkung hat. Daher geistert das, was die Religionsstifter der monotheistischen Religionsformen an religiösen Vorstellungen erzeugt haben, um die Macht der wenigen Allmächtigen über die vielen Ohnmächtigen in einer Standeskultur zu verabsolutieren und zu immunisieren, noch heute in den Köpfen vieler Menschen umher und richtet mitunter schwerwiegende psychische Schäden in den davon betroffenen Menschen an.

Vor allem die Römisch-Katholische Kirche hat nach der Erklärung Kaiser Konstantins zum 13. Apostel eine Auslegung ihrer Religion zugunsten der Herrenmenschen der römischen Standeskultur forciert und damit zum Erhalt der Sklaverei im Römischen Reich beigetragen. Die dadurch in der westlichen Kultur entstandene schwarze ethische Blüte hat auf eine direkte Weise zu dem späteren, abgemilderten Konzept der Leibeigenschaft in der europäischen Kulturgeschichte geführt. Diese Leibeigenschaft hat sich erst im frühen 19. Jahrhundert durch den Beginn einer kapitalistischen Industrialisierung in Europa aufgelöst, um einer neuen Arbeitssklaverei durch die Ausbildung eines kapitalistischen Proletariats zu weichen. Die Katholische Kirche hat daher in Bezug auf die Sklaverei ganze Arbeit geleistet, da die Bullen Dum Diversas und Romanus Pontifex im 15. Jahrhundert den Portugiesen die Versklavung der Schwarzafrikaner „erlaubt“ haben. Durch diesen Präzedenzfall ist ein brutaler parasitärer Kolonialismus und Imperialismus durch die westlichen Standeskulturen normal geworden und hat zu einer entsprechenden kapitalistischen Entwicklung geführt. Diese tragische widernatürliche Fehlentwicklung innerhalb des westlichen Kulturkreises war von Beginn an durch die ursprünglichen 10 Gebote gedeckt, weil der jüdische Dekalog die Sklavenhaltung durch 2 Gebote auf eine indirekte Weise „legalisiert“ hat. ( https://de.wikipedia.org/wiki/Zehn_Gebote#Der_Dekalog_im_Tanach). Dadurch war auch die innere Haltung von Paulus, einem bedeutenden Religionsstifter des Christentums, in Bezug auf die Sklaverei entsprechend geprägt.

Besonders deutlich wird die einseitige Bevorteilung der Mächtigen in den 10 Geboten durch das Gebot „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren“. Da die Standeskultur bis heute dafür sorgt, dass eine absolutistische Familienautorität (Mann oder Frau) und eine obrigkeitliche Erziehungs-Pädagogik der Belohnung und Bestrafung in den Familien „normal“ ist, werden die natürlichen Eltern-Kind-Beziehungen auf eine destruktive Weise beeinträchtigt und kontaminiert. Die Einseitigkeit des Gebotes stellt dabei sicher, dass die Kinder ihre Eltern auf eine übernatürliche Weise respektieren (die natürliche Liebe der Kinder zu den Eltern schwindet durch ihre Verwandlung in moderne Leibeigene der Familie und der Kultur). Umgekehrt aber erweisen die Eltern ihren Kindern nicht diesen übernatürlichen Respekt, im Gegenteil. Psychologisch gesehen ist dieses Gebot daher dazu geeignet in einer verheerend asozialen Weise auf die Familienbeziehungen innerhalb der Standeskultur einzuwirken und sie über kurz oder lang in einen Krieg zu verwandeln, in dem jeder um sein geistiges und emotionales Überleben kämpft.

Gelingt es der Standeskultur die Eltern zu autoritären Agenten ihrer Kulturagenda zu machen, wie z.B. durch einen Generationenvertrag, der eigentlich kein Vertrag ist, da die Vertragspartei der Kinder gar nicht gefragt wurde und wird, dann trägt auch hier die kulturelle Forderung nach einem einseitigen kindlichen Respekt gegenüber den Eltern zur skurrilen Beschönigung einer selbstverständlichen Vereinnahmung der Kinder durch die eigenen Eltern und durch die Standeskultur in einer wesentlichen Weise bei. Dies hat in der Regel über kurz oder lang eine Verwandlung der Kinder in „brave“ Kulturbürger zur Folge. Es gibt daher gute Gründe, weshalb sich die gegenwärtige Standeskultur zunehmend in einen moralischen Beziehungssumpf verwandelt, von dem alle Kulturfelder betroffen sind.

 

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Die biologische Betrachtung der Sünde und der Lebensbotschaft von Jesus

 

Wir wissen heute, dass das Leben auf der Erde einem Kontinuum gleicht, in dem alle Lebewesen miteinander verbunden sind. Die heutige Isolation des Menschen von seiner eigenen Natur, von der Natur der Erde und vom Universum, die vor allem durch die religiösen Anschauungen der Standeskulturen entstanden ist, haben zu einer widernatürlichen „sündhaften“ Abtrennung des Menschen von seiner natürlichen Verbundenheit mit dem Leben geführt. Um besser verstehen zu können, was dieser sündhafte Zustand, der sündige Taten produziert bedeutet, ist es hilfreich sich vor Augen zu halten, dass alles Leben eine lebendige natürliche Ordnung aufweist, ohne die Leben nicht möglich ist. Sobald diese Ordnung aus welchen Gründen auch immer nicht mehr greift, dann wird das Verhalten der betroffenen Lebewesen nervös, hektisch, willkürlich und bisweilen so widernatürlich, wie wir es bei der Mutation einer gesunden Zelle in eine karzinogene Zelle beobachten können.

Heute erkennen wir langsam und schmerzhaft, dass die willkürliche Trennung des Menschen von seiner eingeborenen Natur, der Natur der Erde und der Natur eines relativen Universums eine regelrechte Isolierung und Vereinsamung des Kulturmenschen zur Folge hat. Dadurch entsteht in der heutigen sich extrem sündhaft organisierenden Kultur auch das bereits in der Bibel erwähnte kulturelle Phänomen der tausend Zungen, das zunehmend zu einem essenziellen Problem für die menschliche Selbstorganisation wird. Der Mensch kann es sich daher angesichts der von der Standeskultur erzeugten Gewaltpotenz nicht länger leisten, eine Kultur zu betreiben, die sündhafte widernatürliche menschliche Verfassungszustände und Handlungen wie am Fließband produziert.

Eine Trennung des Menschen von der Natur kann grundsätzlich auch durch leichtsinnig vollzogene widernatürliche Handlungen erfolgen, die sündhafte „Sachzwänge“ nach sich ziehen, wie dies etwa im Fall einer widernatürlichen Entrechtung und Versklavung von Menschen durch Menschen der Fall ist. Eine solche widernatürliche Beziehung hat einen sündhaften sadistischen Verfassungszustand des „Herrenmenschen“ und einen sündhaften masochistischen Verfassungszustand des „Sklavenmenschen“ zur Folge. Da das Verhalten der Sklaven durch ihr ständig bedrohtes Leben zwangsläufig defensiv, passiv und rezeptiv wird, erkennen die meisten Menschen bis heute nicht, dass es dabei im Grunde um eine unnatürliche Regression in einen kindlichen Verfassungszustand handelt. Diese Selbstorganisation normalisiert der Sklave durch eine übernatürliche absolutistische Selbstdisziplin und Selbstdiktatur, so dass der „Erfolg“ dieser lebensrettenden Anpassung in der Regel zu einer krankhaften masochistischen Lust an der Kontrollmacht des Sklaven über das eigene Leben führt. Die Tragik der dadurch in einer Standeskultur normal werdenden sündhaften sadistischen Lust der „Herrenmenschen“ an der Macht über den Sklavenmenschen und der sündhaften masochistischen Lust des Sklavenmenschen an der Macht über sich selbst steigert sich dadurch ins Bodenlose, dass sich die sadistische und die masochistische Sündhaftigkeit auf eine tragische Weise gegenseitig ergänzen und befeuern. Dadurch intensiviert sich die widernatürliche Machtgewalt innerhalb einer Herren-Sklavenbeziehung auf eine regelrechte Weise und macht aus der Beziehung zunehmend einen Ort der bodenlosen Gewaltanwendung.

Je mehr derartige Beziehungsprozesse innerhalb einer Standeskultur entstehen, desto mehr übertragen sich die sadistischen und masochistischen Verhaltensphänomene auf das ganze Volk und führen zu einem „normalen“ kulturellen Beziehungsverhalten der bodenlos sündhaften Art. Durch die sich dadurch jeweils in einen Krieg verwandelnden kulturellen Beziehungen (Eltern/Kind, Arbeitnehmer/Arbeitgeber, Staat/Bürger, Mann/Frau) bleibt der Mensch in einem dauerhaften sündhaften Zustand gefangen und verfestigt mit der Zeit zahlreiche widernatürliche Verhaltensweisen und Handlungsgewohnheiten der sündhaften Art.

Die sich heute zunehmend intensivierenden destruktiven Kultursymptome machen deutlich, dass der Mensch seine inzwischen extrem krankhafte, weil überaus effektiv gewordene sündhafte Kulturorganisation beenden muss. Seit nunmehr 7 Generationen versucht der Mensch seine „normale“ sündhafte Verfassung und Selbstorganisation dadurch zu erlösen, dass er die sich in der Standeskultur zwangsläufig zersetzende natürliche soziale Lebensversicherung durch eine übernatürliche materielle Lebensversicherung zu ersetzen versucht. Diese durch einen extrem widernatürlichen bzw. sündhaften Kapitalismus gekennzeichnete Selbstorganisation des Menschen ist heute im Begriff, die grundlegende biologische Lebensbasis des Menschen durch eine fortschrittliche Überlastung und Vergiftung der menschlichen Natur und der Natur der Erde zu zersetzen.

Der wesentliche Schlüssel zu einer Korrektur dieses menschlichen Irrweges besteht in einer bewussten geistigen und seelischen Wiedervereinigung des Menschen mit seiner eingeborenen Natur, der Natur der Erde und der Natur des Universums. Sobald der Mensch dadurch den heutigen Einsatz einer bodenlos sündhaft gewordenen menschlichen Phantasie beendet und seine dadurch entstandenen idealistischen Glaubensformeln der fanatischen Art auflöst, ist der Weg zu einer biologischen Kulturorganisation frei.

Dies bedeutet nicht, dass der Mensch wieder in ein Höhlendasein zurückkehren muss, sondern dass er alle übernatürliche Gewalt beendet, durch die er heute eine karzinogene Kulturorganisation betreibt. Eine Hilfe für diesen notwendig gewordenen Prozess ist die biologische Auseinandersetzung mit dem Leben von Jesus, die zu ganz anderen Anschauungen führt, als die traditionelle Jesus Betrachtung der Römisch-Katholischen-Kirche. Die Römisch-Katholische Kirche hat ein willkürlich geschaffenes Bild von Jesus als einem Sohn Gottes, der für die Sünden des Menschen gestorben ist, derart verabsolutiert und immunisiert, dass dieses Bild bis heute den biologischen Weg für eine Erlösung des Menschen von seinem sündhaften Verfassungszustand blockiert. Das durch die katholische Jesus Interpretation entstandene passiv-rezeptive Denken und Verhalten der Gläubigen, trägt heute maßgeblich dazu bei, dass der Mensch trotz aller bereits sichtbaren Symptome einer galoppierenden sündhaften Inflation innerhalb der kapitalistischen Standeskulturen nichts gegen diese Entwicklung unternimmt und sich mehr oder weniger auf ein Singen und Beten beschränkt. Das dadurch bis heute allgemein praktizierte christliche Verhalten durch das Konzept der Duldsamkeit, der pauschalen Vergebung und der sich aufopfernden Selbstlosigkeit ist durch den kulturellen „Fortschritt“ zu einem besonders tragischen sündhaften Verrat der Gläubigen an der eigenen eingeborenen Natur und an der Natur der Erde geworden. Eine duldsame Passivität gegenüber dem eigenen kulturellen „Schicksal“ führt den Menschen daher heute nirgends anderes hin als in eine Kulturhölle der haltlosen, asozialen und widernatürlichen Unverbindlichkeit, Beliebigkeit und Gleichgültigkeit gegenüber allem Leben.

Eine solche heute bereits in mehrfacher Hinsicht offensichtlich gewordene Kulturentwicklung ist geradewegs das Gegenteil dessen, was uns Jesus durch sein Leben vor Augen führt. Wir können aus dem, was wir heute über das Leben von Jesus wissen die Schlussfolgerung ziehen, dass sich Jesus des „sündhaften“ Zustands der jüdischen Kultur seiner Zeit bewusst war, da er durch sein Leben die gesunde soziale Natur des Menschen und damit die Nächstenliebe, die brüderliche Gemeinschaft und das natürliche symbiotische Gemeinschaftswesen des Menschen bewusst betont hat. Unter diesem Aspekt ist vor allem sein Ratschlag „An ihren Früchten sollst du sie erkennen“ ein überaus wertvoller Ratschlag für den Menschen geworden, da er helfen kann die soziale Natur des Menschen vor den destruktiven sündhaften Botschaften und Früchten der „Herrenmenschen“ und „Sklavenmenschen“ besser zu schützen.

Auch die bis heute für viele Christen verwirrend gebliebene Aussage von Jesus: „Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert“ erhält durch die biologische Betrachtung des Lebens von Jesus eine besondere Bedeutung. Damit das Leben von Jesus zu einem geistigen Schwert für die Beendigung des krankhaften sündigen Zustands der heutigen Standeskulturen werden kann, ist es wichtig, die innere Logik zu begreifen, die Jesus durch seinen Tod vollzogen hat. Wir können diesen Tod auch als eine natürliche Konsequenz verstehen, lieber den physischen Tod hinzunehmen, als die eigene Seele zu verraten und an die Macht der Römer und der jüdischen Sanhedrin zu verkaufen, da dies nichts anderes bedeutet, als einen krankhaften sündigen Verfassungszustand zu akzeptieren, der sündige Taten am laufenden Band nach sich zieht.

Ein Mensch, der sich durch eine erfahrene absolutistische sadistische Machtgewalt eines Herrenmenschen oder auch nur durch eine bodenlose Angst vor der grenzenlos sündhaften Gewalt eines Herrenmenschen brechen lässt, der entwickelt eine heute hinreichend dokumentierte, bei nahezu jedem Sklaven sich einstellende masochistische Überlebensrezeptur, die ihn in eine absolutistische widernatürliche und damit sündhafte Selbstdiktatur zugunsten der jeweiligen weltlichen und religiösen Herrscher führt. Der dadurch chronisch werdende Verrat der Betroffenen an ihrer eigenen eingeborenen alleinigen, freiheitlichen und sozialen Natur führt zu einem schwerwiegenden sündigen Verfassungszustand der masochistischen Art.

Die Natur kennt keine Sklaven daher gibt es auch keine Entschuldigung, die einen sündhaften menschlichen Zustand rechtfertigen kann, weder für die sadistische Sündhaftigkeit des „Herrenmenschen“ noch für die masochistische Sündhaftigkeit des „Sklavenmenschen“. Wer dies nachvollziehen kann, der kann auch nachvollziehen, weshalb Jesus lieber den Tod gewählt hat, als sich zu einem sündhaften Menschen machen zu lassen. Wir wissen nicht, ob die Seele des Menschen ein ewiges Leben hat oder nicht. Wir können jedoch durchaus feststellen, dass ein gebrochener sündhafter Mensch nur noch ein Schatten seiner selbst ist, weshalb das seelische Gebrochen sein grundsätzlich einen unermesslichen Schaden in der Seele des Menschen anrichtet.

Die biologische Bedeutung des Lebens von Jesus für den heutigen Menschen liegt daher in der essenziellen Botschaft, die eigene eingeborene Natur auf keinen Fall an eine sündhafte Standeskultur, an sündhafte Herrenmenschen oder für ein sündhaftes materielles Luxusleben zu verkaufen. Die heutige kapitalistische Standeskultur erniedrigt, vergiftet und missbraucht alle greifbaren natürlichen Lebewesen in einer derart effektiven sündigen Weise, dass wir von einer lebensbedrohlichen sadistischen Vereinnahmung der Natur des Menschen und der Natur Erde sprechen können.

Angesichts dieser heute zunehmend für die grundlegende Existenz des Menschen bedrohlich werdenden kulturellen Entwicklung ist es notwendig geworden, dass der Mensch die Botschaft des Lebens von Jesus nicht nur als ein passives Schwert der Verteidigung, sondern auch als ein progressives Schwert einsetzt und sich aktiv in die Gestaltung des Kulturlebens einmischt. Dafür ist vor allem die Aufhebung der künstlichen ideologischen Trennungen von Religion und Politik und des öffentlichen Lebens vom privaten Leben notwendig, da diese Trennungen effektive Machtpfeiler der heutigen kulturellen „Teile und Herrsche“ Agenda sind. Dadurch wird es möglich das Kulturmodell der Standeskultur zu verabschieden und in eine „heilige“ biologische Demokratie im christlichen Sinne zu verwandeln. Es ist daher an der Zeit für alle Christen, wie auch für alle Juden und Moslems sich nicht länger auf ein Beten und Singen zu beschränken, sondern aktiv daran mitzuarbeiten, dass die sündhafte Trennung des Menschen von der Natur in allen Kulturen aufhört.


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